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Kein Beweis-Foto für IDM-Pilot Mathieu Gines (BMW)

Von Esther Babel
Im zweiten Lauf lief es für Gines besser

Im zweiten Lauf lief es für Gines besser

In der IDM Superbike liegt der Franzose vom Team van Zon-Remeha-BMW vor Max Neukirchner auf Platz 1. Ärgern musste er sich am Nürburgring-Wochenende trotzdem.

Manchmal ist es von Vorteil, wenn man nicht alles versteht, was ein Fahrer so spricht, wenn er nach einem Rennen den Helm abzieht. Der französische IDM-Superbike-Pilot Mathieu Gines vom Team van Zon-Remeha-BMW schimpfte gewaltig und wahrscheinlich wenig druckreif nach seiner Zielankunft beim ersten Rennen Anfang Mai auf dem Nürburgring. Nach seiner Pole-Position war er als Sechster angekommen. Der Franzose hatte nach einem Frühstart eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekommen, die er auch umgehend abgeleistet hatte.

Auch nach dem zweiten Rennen, das er gewinnen konnte, drehte sich beim Franzosen alles um den Frühstart. Dieses Mal auf verständlichem Englisch und etwas weniger gepfeffert. Der Ärger ging beim Franzosen weniger um die Strafe selbst, sondern um die Art der Feststellung. Denn Kamerabilder gab es vom Start der IDM auf dem Nürburgring nicht.

«Dort steht in jeder Reihe ein Sachrichter», erklärt Josef Hofmann vom IDM-Promoter MotorEvents. «Was weiss ich, was der gestern Abend gemacht hat», hielt Gines dagegen. Schon kurz vor dem Start ist dank Launch Control mächtig Bewegung im Motorrad. «Bei etwa 8000 Umdrehungen unterbricht die Launch Control ja ständig», erklärt ein Fachmann. «Das bringt Bewegung ins Motorrad, die Vorderrad-Achse, ausschlaggebend für einen Frühstart, bewegt sich aber so nicht.»

«So eine Entscheidung ohne Kamerabilder als Beweismittel zu treffen, ist in einer Serie wie der IDM natürlich schwer nachzuvollziehen», erklärt Teamchef Werner Daemen die Lage. «Wenn Gines etwas falsch gemacht hat, ist die Strafe okay. Aber warum gibt es für uns keine Möglichkeit, diesen angeblichen Fehler anzuschauen? Wir sind hier auf einer GP-Strecke und da soll es keine Kameras geben? Das will mir nicht einleuchten. Wir investieren hier viel Geld mit unserem Team in den Rennsport. Warum tun andere das dann nicht. Wie zum Beispiel in eine Kamera am Start. So ist das ja für uns wie eine Lotterie.»

Auch Gines schimpfte mehr über das Fehlen des Beweismittels als über die Strafe selbst. «Für die Meisterschaft ist das nicht gut», glaubt er. «Ich bin hier doch nicht beim Fussball.» Ansonsten ist der Nürburgring mit Kameras gut ausgerüstet. «Wir haben in Zolder für die Race-Control in jeder Ecke eine Kamera», meint Daemen abschliessend. «Und wir sind keine Grand Prix Strecke. Wenn Gines etwas falsch gemacht hat, wollen wir das auch sehen.» Selber sehen ist am Nürburgring schwierig, da die Startlinie weit vor der Ziellinie in Richtung erste Kurve verlegt ist. Doch nachdem sich noch der eine oder andere Zeuge gemeldet hatte, unter anderem der spätere Podestbesucher Marvin Fritz, war der Frühstart von Gines zumindest nicht ungerechtfertigt. Auch wenn es dafür dieses Mal kein Foto gab.

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