MotoGP: Für KTM hätte es anders kommen können

Siebdrath um Haaresbreite am IDM-300-Sieg vorbei

Von Esther Babel
Siebdrath noch vor de Vleeschauwer

Siebdrath noch vor de Vleeschauwer

«Ich will beim Finale das Unmögliche möglich machen», versprach der IDM Supersport 300-Pilot nach den Plätzen 5 und 2 auf dem Red Bull Ring. Auf dem Hockenheimring fällt die Entscheidung, wer Meister wird.

Auf einer der für ihn schönsten Strecken des Jahres ging Marvin Siebdrath mit seinem Füsport-RT Motosports by SKM-Kawasaki Team auf weitere Punktejagd. Ziel am Red Bull Ring war es, den Rückstand zum Meisterschaftsführenden Lennox Lehmann mindestens zu halten, wenn nicht sogar zu verkürzen.

Bis kurz vor Ende des ersten Zeittrainings hielt Siebdrath die schnellste Zeit, bevor sich Marken-Kollege Micky Winkler in allerletzter Sekunde doch noch vor ihn auf Platz 1 schob. Im zweiten Zeittraining ging bei nasser Strecke nichts mehr. «Ein kleines bisschen hat es mich doch überrascht», verrät der Kawasaki-Pilot, «wie gut am Freitag gleich alles funktioniert hat, schließlich bin ich hier erst ein einziges Mal bei einem Test unterwegs gewesen. Aber die Strecke ist klasse, auch wenn das Wetter teils doch ein wenig zu herbstlich war. Aber wenigstens bei den Rennen hatten wir Glück und es blieb trocken.»

Das erste Rennen wurde wieder zu einem typischen IDM Supersport 300-Rennen, bei dem es in der großen Führungsgruppe zum Teil zu tumultartigen Szenen kam und auf fast jedem Meter Strecke irgendwelche Überholmanöver gestartet wurde. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. «Bei mir war nicht nur der Start, sondern auch mein ganzes Rennen prima»., schilderte er anschließend. «Immer wieder war ich auch mal kurz ganz vorne dabei. Wie immer gilt es in Rennen mit so einem großen Fahrerpulk, am Schluss optimal positioniert zu sein. Das gelingt mal besser, mal schlechter. Manchmal hat man einfach das Pech, nicht im richtigen Moment an jemandem vorbeizukommen. Für mich war es leider so, so dass nur ein fünfter Rang herauskam. Durch den Sieg des Gaststarters gab es immerhin Punkte für Rang 4. Aber klar hätte ich mir hier mehr gewünscht.»

Am Nachmittag bot sich den Fans auf den Rängen beim zweiten Lauf ein nahezu identisches Bild. Bis zu 18 Fahrer stark war die Gruppe, die auf einen Podestplatz oder gar einen Sieg spekulierte. Mittendrin wieder Marvin Siebdrath. «In der letzten Runde war ich lange Erster», so der Kawasaki-Pilot, «was eigentlich gar nicht so mein Plan war. Ich konnte die Position fast bis in die letzte Kurve halten, wurde aber von meinem Teamkollegen Luca de Vleeschauwer noch kurz vorher überholt. Auf der Geraden bin ich im Windschatten noch rangefahren, doch es waren 0,012 Sekunden Rückstand, die mich als Zweiter um den Sieg gebracht haben. Klar war das ärgerlich, aber der zweite Platz ist schon voll in Ordnung.»

«Unter dem Strich war es ein gutes Wochenende am Red Bull Ring», lautet sein Fazit. «Zu einem sehr gut haben ein paar Punkte in den Rennen gefehlt. Ich hatte ehrlich gesagt schon am Freitag das Gefühl, dass es am Sonntag in den Rennen eine epische Schlacht werden könnte. Da habe ich recht behalten. Ist aber in unserer Klasse auch nichts wirklich Ungewöhnliches. Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen. In Hockenheim gibt es jetzt vollen Angriff, um das Unmögliche, den Titelgewinn, doch noch möglich zu machen. Es ist noch alles drin.»

Punktestand nach 10 von 12 Rennen

1. Lennox Lehmann 178
2. Marvin Siebdrath 160
3. Luca de Vleeschauwer 147
4. Dirk Geiger 128
5. Micky Winkler 115
6. Walid Kahn-Soppe 94
7. Toni Erhard 74
8. Twan Smits 73
9. Leo Rammerstorfer 72
10. Troy Beinlich 67
11. Oliver Svendsen 48
12. Sven Doornenbal 41
13. Mate Szamado 39
14. Thom Molenaar 32
15. Balazs Suranyi 32

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