Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Team Freudenberg wettert gegen Rennleitung

Von Esther Babel
Trotz Diskussionen wurde am Ergebnis des zweiten Rennens nicht gerüttelt. Das Team Freudenberg erkennt die Erläuterungen der Rennleitung nicht an und fühlt sich um die Punkte betrogen.

Nicht nur in der Schlussphase des zweiten IDM Superbike- und Superstock 1000-Rennens in Zolder gab es Stürze und gelbe Flaggen. Doch die letzte Runde im betreffenden Rennen sorgte auch im Anschluss noch für reichlich Diskussionsstoff. Luca Grünwald vom Team Freudenberg lag in der letzten Runde vor Danny de Boer. Im Ziel war dann de Boer vorne.

Grünwald und sein Teamchef Carsten Freudenberg wandten sich an die Rennleitung, mit dem Vorwurf, Danny de Boer habe unter gelber Flagge überholt. Tatsächlich gab es zu dem Zeitpunkt an der Schikane schon in den Runden zuvor gelbe Flaggen. Die Rennleitung nahm sich der Angelegenheit an, sichtete Bild- und Filmmaterial, unter anderem die onboard-Kamera von de Boer, und sah keinen Grund, am Ergebnis etwas zu ändern. «De Boer hat nicht klassisch überholt», so die Erklärung. «Grünwalds Tempo ist aufgrund eines eigenen Rutschers verlangsamt worden.»

Das Team Freudenberg dagegen sieht sich nach wie vor im Recht. «Aufgrund des Überholverbots, welches unter Gelb gilt, legt das Reglement ganz klar die Priorität auf die Sicherheit der involvierten Personen», so die Erläuterungen des Team Freudenberg. «Luca folgte diesen Vorgaben und verzögerte als Führender und konnte folglich nicht wie gewohnt das Motorrad umlegen. In der Folge kam der Bayer mit weniger Schwung aus der Schikane heraus und wurde von Danny de Boer unter den gelben Flaggen überholt. Nach der Auffassung des Teams ein nicht regelkonformes Überholmanöver.»

«Nach den Ausführungen der Rennleitung, würde in der IDM niemand unter Gelb großartig verzögern, sondern man würde immer normal weiterfahren», schreibt das Team in seiner offiziellen Pressemitteilung. «Eine unverständliche Aussage des Rennleiters, der für die Sicherheit auf der Rennstrecke sorgen müsste. Luca Grünwald wurde das stärkere Bremsen als eigener Fehler ausgelegt. bzw. als eigene Problemsituation, in der sich Grünwald in diesem Moment befunden haben soll, so dass das Überholmanöver rechtens wäre. Das Team Freudenberg teilt die Einschätzung der Rennleitung nicht. Aus der Sicht des Teams hat sich Luca vollkommen richtig verhalten und im Sinne der Sicherheit und damit regelkonform gehandelt. Am Ende bleibt für uns der zweite Platz und die Erkenntnis, dass die Sicherheit der Fahrer und die Bedeutung der Flaggensignale nach Belieben vom Rennleiter ausgelegt werden können.»

«Eigentlich alles bestens in der IDM», so die Zusammenfassung des Teamchefs. «Umso ärgerlicher, wenn auf diese Art und Weise Rennen entschieden werden und der Rennleiter unverständliche Argumente bringt. Ich möchte darauf eigentlich nicht näher eingehen, wir sind vom Auftreten des Rennleiters und mit den uns entgegengebrachten Argumente nicht einverstanden. Von einem Protest haben wir abgesehen.»

Rennleitung erklärt die Lage

«Der Spitzenreiter und somit auch die Verfolger hatten die Unfallstelle unter gelber Flagge bereits zum zweiten Mal passiert», so die Erklärung von offizieller Seite. «Generell ist es richtig, dass unter gelb, unabhängig nach wie vielen Runden Überholverbot mit Reduzierung der Geschwindigkeit besteht. Dass die Geschwindigkeit eigentlich nicht wirklich reduziert wird, wissen wir alle. Es handelt sich dann bei Sektorzeiten vielleicht um unter einer Sekunde. Ob und wo die Zeit reduziert wurde, lässt sich daher so nicht feststellen.»

«Als Rennleiter habe ich die Video-Aufzeichnung der Streckensicherung und auch der Kamera, welche De Boer an seinem Motorrad hatte, mehrmals angeschaut», geht die Erklärung weiter, «und habe dabei festgestellt, dass Grünwald zwar verlangsamt aber auch eine deutlich andere Linie gefahren ist und somit auf der folgenden Rechtskurve des Schikanenausgangs in Schwierigkeiten geriet. Die Schwierigkeiten endeten in einem Rutscher, bei welchem es Grünwald sogar den Fuß von der Fußrastenanlage schlug und er in der Folge das Gas zudrehte. In dieser Situation ist De Boer dann an Grünwald vorbei gefahren. Es hätte auch passieren können, dass der Rutscher nicht so glimpflich ausgegangen wäre, dann hätten eventuell auch noch mehr Piloten vorbeifahren können bzw. dürfen.»

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