Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

BMW in Daytona: Schnell, aber nicht standfest

Von Gerhard Kuntschik
Platz 8 für den BMW mit der Startnummer 24 und den Fahrern Eng, Krohn, Farfus und Vanthoor.

Platz 8 für den BMW mit der Startnummer 24 und den Fahrern Eng, Krohn, Farfus und Vanthoor.

Neben Porsche, Cadillac und Acura kämpfte auch BMW um den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Klassiker in Florida. Nach starkem Beginn wendete sich das Blatt in der Nacht.

Der Optimismus vor Beginn der zweiten Saison in der IMSA-GTP-Klasse war im bayrisch-amerikanischen Team BMW RLL groß. Man habe aus dem Vorjahr viel gelernt und die richtigen Entwicklungen gesetzt, meinten Motorsportchef Andreas Roos und die Fahrer fast einhellig. Die Vorstellung der beiden M Hybrid V8-LMDh waren in der ersten Rennhälfte auch entsprechend: Immer im Spitzenfeld, zeitweise in Führung – sowohl die #24 als auch die #25. Am Ende blieben aber nur die Plätze acht bzw. sieben…

 

Denn in der Nacht kamen die technischen Probleme, die keiner wollte: Ein Elektronikdefekt stoppte Dries Vanthoor gegen 2.30 Uhr, der Wagen wurde abgeschleppt – dabei riss das Seil, und als der Defekt behoben war – es musste nur das Lenkrad getauscht werden –, waren 14 Runden verloren und alle Chancen vertan. Im Finish verlor das Team noch einen Platz an die Kollegen, als eine weitere Reparatur vier Minuten kostete – Platz acht für Philipp Eng & Co.

 

Im Schwesterauto von René Rast & Co. verhinderten ein Leck im Getriebekühler und in weiterer Folge ein Wechsel der Bremsen an der Hinterachse ein Mitkämpfen um den Sieg – 15 Runden Rückstand waren bei der Konstanz von Porsche, Cadillac und Acura nicht aufzuholen. «Wir haben im Vergleich zum Vorjahr große Fortschritte gemacht, aber das Ergebnis ist natürlich enttäuschend. Aber wir zeigten, dass wir mit der Konkurrenz mithalten können. Diese Defekte dürften eigentlich nicht passieren. Wir müssen sicherstellen, dass sie sich nicht wiederholen», erklärte Roos mit ziemlichem Frust.

 

«Wir hätten uns definitiv ein besseres Ergebnis nach unserer harten Vorbereitungsarbeit verdient», meinte GTP-Rookie Jesse Krohn aus Finnland, der sich mit seinem neuen Standardpartner Eng bestens versteht – die beiden waren schon im M8 GTE unterwegs. Der Salzburger Eng, nach drei Stunden in führender Position gefahren, blickt schon nach vorn: «Ich fühle mich heuer deutlich besser vorbereitet. 2023 war ein Lernjahr, heuer habe ich mehr Selbstbewusstsein, nicht nur fahrerisch. Jetzt geht es um konstant starke Leistungen. Ich hatte natürlich Nachteile als Neuling auf vielen Strecken gegen die Kapazunder, die hier jahrelang schon erfolgreich waren. Erfreulich war, dass wir vom Speed her dabei waren, unerfreulich war, dass die Resultate am Ende nicht gut genug waren.» Das Resümee der vergangenen Saison galt auch nach dem 62. Rolex 24. Eng gibt aber auch zu: «Heuer darf es keine weiteren unangenehmen Überraschungen mehr geben. Heuer zählt es. Druck hat man immer, wenn du für einen der größten Hersteller der Welt fährst. Aber es ist mein persönlicher Ehrgeiz, eine Topsaison abzuliefern.» Nächste Chance: Sebring Sebring, Mitte März.

 

Kleiner Trost für BMW war der dritte Klassenrang des Paul Miller-M4 in der GTD Pro – doch auch das Quartett Sheldon van der Linde/Bryan Sellers/Neil Verhagen/Madison Snow war nach mehrmaliger Klassenführung nicht happy, weil am Ende drei Runden auf die Ferrari-Sieger Serra/Rigon/Pier-Guidi/Calado fehlten. Immerhin: Ex-DTM-Champion van der Linde schaffte immerhin die schnellste Rennrunde der GTD Pro.

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