Formel 1: So heißen die neuen Autos

Die beiden GT-Klassen beim Roar Before The Rolex 24

Von Oliver Müller
Sowohl optisch wie auch akustisch ein Highlight: Die Corvette C7.R

Sowohl optisch wie auch akustisch ein Highlight: Die Corvette C7.R

Im zweiten Teil des Ausblicks auf die offiziellen Testfahrten zum 24-Stunden-Rennen von Daytona schaut SPEEDWEEK.com auf die beiden GT-Kategorien. Dort stehen in der IMSA-Serie in diesem Jahr einige Neuerungen an.

Vom 08.-10. Januar beginnt auf dem Daytona International Speedway die Sportwagen-Saison 2016. Beim traditionellen 'Roar Before The Rolex 24' werden neben 21 Prototypen auch 33 GT-Renner mit von der Partie sein - elf davon in der grossen Klasse GTLM (GT Le Mans) und 22 in der kleineren Klasse GTD (GT Daytona). Wie bereits beim Blick auf die Prototypen angedeutet, ist der Test auch für die Regelhüter der IMSA elementar, da noch einmal die ausgetüftelte Balance of Performance (BoP) verifiziert werden kann. Und das ist für die beiden GT-Klassen in diesem Jahr von herausragender Bedeutung. Grund: In der GTLM ist ja bekanntlich ab 2016 ein neues technisches Reglement am Start und auch in der GTD steht in der IMSA-Serie 2016 eine Neuerung an. Denn erstmals fährt die Kategorie nach den GT3-Regeln. Dazu kommt, dass unabhängig vom Reglement auch viele neue Rennwagen am Start sind, was das Finden der richtigen BoP noch erschweren dürfte. In beiden Klassen wird somit die Arbeit weitergeführt, die im September beim BoP-Test im französischen Ladoux einmal begonnen wurde. Dort waren neben den Fachkräften der FIA und des ACO übrigens auch IMSA-Verantwortliche mit involviert.

Spannend wird das erste Aufeinandertreffen der neuen GTLM-Fahrzeuge (GTE in der übrigen Welt genannt). Vor allem durch ihre neue extravertierte Aerodynamik sind die grossen GTs ab 2016 optisch gut von den GTD (GT3) zu unterscheiden.
Nicht nur vom Aussehen her wird die überarbeitete Corvette C7.R auf sich aufmerksam machen. Denn im Gegensatz zum neuen Trend in der Klasse wird das amerikanische Muscle-Car nicht von einem Turbomotor angetrieben, sondern liefert weiterhin knackigen V8-Sound, der aus dem bewährten 5.5-Liter-Saugmotor kommt. Interessant wird der Auftritt der beiden Audi-Werkspiloten Mike Rockenfeller und Marcel Fässler sein, die für Daytona und die 12 Stunden von Sebring bei Corvette Racing angedockt haben.

BMW bietet in den beiden brandneuen M6 GTLM neben den Stammfahrern auch die DTM-Piloten Augusto Farfus und Bruno Spengler auf. Bislang kam der Wagen, der von der GT3-Variante abgeleitet ist, noch nicht wirklich auf Touren. Die Zeit beim 'Roar' ist somit besonders wichtig. Jedoch war BMW mit dem Vorgängermodell in Daytona nie besonders stark, da man den Wagen nicht auf Topspeed ausgelegt hatte, sondern eher auf Kurse mit engen Kurven. Wie die Philosophie des M6 GTLM ist, wird eine der Fragen sein, die der Roar-Test zumindest teilweise beantworten könnte.

Einem weiteren Einblick in die Fahrerwahl für 2016 gibt Ford. Denn neben den bereits offiziell verkündeten Joey Hand, Dirk Müller, Ryan Briscoe und Richard Westbrook werden beim 'Roar' Sébastien Bourdais und Stefan Mücke in den flachen Ford GT sitzen. Die Piloten für den Ford-Einsatz in der FIA WEC werden übrigens am 5. Januar verkündet.

Erstmals zu sehen gibt es beim 'Roar' dann auch die überarbeiteten Porsche 911 RSR, die in der IMSA-Saison von Nick Tandy, Patrick Pilet, Earl Bamber und Frédéric Makowiecki sowie als Ergänzung bei den Langstreckenrennen von Kevin Estre und Michael Christensen pilotiert werden.

Letzter Neuling in der Klasse ist der Ferrari 488 GTE. Der von einem 3.9-Liter-Turbo angetriebene Wagen stellt sich in Daytona nun erstmals der Konkurrenz. Beim 'Roar' setzen sowohl Scuderia Corsa als auch SMP Racing (wobei dieses Fahrzeug hauptsächlich vom Semi-Werksteam AF Corse betreut wird) auf das Modell. Das amerikanische Team Risi Competizione, das im Gegensatz zu den beiden zuvor genannten Mannschaften die ganze Saison in der Klasse vertreten sein wird, muss den Test noch auslassen, da sich das entsprechende Einsatzgerät noch im Aufbau befindet. Zum 24-Stunden-Rennen von Daytona (30./31. Januar) ist man aber bereit.

Wie schon erwähnt, hat die IMSA-Serie die GTD-Klasse nun endlich auf volle GT3-Spezifikationen umgestellt. Somit ist es nun möglich die entsprechenden Fahrzeuge ohne grosse Umbauten in der Serie einzusetzen. Folglich ist die GTD auch die zahlenmässig stärkste Kategorie beim 'Roar'. Aus deutscher Sicht sticht natürlich erst einmal Frikadelli Racing um Sabine Schmitz und Klaus Abbelen heraus. Das von der Nordschleife bekannte Team hat seinen brandneuen Porsche 911 GT3 R also gleich einmal in Richtung Florida entsannt. Vier weitere Porsche sind beim Daytona-Test mit dabei.
Von den vier gemeldeten Audi ist vor allem der Wagen von Flying Lizard Motorsports zu beachten, der in Zusammenarbeit mit Krohn Racing (2015 in der LMP2-Klasse der ELMS aktiv) eingesetzt wird. Hier sitzen unter anderem auch die beiden Deutschen Christopher Haase und Pierre Kaffer im Cockpit. Kaffer war 2015 in der IMSA-Serie noch Vollzeitpilot für Risi Competizione in der GTLM-Klasse.

Von der Konzen-Schwester Lamborghini nehmen insgesamt fünf Huracan GT3 am 'Roar Before The Rolex 24' teil. Zwei davon laufen für das deutsche Team Konrad Motorsport. Dazu kommen noch zwei neue BMW M6 GT3 (Turner Motorsport) mit dem DTM-Fahrern Marco Wittmann und Maxime Martin, zwei Dodge Viper GT3 R und zwei Ferrari. Von denen ist einer sogar ein neuer 488 GT3 (Scuderia Corsa).

Und auch Aston Martin ist in der Klasse vertreten. Zwei Vantage GT3 werden beim 'Roar' unterwegs sein. Hier könnte es zu einem ganz besonderen Highlight kommen. Denn im Wagen von TRG (The Racers Group) ist mit Sergio Pérez auch ein aktueller Formel-1-Pilot genannt. 'Checo' wie er auch gerufen wird, ist eigentlich Schirmherr eines Programms, das mexikanische Rennfahrer für die Sportwagen-Szene generieren soll. Somit steht er der TRG-Mannschaft (wo weitere drei seiner Landsleute im Cockpit sitzen) als Berater zur Seite. Ob er wirklich selbst ins Lenkrad greifen wird, (und wenn, dann sowieso nur beim 'Roar' und keinesfalls beim 24-Stunden-Rennen) wird der Testverlauf zeigen.

Das ist die aktuelle Teilnehmerliste für den Roar Before The Rolex 24.

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