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Rotter: Protest abgelehnt, trotzdem disqualifiziert!

Von Helmut Ohner
Jochen Rotter ist sich keiner Schuld bewusst

Jochen Rotter ist sich keiner Schuld bewusst

Nach Jochen Rotters Sieg im ersten Rennen der IOEM Superstock 600 wurde gegen sein Motorrad Protest eingelegt. Der Verdacht bestätigte sich nicht, trotzdem wurde der Suzuki-Pilot aus der Wertung genommen.

Seit 2014 dominiert Jochen Rotter mit seiner Suzuki GSX-R600 die IOEM Superstock 600. Der 31-jährige Niederösterreicher blieb seither in 19 von 26 Rennen siegreich und holte sich 2014 und 2015 in beeindruckender Manier das Championat. Auch in dieser Saison war er auf dem besten Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.

Schon früh machten sich seine Gegner Gedanken, ob sein Motorrad überhaupt dem Reglement entsprechen kann. Rotter entgegnete den aus seiner Sicht haltlosen Gerüchten immer, dass man ja jederzeit Protest gegen ihn einlegen könne, wenn man Zweifel habe. Doch niemand wollte dieses Risiko in Kauf nehmen.

In Most kam es nun zum Einspruch seiner Gegner, der von langer Hand vorbereitet war. «Als Fahrervertreter habe ich meinen Kopf hingehalten und im Namen aller österreichischer Fahrer Protest eingelegt», erklärte Raimund Söllinger, nachdem Rotter wieder das Rennen gewonnen hatte. «Wir sind geschlossen der Überzeugung, dass die Kolben an seiner serienmäßigen Suzuki illegal sein müssen.»

Um dem Einwand von Rotter zu entgegnen, dass ihm ein Start am Sonntag nicht möglich wäre, wenn er den Motor zerlegen muss, hatten die Kontrahenten sogar eine Kopfdichtung mitgebracht. «Wir haben zwar gedacht, dass sein Motorrad verplombt wird und es erst später überprüft wird. Aber zur Sicherheit haben wir eine Kopfdichtung mitgebracht, damit er auf jeden Fall auch am zweiten Rennen teilnehmen kann.»

Bei der Nachuntersuchung durch die Techniker konnte der Verdacht von illegalen Kolben zwar nicht erhärtet werden, trotzdem wurde Rotter nachträglich aus der Wertung genommen, weil eine nicht homologierte Nockenwelle an der Suzuki verbaut war. «Ich bin mir keiner Schuld bewusst», beteuerte Rotter. «Scheinbar stammt die Nockenwelle von einem älteren Modell, ohne dass ich es gewusst habe.»

Sein Ansinnen, das Sonntagsrennen aus der letzten Startreihe in Angriff zu nehmen, wurde von seinen Landsleuten abgelehnt. «Auch wenn Philipp Steinmayr das zweite Rennen gewinnen sollte, bleibe ich in der Zwischenwertung knapp vorne. Beim Saisonfinale auf dem Slovakiaring werde ich zeigen, dass ich auch mit einer homologierten Nockenwelle der Schnellste bin», zeigte sich der Niederösterreicher angriffslustig.

Ergebnis
1. Philipp Steinmayr, 11 Runden in 18.42,508. 2. Josef Engerisser, beide Yamaha, 9,747 sec. zur. 3. Gerold Gesslbauer, Kawasaki, +10,229. 4. Raimund Söllinger, Yamaha. 5. Klemens Pelzl, Kawasaki. 6. Lukas Walchhütter. 7. Harald Rauer (D). 8. Natalia Felk (D). 9. Turgut Durukan, alle Yamaha. Schnellste Runde: Steinmayr in 1.40,410.

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