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Concorso d’Eleganza Villa d’Este: Die Einladung adelt

Von Rolf Lüthi
Der Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See ist die exklusivste und traditionsreichste Veranstaltung für historische Autos und Motorräder. Diesmal sind 51 Autos und 40 Motorräder zu sehen.

MW Group Classic und Grand Hotel Villa d’Este präsentieren vom 26. bis 28. Mai 2017 am Comer See eine Zeitreise durch verschiedene Epochen der Mobilität. Das Motto Motto «Around the World in 80 Days – Voyage through an Era of Records» schlägt den Bogen von den Anfangsjahren der Veranstaltung in die Gegenwart. Die Geschichte geht bis ins Jahr 1929 zurück, als im norditalienischen Cernobbio unter dem Namen «Coppa d’Oro Villa d’Este» erstmals eine Ausstellung von Neuerscheinungen der Automobilbranche zu sehen war. Es folgte eine jahrzehntelange wechselvolle Geschichte. 1999 übernahm die BMW Group die Schirmherrschaft, seit 2005 ist die BMW Group Classic gemeinsam mit dem Grand Hotel Villa d’Este Veranstalter der hochkarätigen Raritäten-Schau, zu der jedes Jahr mehrere tausend Enthusiasten und Teilnehmer aus aller Welt anreisen.

Das Motto des diesjährigen Classic-Weekends nimmt Bezug auf die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts, als die Welt zunehmend mobiler wurde. Bereits vor Erfindung des Automobils gelangen die ersten Weltumrundungen mit Transportmitteln wie Eisenbahn und Dampfschiff. Passend zum Motto präsentiert sich das Feld der eindrucksvollen Raritäten weltumspannend und reich an historischen Höchstleistungen. Auch das Spektrum der Fahrzeuge ist rekordverdächtig: Es gibt wohl keine zweite Schönheitskonkurrenz, deren Kandidaten mit Ein- bis Zwölfzylinder-Motoren bestückt sind und 1,5 bis 450 PS leisten. Der hubraumstärkste Motor ist in einem Rolls-Royce Phantom I zu finden: 7668 ccm. Abgesehen von den 50-ccm-Motorrädern schlägt das kleinste Herz in einem Intermeccanica (493 ccm).

Der Concorso d’Eleganza Villa d’Este vereint mit seinem Konzept und den ausgestellten Fahrzeugen Tradition und Vision. Dazu trägt auch die Wertungsklasse Concept Cars & Prototypes bei, die es in dieser Form auf keinem anderen Classic-Event gibt. Als Ergänzung zur Rückschau auf bedeutende historische Fahrzeuge und ihre Epochen stehen hier die Visionen für das Automobildesign von morgen im Blickpunkt. Die Entscheidung über die Vergabe des Concorso d’Eleganza Design Awards erfolgt per Publikumsvotum.

Beeindruckende Historie, faszinierende Zukunft

Den besonderen Reiz des Concorso d’Eleganza Villa d’Este macht die ungewöhnliche Kombination von ausgesuchten historischen Fahrzeugen auf zwei und vier Rädern sowie die Präsentation von aktuellen Konzeptfahrzeugen und Prototypen aus. In der stilvollen Umgebung der Villa d’Este und Villa Erba stehen die Schönheitswettbewerbe im Mittelpunkt, bei denen seltene und ungewöhnliche Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen antreten. Bei den Automobilen wetteifern 51 Fahrzeuge von herausragender Klasse und mit faszinierender Geschichte in acht Kategorien um die Gunst der Jury und des Publikums. Bei den Motorrädern sorgen 40 Exemplare in fünf Kategorien und einer Sonderklasse für ein erlesenes Teilnehmerfeld.

Die Besitzer der 51 Automobile kommen aus 16 Ländern – die meisten (12) aus den USA. 30 verschiedene Fahrzeugmarken sind zu sehen, die in sieben Ländern produziert wurden. Italien ist nicht nur mit zwölf Marken am stärksten vertreten, das südeuropäische Land stellt mit Ferrari auch die Marke mit den meisten Kandidaten (7).

Die acht Automobil-Klassen

Class A. Speed Demons: Endurance Pioneers of the Golden Age. Diese Wertungsklasse erinnert an die Langstrecken-Vergleiche um den Gordon-Bennett-Cup, an den Klassiker Paris – Rouen oder die 24 Stunden von Le Mans. Hier treffen unter anderem zwei Rennwagen aufeinander, die bereits 1930 auf der legendären englischen Rennstrecke Brooklands in Weybridge/Surrey gegeneinander angetreten sind: der französische Ballot 3/8 LC von 1920 und der Bentley 4 ½ Litre von 1929.

Class B. Traveling in Style: Around the World in 40 Years. Luxuriöse und opulente Automobile der Vorkriegszeit wetteifern um die Gunst der Juroren. Ganz im Stil ihrer Zeit dürfen diese Kandidaten nicht nur, sie sollen sogar möglichst dekadent wirken.

Class C. Goodbye Jazz, Hello Radio: Full Speed into the 1930s. 1932 startete das Autoradio seinen Siegeszug. Rhythmischer Wohlklang animierte zu rasanterer Gangart. Diese Klasse zeigt, wie unterschiedlich die Hersteller darauf antworteten: Vom Schnellganggetriebe über die Stromlinienform bis zum Kompressormotor ist hier alles vertreten.

Class D. Faster, Quieter, Smoother: Heroes of the Jet Age. In dieser Klasse treffen sich sportliche Schönheiten aus den Jahren nach 1945. In Bezug auf ihre Exklusivität liegen jene Sportwagen weit vorn, die nicht nur einen kraftvollen Motor haben, sondern auch eine maßgeschneiderte Individual-Karosserie.

Class E. The Grand Tour Continues: The Next 40 Years. Nach 1945 fuhren schnell wieder die großen Luxuskarossen über unsere Straßen. Auch für die Luxusklasse entstanden zahlreiche Sonderanfertigungen und Einzelstücke.

Class F. Fast and Flamboyant: Playboys Toys. Hier starten die Boliden der High Society – nicht unbedingt praktisch, aber wunderschön. Rennwagen mit Straßenzulassung oder ein Le Mans-Renner mit dem einst ein smarter, junger Lebemann von Nachtclub zu Nachtclub fuhr.

Class G. Supergioiello: Little Toys for Big Boys. Dass die Exklusivität eines Sportwagens nicht nur nach Zylinder-, Hubraum- und Leistungszahlen bemessen wird, beweisen die Konkurrenten dieser Klasse: Hier reicht sogar ein luftgekühlter Zweizylinder, um zu begeistern. Der am häufigsten gebaute Sportwagen dieser Kategorie wurde 21 Mal gefertigt, vier Exemplare sind sogar Unikate.

Class H. Shaped by Speed: Racing through the Decades. Diese Wettbewerbsfahrzeuge vermitteln, wie facettenreich die Formgebung für Aerodynamik sorgen konnte. Unvergleichlich ästhetische Karosserieformen der 1950er- bis 1970er-Jahre, mit denen man einfach nur Rennen gewinnen wollte.

Die fünf Motorrad-Klassen

Zum siebten Mal wird der Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See auch für Besitzer und Fans historischer Motorräder zum weltweit exklusivsten Highlight des Jahres. Beim traditionsreichen Schönheitswettbewerb für klassische Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen haben die seltenen Zweiräder an beiden Veranstaltungstagen große Auftritte. Im Rahmen des Concorso di Motociclette formieren sie sich am Samstag zu einer Parade, die über die Straßen von Como und Cernobbio sowie durch die Parkanlagen der Villa Erba bis vor die Villa d’Este führt. Dort stellen sich die seltenen Motorräder am Sonntag dem Urteil der internationalen Fachjury.

Erstmals sind in diesem Jahr auch Motorrad-Prototypen am Start und erstmals wählen die Besucher aus allen Kandidaten das schönste klassische Motorrad.

Besitzer aus fünf Ländern stellen insgesamt 40 Kandidaten vor, die in sechs Ländern hergestellt wurden. Mit 35 verschiedenen Marken ist die Vielfalt hier noch größer als bei den Automobilen. Italien stellt mit 25 Marken mit großem Abstand die größte Anzahl. Zwölf dieser Marken bauen auch heute noch Motorräder.

Class A. Dreams and Adventures – Motorcycles of the 1920s and 1930s for the Great Journey. Hier starten langstreckentaugliche Motorräder mit denen man sich bereits vor knapp 100 Jahren den Traum vom individuellen Reisen erfüllen konnte. Am Start ist auch die belgische «Gillet Tour du Monde», die 1926 als erstes Motorrad die Welt umrundete.

Class B. The Alternatives – 1950s Scooters that did not come from the Market Leaders. Diese Klasse zeigt die Anfänge des Motorroller-Booms ab 1946. Der Flugzeugkonzern Piaggio bringt die «Vespa» auf den Markt und viele Firmen folgen mit unterschiedlichstem Design.

Class C. The Originals – 1960s Street-Scramblers from Japan. Insbesondere japanische Designer entwerfen den «Scrambler»-Style mit hochgelegten Auspuffanlagen und Lenkern. Ein Trend, der den Scrambler bis heute als eigenständiges Motorrad-Segment etabliert hat.

Class D. Framed in Europe – 1970s Fours in new Clothes. Die Honda CB750 löst einen Imagewandel aus. Maschinen mit vier Zylindern werden vom Tourer zur Rennmaschine. Europäische Spezialisten bieten neue Rahmen zum Umbau der japanischen Modelle oder gleich komplette Motorräder an.

Class E. Motorcycle Design – New Concept Bikes and Prototypes. Aufregende Concept Bikes aus den Designstudios, die bislang meist nur intern gezeigt wurden.

Special Exhibition. Youth Dreams – Sporting 50 cc in Italy in the 1960s/1970s. Kleinkrafträder mit 50 ccm Hubraum, 1,5 PS und Höchsttempo 40 km/h begeistern die Teenies in den 1960er- und 1970er-Jahren. Dafür sorgt das vom Motorsport inspirierte Design.

Der Programmablauf

Bereits am Freitag können die Besucher im Rahmen der Public Days auf dem Gelände der Villa Erba die Fahrzeuge bestaunen, die am Samstagabend von RM Sotheby’s versteigert werden.

Am Samstag um 14 Uhr startet der Street Run der Wettbewerbs-Motorräder von der Villa Erba zur Villa d’Este. Am Nachmittag wartet mit dem Publikumspreis «Coppa d’Oro Villa d’Este» die erste wichtige Auszeichnung in der Villa d’Este.

Am Sonntag präsentieren sich die 51 automobilen Wettbewerbsfahrzeuge und 40 Motorräder vor der großen Tribüne im Garten der Villa Erba, wo die Sieger ausgezeichnet werden. Zum Abschluss vergibt die internationale Experten-Jury am Sonntagabend den letzten und wichtigsten Preis bei den Automobilen: den Titel «Best of Show» in der Villa d’Este.

 

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