E-Motorrad Zero SR/F: Der nächste Schritt
An der Zero SR/F ist nur noch der Elektromotor unüblich, der Rest entspricht einem modernen, konventionellen Motorrad der oberen Preisklasse: Gitterrohrrahmen, USD-Gabel in BPF-Bauweise von Showa, 17er Räder in den üblichen Dimensionen 120 und 180, umfangreiche Assistenz-Elektronik von Bosch mit Sechsachsen-Gyrosensor, Kurven-ABS, Traktionskontrolle, vier vorkonfigurierte Fahrmodi und bis zu zehn über eine App per Smartphone frei programmierbare Fahrmodi.
Die Antriebswelle des bürstenlosen Permanentmagnetmotors fluchtet mit der Schwingenachse, wodurch die Spannung des Zahnriemens für den Hinterradantrieb über den gesamten Federweg konstant bleibt. Dazu ermöglicht diese Bauweise eine lange Schwinge, was den mechanischen Grip erhöht.
Angesichts von 190 Nm Drehmoment aus dem Stand sind guter mechanischer Grip und eine Traktionskontrolle sicher keine schlechte Idee. Getriebe und Kupplung entfallen, ebenso ein Kühlsystem: Batterie und Motor der SR/F kommen mit reiner Fahrtwindkühlung aus. Mit 110 PS bei 5000/min beschleunigt die 220 kg wiegende Zero SR/F auf 200 km/h. Sowohl der Motor als auch die Lithiumionen-Batterie sind neu.
Da ist da noch das Kapitel Reichweite und Ladezeit. Von einer Reichweite von 320 km schreibt Zero auf den ersten Blick auf der Homepage, was stark übertrieben ist. Diese Reichweite erreicht die Zero höchstens mit einem Zusatz-Powerpack, das erst ab Herbst 2019 erhältlich sein wird.
Realistisch scheint da eher die Angabe bei permanent 89 km/h (55 mph): 99 Meilen, rund 160 km. Geladen wird die Batterie mit einem Schnellladesystem, in der Standardversion mit 3 oder 6 kW, in der optionalen Premiumversion mit bis zu 12 kW. In der niedrigsten Stufe nimmt die Batterie pro Stunde Energie für 60 km auf, mit 12 kW ist die leergefahrene Batterie in einer Stunde auf 95 Prozent ihrer Kapazität geladen. Die Zero SR/F ist in Rot und Grau erhältlich und kostet in Deutschland ab 20.490 Euro.