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Nimmt uns Honda den Lenker aus der Hand?

Von Rolf Lüthi
Patentzeichnungen von Honda zeigen ein System, das elektromechanisch in die Lenkung eines Motorrads eingreift. Das ermöglicht unter anderem einen Eingriff in die Lenkung, um einen Unfall zu vermeiden.

Auf den Patentzeichnungen ist eine etwas archaisch anmutende Mechanik zu sehen, die aktiv in die Lenkung eingreift. Ein hinter dem Lenkkopf montierter Elektro-Stellmotor betätigt über einen Kettenantrieb die Lenkung.

Damit geht Honda einen Schritt weiter als aktuell Ducati und BMW. Diese beiden Hersteller bringen derzeit Motorräder auf den Markt, die mit einem so genannten Abstands-Tempomaten ausgerüstet sind. Dabei hält das Motorrad durch beschleunigen und verzögern selbsttätig den Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug. Gesteuert wird so ein Tempomat von einem Radar (Aussendung und Empfang von reflektierten elektromagnetischen Wellen).

Honda geht nun einen Schritt weiter und greift aufgrund der Radar-Daten nicht nur auf Drosselklappen und Bremsen zu, sondern auch auf die Lenkung. Das ermöglicht es, den im Automobilbau üblichen Spurassistenten auch auf dem Motorrad einzuführen. Darüber hinaus könnte dieses System auch Ausweichmanöver fahren, um Unfälle zu verhindern. Auch eine Servofunktion ist denkbar.

Um basierend auf dieser Technologie selbstfahrende Motorräder zu verwirklichen, müsste statt nur mit Radar das Verkehrsgeschehen wohl zusätzlich mit Kameras erfasst werden. Wer befürchtet, dass uns die Hersteller den Lenker aus der Hand nehmen, kann beruhigt sein. Bis selbstfahrende Motorräder angeboten werden, sind noch viele Fragen zu klären. Nicht nur technische, sondern auch rechtliche.

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