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BMW F450 GS: Auch mit automatisierter Kupplung

Von Bernhard M. Höhne
Ein Jahr nach der Studie präsentiert BMW auf der EICMA die Serienversion der F450 GS. Diese zitiert die große Schwester, soll besonders einsteigerfreundlich sein und wartet optional mit einer automatisierten Kupplung auf

Als BMW im November 2023 die «Concept F450GS» präsentierte, war das eine handfeste Überraschung. Eine optisch an die große Schwester R1300GS angelehnte Enduro mit langen Federwegen, Speichenrädern und grobstolliger Off-Road-Bereifung sollte Vorfreude schüren auf das Serienmodell, welches das legendäre Kürzel «GS» endlich würdig in der Einsteigerklasse vertreten solle. Die eher verspielte G310GS bot bislang für viele Motorradfahrer dann doch zu wenig Leistung und Sexyness.

Die fertige F450GS soll für diese potenziellen Kunden Abhilfe schaffen und wurde am ersten Messetag der EICMA 2025 präsentiert. Doch was fotografierte Vorserienmotorräder bereits erkennen ließen, trat ein. Die BMW F450GS tritt im Vergleich zur Studie des Vorjahres optisch deutlich entschärft auf. Einige Zugeständnisse hatte BMW bereits bei der Vorstellung der Konzeptstudie angekündigt: So sollte die Sitzhöhe «im Sinne von Zugänglichkeit und Handhabung» angepasst werden, wie eine Ankündigung aus dem Vorjahr lautete.

Entsprechend verzichtet das Serienmodell der kleinen GS auf die langen Federwege der Studie und setzt konsequenterweise auch auf eher straßenorientierte Reifen. Als Resultat beläuft sich die Sitzhöhe auf 845 mm. Auf 830 abgesenkte oder auf 865 mm erhöhte Varianten sind optional ebenso erhältlich wie Lenker- und Hebelanpassungen.

Die Federwege der F450 GS belaufen sich vorn und hinten auf jeweils 180 mm. Dazu finden seriösere Details und natürlich die zulassungsrelevanten Extras den Weg in die Großserie - das Conceptbike verfügte beispielsweise weder über Abblendlicht noch über Außenspiegel. Auf den Pressebildern ist die F450GS im Gelände zu sehen, konsequenterweise auf Speichenrädern. Diese sind jedoch nur gegen Aufpreis zu haben, serienmässig fährt die Nachwuchs-GS auf Gussrädern in 19 und 17 Zoll.

Das Herz der fertigen F450 GS jedoch wird aus der Studie übernommen. Es handelt sich um einen Reihenzweizylindermotor mit 420 ccm Hubraum und einem Zündversatz von 135 Grad. Dieser soll nach BMW-Angaben bislang noch in keinem Serienmotorrad zum Einsatz gekommen sein und zur Drehfreude des Aggregates beitragen.

Bereits im Vorfeld der Präsentation sprachen die Bayern von «innovativen Lösungen» und «Einsatz von Leichtbaumaterialien», um die Grenzen der A2-Klasse auszuloten. Das Ergebnis: Die F450GS wiegt fahrfertig 178 kg und leistet die maximal möglichen 48 PS bei 8750/min. Das maximale Drehmoment des in einem Stahlrohrahmen steckenden Twins, der künftig die Plattform für eine ganze Modellfamilie sein soll, liegt bei 43 Nm bei 6750/min.

Nahe am Concept bleibt auch die Grundidee des Designs - und damit auch nah an der R1300GS: Von der Front bis zum Heck zitiert die F450GS das große Schwestermodell mit Boxermotor. Größte Überraschung, da im Konzeptmotorrad noch nicht verbaut, ist die optional erhältliche «ERC», die Easy Ride Clutch, das Kuppeln übernehmen und gleichzeitig ein Abwürgen des Motors verhindern soll. Ihr Herzstück ist eine präzise arbeitende Fliehkrafteinheit in der Kupplung, die das Einkuppeln drehzahlabhängig übernimmt. In Kombination mit dem Quickshifter Pro entfällt die manuelle Betätigung des Kupplungshebels vollständig – vom Anfahren über Gangwechsel bis hin zu anspruchsvollen Fahrmanövern.

Der Kupplungshebel bleibt jedoch erhalten und ermöglicht bei Bedarf jederzeit manuelle Eingriffe – etwa um das Vorderrad über ein Hindernis anzuheben oder beim Bergabfahren auf rutschigem Untergrund die Kontrolle zu verbessern. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen bleibt die ERC im Schubbetrieb geschlossen, das Motorrad wird also beim Bergabfahren nicht plötzlich schneller, weil die Fliehkraftkupplung bei niedriger Drehzahl auskuppelt. Die Motorbremse bleibt bis kurz vor dem Stillstand vollständig erhalten; erst bei Erreichen der Leerlaufdrehzahl öffnet die ERC automatisch, wodurch ein Abwürgen des Motors zuverlässig verhindert wird.

Die BMW F450GS ist in vier Ausstattungsvarianten erhältlich, dazu bietet BMW schon bei der Vorstellung der kleinen GS ein Zubehörprogramm wie Kreuzspeichenräder, Gepäcksysteme und weiteres. Ab Frühjahr 2026 soll die kleine Reihentwin-GS beim Händler stehen.

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