Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Yamaha Schweiz: Fritz Hostettler verstorben

Von Günther Wiesinger
Fritz Hostettler ist tot

Fritz Hostettler ist tot

Fritz Hostettler, Mitbegründer des Schweizer Yamaha-Importeurs Hostettler AG in Sursee, ist im Alter von 80 Jahren verstorben.

Die Aufkleber mit der Aufschrift «hostettler ag» prangten in den 1970er- und 1980er-Jahren auf vielen GP-Maschinen in den Klassen 125 ccm, 250 ccm, 500 ccm und 750 ccm sowie auf etlichen Seitenwagen der Schweizer Dreiradstars.

Nicht nur Schweizer GP-Asse von Bruno Kneubühler über Hans Müller bis zu Philippe Coulon wurden vom sportbegeisterten Schweizer Yamaha-Importeur unterstützt, auch GP-Sieger und Weltmeister wie Rodney Gould und Jon Ekerold sowie Dutzende andere WM-Piloten kauften ihre Production-Racer (250 ccm und 350 ccm) über viele Jahre hinweg zu günstigen Konditionen im schweizerischen Sursee. Und bei Hostettler existierte es damals für diese Rennmaschinen das umfangreichste Ersatzteillager in Europa.

Unter dem Schweizer Motorrad-Doyen Fritz Hostettler genoss der Motorsport einen grossen Stellenwert, was auch bei Yamaha in Japan mit Wohlwollen und Respekt zur Kenntnis genommen wurde. Hostettler organisierte Rennstreckentrainings in Le Castellet, er setzte Teams in der Schweizer Meisterschaft (Strasse, Motocross und so weiter) udn später in der IDM ein, er lieferte preiswerte Yamaha-TZ-500-Motoren an die Seitenwagen-Stars wie Biland, Schmid, Holzer, Egloff, Zurbrügg, Güdel und so weiter.

Kurz vor dem Jahreswechsel ist Fritz Hostettler im Alter von 80 Jahren verstorben. Peter Hostettler, bisher Geschäftsführer des Radgrosshandels «Intercycle AG», das ebenfalls zum Familienbesitz gehört, wird die Schweizer Yamaha-Niederlassung künftig führen.

Fritz Hostettler war ein Unternehmer von altem Schrot und Korn, ein leidenschaftlicher und visionärer Firmenchef, der das Herz am richtigen Fleck hatte. Er baute den väterlichen Betrieb zusammen mit seinen Brüdern und zu einem international erfolgreichen Unternehmen in der Zwei- und Vierradbranche auf.

Fritz Hostettler wurde am 18. August 1933 als Ältester von vier Brüdern mitten in eine Zweirad-Dynastie hineingeboren. Schon sein Vater Fritz war im 1906 gegründeten Fahrrad- und Motorradgeschäft in Wolhusen (Kanton Luzern) tätig; er eröffnete 1931 ein weiteres Geschäft in Sursee.

Fritz Hostettler absolvierte im heimischen Motorradgeschäft eine Lehre als Motorradmechaniker, dann die Ausbildung zum Handelskaufmann. 1954 absolvierte er ein halbjähriges Praktikum im englischen BSA-Werk.

Nach seiner Rückkehr gründete er 1957 mit seinem Vater eine Kollektivgesellschaft und erbaute an der Bahnhofstrasse 25 in Sursee ein neues Domizil, das noch heute als Fahrrad-Detailgeschäft besteht.

1966 gründete Fritz Hostettler zusammen mit seinen Brüdern Otto, Alfred und Ruedi die Hostettler AG und legte damit den Grundstein für die heutige Firmenstruktur. Gleichzeitig übernahmen sie den Schweizer Import für BSA-Motorräder. Mit dem richtigen Gespür für die künftige Entwicklung des Motorrads und aus Überzeugung für die überlegene Qualität japanischer Motorräder übernahmen die Brüder 1968 den Schweizer Import für Yamaha-Motorräder. Die heimischen Marktanteile konnten sich sehen lassen, immer wieder trotzte Hostettler dem Konkurrenten Honda und schaffte bei den Verkaufszahlen in der Schweiz den Sprung auf Platz 1.

Hostettler investierte in den folgenden Jahren in neue Geschäftsfelder für Zwei- und Vierradfahrzeuge. Als eigene Handelsfirmen importieren, vertreiben und produzieren die sieben eigenständigen Hostettler-Unternehmen heute hochwertige Markenprodukte der Zweiradbranche sowie der Bereiche Autoersatzteile, Motorentechnik und Bereifung.

Dazu gehört seit vielen Jahren auch die eigene Motorradbekleidungsmarke IXS, auf die auch GP-Fahrer wie Randy Krummenacher und Philipp Öttl vertrauen.

2010 hatte Fritz Hostettler sein Amt als Verwaltungsratspräsident abgegeben. Er zog sich aus dem operativen Geschäft der Hostettler-Gruppe zurück und stand den Firmen weiter als Berater und Ehrenpräsident zur Seite.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Schon gesehen?

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 11:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Mo. 23.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 11