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Marmande-GP: Sieg für Bergé, kein Deutscher im Finale

Von Manuel Wüst
Die Top-3 von Marmande: Romano Hummel, Dimitri Bergé und Theo Pijper

Die Top-3 von Marmande: Romano Hummel, Dimitri Bergé und Theo Pijper

Ex-Weltmeister Dimitri Bergé war beim ersten Langbahn-GP in Marmande mit Wildcard dabei und triumphierte. Das Rennen ging bis tief in die Nacht, sämtliche deutschen Fahrer enttäuschten.

Superbowl-Stimmung für die Langbahnfans, denn es galt bis tief in die Nacht auszuharren, ehe das Rennen in Südfrankreich entschieden war: Das Finale des ersten Grand Prix auf der Dreiecks-Grasbahn in Marmande wurde erst kurz vor 2 Uhr gestartet!

Tagsüber gab es in Marmande starke Regenfälle, der erste Lauf wurde um kurz vor 22 Uhr gestartet. Bereits nach zwei Läufen kam es zu einer Unterbrechung und es wurde über eine Stunde an der Bahn gearbeitet. «Der Veranstalter hatte keine WM-würdigen Maschinen und Werkzeuge, um die Bahn nach solch einem Regen WM-würdig zu präparieren», kritisierte Martin Smolinski, der Weltmeister von 2018.

Wieder einmal erleben wir ein neues System im Langbahn-GP, welches unübersichtlich und auch nicht eben sportlich fair ist. Während die Top-3 nach den Vorläufen direkt ins große Finale kommen, landen die auf den Rängen 4 bis 8 Platzierten im Hoffnungslauf. Aus diesem kommen die ersten zwei ins große und die weiteren drei ins kleine Finale. Im kleinen Finale sind dann auch noch der Neunte und Zehnte nach den Vorläufen dabei. Die WM-Punkte werden neu wie folgt vergeben: 21-19-17-15-13-11-10-9 usw.

Für die deutschen Fahrer war die Rennnacht in Marmande zum Vergessen: Weder gelang ihnen ein Laufsieg, noch schaffte es einer ins große Finale. Smolinski konnte sich nach 13 Punkten in den Vorläufen im Last-Chance-Heat immerhin Hoffnung auf das große Finale machen. Am Ende stand der Olchinger mit Bernd Diener im kleinen Finale, in dem sie die Plätze 3 und 4 belegten, was im Gesamtergebnis Rang 8 und 9 bedeutet.

Weltmeister Lukas Fienhage verpasste sogar das kleine Finale. Nach drei Punkten aus zwei Läufen wurde der Norddeutsche im dritten Durchgang wegen Startbandberührung ausgeschlossen. Nach den fünf Vorläufen hatte er lediglich fünf Punkte und strandete auf dem elften Gesamtrang.

Unbeeindruckt von den tückischen Bedingungen zeigten sich vor allen Dimitri Bergé, der mit Tages-Wildcard am Start war, und der junge Niederländer Romano Hummel. Während Bergé nach einem dritten Platz im ersten Durchgang voll aufdrehte und alle weiteren Läufe gewann, war auch Hummel stark unterwegs und zog nur zweimal gegen Bergé den Kürzeren. Sie belegten die Plätze 1 und 2 der Tageswertung, Dritter wurde der bereits 41-jährige Theo Pijper. Zu den Überraschungen des Abends zählte Hynek Stichauer: Der Tscheche startete mit drei Laufsiegen hervorragend ins Rennen, qualifizierte sich fürs Finale und verpasste als Vierter nur knapp das Podium.

Der nächste Grand Prix findet am 22. August im polnischen Rzeszow auf der dortigen Speedwaybahn statt. Bis dahin hofft Max Dilger wieder fit zu sein, der den GP in Marmande verletzungsbedingt absagen musste und vom Dänen Jacob Bukhave ersetzt wurde.

Ergebnisse Langbahn-GP Marmande/F:

1. Dimitri Bergé (F), 18 Vorlaufpunkte
2. Romano Hummel (NL), 19
3. Theo Pijper (NL), 15
4. Hynek Stichauer (CZ), 16
5. Chris Harris (GB), 12
6. James Shanes (GB), 14
7. Jacob Bukhave (DK), 8
8. Martin Smolinski (D), 13
9. Bernd Diener (D), 6
10. Dave Meijerink (NL), 11
11. Lukas Fienhage (D), 5
12. Julien Cayre (F), 5
13. Zach Wajtknecht (GB), 3
14. Jordan Dubernard (F), 3
15. Gaetan Stella (F), 2
16. Josef Franc (CZ), 0
17. Thomas H. Jonasson (S), 0

Last-Chance-Heat: 1. Chris Harris, 2. Theo Pijper, 3. James Shanes, 4. Martin Smolinski, 5. Dave Meijerink

Kleines Finale: 1. James Shanes, 2. Jacob Bukhave, 3. Martin Smolinski, 4. Bernd Diener, 5. Dave Meijerink

Großes Finale: 1. Dimitri Bergé, 2. Romano Hummel, 3. Theo Pijper, 4. Hynek Stichauer, 5. Chris Harris

Stand nach 1 von 4 Rennen:

1. Dimitri Bergé (F), 21 WM-Punkte
2. Romano Hummel (NL), 19
3. Theo Pijper (NL), 17
4. Hynek Stichauer (CZ), 15
5. Chris Harris (GB), 13
6. James Shanes (GB), 11
7. Jacob Bukhave (DK), 10
8. Martin Smolinski (D), 9
9. Bernd Diener (D), 8
10. Dave Meijerink (NL), 7
11. Lukas Fienhage (D), 5
12. Julien Cayre (F), 4
13. Zach Wajtknecht (GB), 3
14. Jordan Dubernard (F), 2
15. Gaetan Stella (F), 1
16. Josef Franc (CZ), 0
17. Thomas H. Jonasson (S), 0

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