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Jannick de Jong: «Werde nicht mein Leben riskieren»

Von Rudi Hagen
Jannick de Jong (1) gewann in Loppersum und fühlt sich für Mühldorf gut

Jannick de Jong (1) gewann in Loppersum und fühlt sich für Mühldorf gut

Der erste Langbahn-GP 2016 findet am 19. Juni in Mühldorf statt. Einer der Favoriten ist der amtierende Weltmeister Jannick de Jong aus den Niederlanden. Er sieht sich gut vorbereitet.

2015 holte sich Jannick de Jong in Morizes (F) seinen ersten Weltmeistertitel auf der Langbahn vor Erik Riss aus Bad Wurzach. Am Sonntag findet der erste von fünf GP’s zur Langbahn-WM 2016 im oberbayerischen Mühldorf am Inn statt. 15 Spitzenpiloten sind am Start, unter ihnen mit Erik Riss, Jörg Tebbe, Matthias Kröger, Stephan Katt und Wildcard-Fahrer Martin Smolinski fünf deutsche.

SPEEDWEEK.com traf sich in Loppersum mit Langbahn-Weltmeister Jannick de Jong und unterhielt sich mit dem 28-jährigen Friesen aus Gorredijk über den bisherigen Saisonverlauf, seine Ziele für die Saison und natürlich über Mühldorf.

Jannick , wie ist die Saison bisher für dich verlaufen?

Ich bin zufrieden mit meinen bisherigen Leistungen. Ich habe sieben Rennen bestritten und war da ganz erfolgreich.

Wie steht es mit den Vorbereitungen auf Mühldorf?

Wir haben jetzt verschiedene Sachen ausprobiert. Wenn man den WM-Titel hat, kann man sich nicht ausruhen, man muss hart durcharbeiten, um den Titel auch letztlich zu behalten. Das ist manchmal schwierig und es läuft nicht immer alles so wie erwartet. Aber da muss man dann durch. Ich denke, meine Mechaniker und ich haben jetzt zusammen mit meinem Tuner Bert van Essen etwas gefunden, damit wir in Mühldorf gut dabei sein können.

Gibt es technische Neuigkeiten?

Es gibt technisch immer was Neues. Wir haben noch ein neues Fahrgestell von Hocob dazubekommen. Eines, welches genau so gebaut ist, wie das erfolgreiche im letzten Jahr. Und dann haben wir auch einen Motor vom letzten Jahr, der wirklich gut ist, der mit dem ich immer mit gefahren bin. Die beiden anderen waren nicht ganz so gut, daran haben wir jetzt gearbeitet, so dass sie jetzt auch genauso gut oder vielleicht noch schneller sind.

Sind die Motoren leistungsmäßig gleich?

Nein, ich habe drei Motoren von Bert für die Langbahn und sie sind alle verschieden.

Ist einer davon speziell für Mühldorf vorgesehen?

Nun, ich habe speziell für längere, glatte Bahnen wie Mühldorf einen Motor vorgesehen. Wir haben daran zuletzt noch etwas geändert. Am vergangenen Mittwoch haben wir diesen veränderten Motor in Roden getestet. Das ist dort auch eine harte, lange und glatte Bahn. Und ich war super mit diesem Aggregat zufrieden.

Kann man die Bahnen in Roden und Mühldorf miteinander vergleichen?

Sie unterscheiden sich natürlich, das Setup ist für beide ganz anders, aber ich habe natürlich hier oder da die Erfahrung zu spüren, wie und wo der Motor sich geändert hat. Ich musste das finden, was mir in Mühldorf im letzten Jahr noch gefehlt hat. Ich glaube wir haben das gelöst.

Worauf kommt es in Mühldorf an?

Es kommt auf die Starts an und dass die Motoren heil bleiben. Das wird wieder wie auf jeder 1000m-Bahn eine Materialschlacht.

Wo sind die Konkurrenten?

Die stehen neben mir am Startband. Alle. Wer die stärksten Konkurrenten sind, das ist ja bekannt. Das sind die Jungs, die im letzten Jahr auch vorne dabei gewesen sind. Jedes Rennen ist wieder neu, nichts bleibt vom Alten gleich. Erik Riss, Jörg Tebbe, Richard Hall waren schon gut unterwegs, Smoli auch, der war in Dingolfing stark. Sie sind alle als Titelaspiranten zu beachten.

Du fühlst dich körperlich fit?

Ja, ich fühle mich fit und wohl. Ich habe Probleme mit meiner Schulter gehabt, mit meinem Nacken. Der größte Unterschied zwischen mir und den meisten anderen Fahrern ist, dass ich fünf Tage die Woche arbeiten und alles andere nebenbei machen muss. Das bringt manchmal schon ein bisschen Stress mit sich. Vielleicht ist es das. Aber jetzt bin ich wieder hundertprozentig da und ich freue mich schon sehr auf Mühldorf.

Spürst du auch Druck oder kommt der erst noch?

Das kommt ganz gewiss noch.

Und warum fährst du zum Beispiel hier in Loppersum mit?

Es geht um die holländische Meisterschaft, das ist mir wichtig. Den Titel will ich auch wieder gerne holen.

Formuliere doch mal drei Ziele für diese Saison.

Das erste Ziel ist gesund und heile bleiben und Spaß am Fahren haben. Dann würde ich gerne die holländische Meisterschaft, die EM und die WM gewinnen. Und bei der Team-WM will ich mit der holländischen Mannschaft zumindest auf dem Podest stehen. Das ist letztes Jahr anders gelaufen, als wir uns das vorher gedacht haben. Ich werde auf sportliche Weise alles für diese Ziele tun, aber nicht auf Biegen und Brechen. Ich werde dafür nicht mein Leben riskieren. Ich fahre zwar mit Risiko, aber auch mit Köpfchen.

An der WM-Qualifikation hast du ja nicht teilgenommen, warum?

Nein, wenn ich es als Weltmeister nicht schaffe, mich durch die Platzierungen in den GP’s für 2017 zu qualifizieren, dann habe ich es auch nicht verdient dort mitzufahren.

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