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Langbahn der Nationen: Deutschland ist Weltmeister

Von Manuel Wüst
Erik Riss (li.) und Lukas Fienhage feierten den deutschen Sieg

Erik Riss (li.) und Lukas Fienhage feierten den deutschen Sieg

12.500 Zuschauer waren gekommen, um am Vatertag beim Finale der Langbahn-Team-WM in Herxheim dabei zu sein. Sie bekamen ein dramatisches Rennen geboten, mussten aber auch viel Geduld mitbringen.

Das Sandbahnrennen am Vatertag in Herxheim gab sein Comeback. Und mit Erik Riss, der nach vier Jahren wieder auf der Langbahn fuhr, kam bei der Team-WM ein prominenter Rückkehrer hinzu. Riss zeigte gleich, dass er nichts auf der Langbahn verlernt hat und kam in drei Starts in der ersten Vorrunde nur einmal nicht als Erster ins Ziel, als er hinter Lukas Fienhage blieb.

Zu Beginn des Rennens waren die acht teilnehmenden Nationen in zwei Gruppen aufgeteilt, die erste Vorläufe untereinander bestritten. Deutschland traf auf die ebenfalls starken Tschechen, hatte aber mit den Dänen und Finnen keine Probleme. In der zweiten Gruppe nahmen sich die Briten, Franzosen und zu Beginn starken Niederländer gegenseitig die Punkte weg, während die Polen meist hinterherfuhren.

Nach Abschluss der ersten Vorläufe führte das deutsche Team vor den Tschechen und die Nationen wurden erneut in zwei Gruppen eingeteilt. Deutschland traf nun auf Frankreich und Erik Riss musste gegen den Franzosen Mathieu Tresarrieu seine ersten Niederlagen einstecken. Im 14. Lauf machte Deutschland dennoch den Finaleinzug perfekt und es war in den letzten beiden Läufen nur noch spannend, ob die Tschechen oder Niederländer den Deutschen auf direktem Weg ins Finale folgen würden, da die Tschechen mit einem Doppelsieg noch an den Niederländern vorbeiziehen konnten. Martin Malek und Josef Franc bezwangen die Dänen und Polen, zogen nach Punkten mit Deutschland gleich und standen somit direkt im Finale.

Um den dritten Platz im Finale wurde ein Last-Chance-Heat der Teams auf dem dritten, vierten und fünften Rang gefahren, dieser wurde den Niederländern zum Verhängnis. Mathieu Tresarrieu konnte erneut einen starken Lauf abliefern. Da sich der Engländer Zach Wajtknecht zwischen Tresarrieu und den Niederländern Hummel und Pijper halten konnte, kamen die Franzosen dank Stephane Tresarrieus fünftem Platz auf insgesamt 12 Zähler in diesem Lauf, während die Niederländer mit dem dritten und vierten Platz nur deren elf hatten und raus waren.

Im Finale steigerte sich die Dramatik: Erik Riss gewann den Start und setzte sich vor die tschechischen Fahrer, die auf den Plätzen 2 und 3 und somit auf Titelkurs lagen, da Lukas Fienhage nur Fünfter war. Hätte nicht Mathieu Tresarrieu in der letzten Runde eine Attacke gesetzt, wären die Tschechen Weltmeister gewesen. In der Zielkurve unterlief Malek ein Fehler und es kam zwischen ihm und Mathieu Tresarrieu zum Fotofinish, welches Tresarrieu auf dem dritten Rang sah. Tresarrieu sprengte somit nicht nur das tschechische Duo, sondern auch die Titelträume der Tschechen, die nun punktgleich mit den Deutschen waren, aber aufgrund der besseren Platzierung von Erik Riss das Finale und den Titel gewann.

Im Rahmenprogramm kam es zu Stürzen, von denen einer zu einem Helikoptereinsatz führte, die den Zeitplan der Motorsportvereinigung durcheinanderwirbelten. Bedingt durch den Modus, der mit den acht Teams des Langbahn der Nationen gefahren wurde, kam es zu vielen Bahndienstpausen. Und die Stürze führten dazu, dass das Rennen ungewöhnlich lange dauerte.

Bei den internationalen Gespannen feierte Markus Brandhofer mit Nadine Pierek im Beiwagen den Sieg vor den Engländern Mitch Godden/Paul Smith und Manuel Meier, der mit Schwester Melanie im Beiwagen fuhr. Die Rennen der nationalen Klassen gewannen Daniel Spiller bei den Solisten sowie Moritz Straub mit Beifahrer Patrick Löffler bei den Gespannen.

Ergebnisse Langbahn der Nationen Herxheim/D:

1. Deutschland, 42 Vorlaufpunkte: Erik Riss 27, Lukas Fienhage 13, Max Dilger 2
2. Tschechien 42: Martin Malek 25, Josef Franc 15, Hynek Stichauer 2
3. Frankreich 39: Mathieu Tresarrieu 29, Stephane Tresarrieu 4, Mathias Tresarrieu 6
4. Niederlande 41: Romano Hummel 23, Theo Pijper 18, Dave Meijerink 0
5. Großbritannien 31: Zach Wajtknecht 22, James Shanes 5, Chris Harris 4
6. Dänemark 22: Kenneth Kruse Hansen 12, Jacob Bukhave 10
7. Polen 12: Stanislaw Burza 10, Marcin Sekula 1, Adam Skornicki 1
8. Finnland 11: Tero Aarnio 5, Henri Ahlbom 4, Max Koivula 2

Last-Chance-Heat: 1. Mathieu Tresarrieu, 2. Zach Wajtknecht, 3. Romano Hummel, 4. Theo Pijper, 5. Stephane Tresarrieu, 6. James Shanes
Wertung: 1. Frankreich 12 Punkte, 2. Niederlande 11, 3. Großbritannien 7.

Finale: 1. Erik Riss, 2. Josef Franc, 3. Mathieu Tresarrieu, 4. Martin Malek, 5. Lukas Fienhage, 6. Stephane Tresarrieu
Wertung: 1. Deutschland 12 Punkte, 2. Tschechien 12, 3. Frankreich 6.

I-Seitenwagen: 1. Markus Brandhofer/Nadine Piereck, 19 Punkte, 2. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 17, 3. Manuel Meier/Melanie Meier 12, 4. Immanuel Schramm/Frank Schiemer 7, 5. Patrick Zwetsch/Victor Caric 7, 6. Marco Hundsrucker/Michael Zapf 5, 7. Raphael San Milan/Benedikt Zapf 3, 8. Karl Keil/David Kersten 2.

B-Solo: 1. Daniel Spiller, 8 Punkte, 2. Julian Bielmeier 8, 3. Martin Theobald 8, 4. Dustin Schultz 7, 5. Dennis Helfer 7, 6. Sebastian Adorjan 7, 7. Marlon Hegener 6, 8. Sebastian Trapp 5, 9. Ernst Frank 2, 10. Ralf Heraus 1.

B-Seitenwagen: 1. Moritz Straub/Patrick Löffler, 12 Punkte, 2. David Kolb/Patrick Herbst 8, 3. Fabian Müller/Peter Maurer 3, 4. Mike Kolb/Nadin Löffler 1.

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