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Roden: Niederlande Team-Weltmeister vor Deutschland

Von Rudi Hagen
Podest in Roden mit den Teams der Niederlande, Deutschland und Großbritannien

Podest in Roden mit den Teams der Niederlande, Deutschland und Großbritannien

Neue Team-Weltmeister auf der Langbahn oder wie der offizielle Name der FIM Europe heisst «Longtrack of Nations» sind die Niederlande. Sie holten sich in Roden (NL) den Titel vor Deutschland und Großbritannien.

Fast hätte die Team-WM abgesagt werden müssen, denn am Vortag waren in der Provinz Drenthe bei schweren Regenschauern Unmengen von Wasser vom Himmel gefallen. Da hatte selbst die Sandbahn in Roden schwer dran zu schlucken. Der Bahndienst hatte viel zu tun, um die schwierigen Verhältnisse in der Zielkurve unter Kontrolle zu bekommen.

Mit nur einer halben Stunde Verspätung sollte es eigentlich losgehen und die sieben Teams bekamen die Gelegenheit, jeweils zwei Minuten die Bahn auszutesten. Dann aber wurde es schwierig, denn der Bahndienst setzte die Bahn erstmal wieder unter Wasser um die Staubentwicklung einzubremsen.

Danach gab es lange Diskussionen zwischen FIM-Racedirector Glen Phillips und den Teamchefs, die die Sicherheit ihrer Fahrer in der letzten Kurve gefährdet sahen. Das ging dann mehr als zwei Stunden, ohne dass das Publikum wirklich informiert wurde, warum alles so lange dauerte. Anstatt wie geplant um 13.30 Uhr, wurde das erste Rennen dann um 16.17 Uhr gestartet.

Dann folgten spannende Rennen, einer WM würdig. Mit dem Niederländer Romano Hummel, Erik Riss aus Bad Wurzach und Chris Harris aus Großbritannien gab es drei bärenstarke Piloten im Feld der sieben Nationen, die um den WM-Titel angetreten waren.

Doch der Niederländer aus dem nahen Groninger Stadtteil Hoogkerk überragte sie alle. Was der 24-jährige Langbahn-Weltmeister von 2021 an diesem Nachmittag an Leistung bot, war allererste Sahne. Er gewann alle seine sechs Vorläufe und auch den alles entscheidenden Finallauf gegen die prima aufgestellten Deutschen. Wie schon in den vorherigen Läufen war Hummel nicht optimal gestartet, zündete aber auf der Gegengeraden derart den Turbo, dass es eine wahre Freude war ihm zuzusehen.

In den Vorläufen kristallisierte es sich schnell heraus, dass der Sieg zwischen dem niederländischen und dem deutschen Team auszumachen war. Die Deutschen mit dem super aufgelegten Erik Riss, Martin Smolinski, Jörg Tebbe und Stephan Katt, der nur einmal von Teamchef Josef Hukelmann ins Rennen geschickt wurde, trafen in Heat 18 auf die Holländer und knickten da mit 5:10 Punkten ein. Das war aber die einzige deutsche Niederlage in den Vorläufen.

Deutschland und die Niederlande mit Hummel, Dave Meijerink, Mika Meijer und Jannick de Jong waren damit für das A-Finale qualifiziert. Im B-Finale, wo es um die Plätze 3 und 4 ging, besiegten die Briten mit Harris, Zach Wajtknecht und Andrew Appleton die erstaunlich starken Finnen, die mit Henri Ahlbom, Tero Aarnio sowie Jesse und Topi Mustonen antraten, mit 9:6.

Im entscheidenden A-Finale führte Martin Smolinski vor Erik Riss die erste Runde an, dann machte Romano Hummel wieder einen geradezu unwiderstehlichen Durchzug auf der Außenbahn, übernahm die Spitze und siegte mit großem Vorsprung vor «Smoli», Dave Meijerink, Erik Riss und dem chancenlosen Jörg Tebbe. So ging der Titel mit 9:6 Punkten verdient an die Niederländer, das deutsche Team wurde mit einer sehr guten Leistung im Titelrennen Zweiter.

Ergebnisse Longtrack of Nations Roden (NL):

1. Niederlande 64+9 Punkte (Romano Hummel 30, Dave Meijerink 17, Mika Meijer 10, Jannick de Jong 7). 2. Deutschland 57+6 (Erik Riss 29, Martin Smolinski 18, Jörg Tebbe 9, Stephan Katt 1). 3. Großbritannien 49+9 (Chris Harris 25, Zach Wajtknecht 12, Andrew Appleton 12). 4. Finnland 44+6 (Henri Ahlbom 16, Tero Aarnio 14, Jesse Mustonen 13, Topi Mustonen 1). 5. Tschechien 36 (Hynek Stichauer 18, Josef Franc 13, Jan Macek 5). 6. Dänemark 35 (Jacob Bukhave 23, Tobias Thomsen 12, Kenneth Kruse Hansen, 0, Morten Qvistgaard 0). 7. Frankreich 29 (Mathias Trésarrieu 10, Jordan Dubernard 8, Steven Labouyrie 8, Gaétan Stella 3).

B-Finale: 1. Großbritannien (Harris 5, Wajtknecht 4, Appleton 0). 2. Finnland (J. Mustonen 3, Ahlbom 2, Aarnio 1).
A-Finale: 1. Niederlande (Hummel 5 Punkte, Meijerink 3, Meijer 2). 2. Deutschland (Smolinski 4, Riss 2, Tebbe 0).

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