Team France Sechste – Mathias Trésarrieu Top-Scorer
Die Team-WM, korrekt Langbahn der Nationen, verlief aus französischer Sicht nicht ganz so, wie es sich Teammanager Laurent Sambarrey und sein Umfeld vorgestellt hatten. Platz 6 von sieben teilnehmenden Teams sieht vordergründig nicht so toll aus. Wenn man aber die besonderen Umstände sieht, mit denen «Les Bleus» fertig werden mussten, dann sieht man Platz 6 schon in einem anderen Licht.
Mit Mathias Trésarrieu auf WM-Platz 7und Jordan Dubernard auf Rang 9 waren aktuelle GP-Fahrer im französischen Team in Vechta am Start. Dazu Anthony Chauffour, der nach einem GP-Einsatz auf Position 7 rangiert und Talent Tino Bouin, der nach ebenfalls einem GP auf P 18 positioniert ist und beim U23 World-Cup am Freitagabend im Reiterwaldstadion Platz 4 belegt hatte.
Aber bis auf Trésarrieu, Neffe des zweimaligen Langbahn-Weltmeisters Mathieu Trésarrieu aus Monségur in Südfrankreich, waren beim Wiederholungslauf am Sonntag alle anderen Teamkollegen von diversen Blessuren geplagt. Bouin lief mit einer Armschlinge herum und Chauffour und vor allem Dubernard waren augenscheinlich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.
Die Blessuren rührten von einem schweren Sturz am Samstagabend her. In Heat 7 war es gleich nach dem Start zu einer Berührung zwischen Andrew Appleton und dem innen fahrenden Trésarrieu gekommen. Der Franzose rutschte daraufhin nach außen weg, ohne weiter zu Schaden zu kommen. Im Kurveneingang kam es dann zum Crash zwischen Appleton, Dubernard und Chauffour.
Der Brite kam irgendwie aus der Dreier-Verhakung heraus, ging aber einige Meter weiter zu Boden. Den beiden Franzosen erging es aber schlimmer. Sie knallten schräg in die Airfences und Chauffour flog einige Meter weiter durch die Luft als sein Teamkollege Dubernard.
Beim Wiederholungsrennen am Sonntag, wo wieder von null an gestartet wurde, waren sowohl Trésarrieu als auch Chauffour (7 Punkte) und Dubernard (5 Punkte) wieder dabei. Aber eben nur sehr geschwächt, ihr wahres Leistungsvermögen konnten die beiden nicht abrufen.
Mathias Trésarrieu dagegen lief zur Hochform auf. Der 22-Jährige war bester Punktesammler von allen an der Team-WM teilnehmenden Fahrern. 27 Punkte standen am Ende auf seinem Konto. Ihren einzigen Sieg erreichte das Team Frankreich in Heat 18 ausgerechnet gegen das Team Deutschland, wo Lukas Fienhage Pech in der Zielkurve mit einem Ausrutscher hatte.
«Das Rennen nahm schon am Samstagabend eine entscheidende Wendung, nach dem Sturz meiner beiden Teamkameraden», sagte Trésarrieu später. «Der Crash am Samstag hat sie körperlich stark beeinträchtigt, aber trotz der Schmerzen haben sie nicht aufgegeben. Am Sonntag sind sie dann beide wieder aufs Motorrad gestiegen um mich bei jeder Runde zu unterstützen. Sie an meiner Seite an der Startlinie zu sehen, hat mir noch mehr Mut und Motivation gegeben, alles für sie zu geben. Wir hatten trotz Sturz und Schmerzen eine unglaublich gute Stimmung im Team. Ich bin stolz darauf, die Farben Frankreichs vertreten zu haben, zudem als Kapitän.»