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Sandro Cortese: «Deutsche stehen in der Dauerkritik»

Von Sharleena Wirsing
Sandro Cortese: «In Deutschland zählt nur der Sieg»

Sandro Cortese: «In Deutschland zählt nur der Sieg»

Mit Marcel Schrötter erhält Sandro Cortese 2017 erneut einen deutschen Teamkollegen im in Memmingen ansässigen Intact-Team. Die kritische Einstellung vieler Fans gegenüber deutschen Fahrern missfällt Cortese.

61 Punkte und WM-Rang 15 – die Moto2-Saison 2016 war für Sandro Cortese die schlechteste Saison seit seinem Rookie-Jahr in der Moto2-Klasse. Die Highlights der Saison des Deutschen aus dem Team Dynavolt Intact GP: Platz 5 in Japan und ein dritter Rang auf Phillip Island. «Immer, wenn ich kurz davor war, mich wieder aus dem Loch zu arbeiten, wie auf dem Sachsenring oder Brünn, stürzte ich – beide Male unter den Top-5. Natürlich waren es Regenrennen, aber es waren wieder Nuller. Das zu verdauen, war sehr schwierig. Doch ich glaube fest daran, dass man stärker zurückkommt, wenn man sich wieder aufrafft und arbeitet. Ich bin sehr dankbar, dass das Team den Vertrag mit mir verlängert hat, denn natürlich ist es nach einer schwierigen Saison selten, dass ein Team weiter an dich glaubt», fasste Cortese zusammen, der 2016 mit viel Kritik über sich ergehen lassen musste.

Stefan Bradl sagte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com über den MotoGP-Aufstieg von Jonas Folger kürzlich: «Ganz ehrlich gesagt: Bei den deutschen Fans und generell in Deutschland bekommst du keine Zeit. Also muss er liefern, sonst ist er bald wieder weg. Das ist einfach so.»

Auch Sandro Cortese muss oft harte Kritik von den deutschen Fans einstecken. «Deutsche Fahrer stehen in der Dauerkritik. Das ist so, ich bin das nicht anders gewöhnt. In Deutschland – das betrifft nicht nur die Motorrad-Fans – zählt nur der Sieg», erklärte der Moto3-Weltmeister von 2012. «Ob du Zweiter oder Dritter bist, interessiert niemanden. Das ist auch in anderen Sportarten so. Ich denke, dass jeder am Ende des Tages sein Bestes tut. Manchmal gelingt das besser, manchmal eher weniger. Das heißt aber nicht, dass wir uns zurücklehnen. Wir fahren in der Weltmeisterschaft. Das gilt auch für Marcel [Schrötter], Philipp [Öttl], Jonas [Folger] und Stefan [Bradl]. Wir gehen nicht auf die Strecke und sind froh, dass wir einfach dabei sind. Wir wollen Top-Ergebnisse einfahren. Natürlich erwarten die Fans vor dem Fernseher dann, dass man gewinnt. Es ist aber natürlich sehr leicht, das Geschehen vom Sofa aus zu kommentieren.»

«Ich lasse mich davon aber nicht beeinflussen», versichert der siebenfache GP-Sieger. «Ich weiß, was ich kann und was ich dafür gebe. Ich gebe alles dafür, gut zu sein. Doch ich erlebte in den letzten Jahren auch immer wieder Rückschläge. Darum ist es nun sehr wichtig, dass ich einen guten Winter und eine gute Testphase habe. 2017 kann ein super Jahr werden», ist Cortese überzeugt.

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