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Jesko Raffin: Gültiger Vertrag, trotzdem Ungewissheit

Von Günther Wiesinger
Bisher ein Herz und eine Seele: Raffin und Corminboeuf in Aragón

Bisher ein Herz und eine Seele: Raffin und Corminboeuf in Aragón

Der Zürcher Jesko Raffin hat beim Schweizer Moto2-Team einen Vertrag für 2018. Aber sein Manager Marco Rodrigo traut dem Frieden nicht.

Momentan steht der 21-jährige Zürcher Jesko Raffin noch im Moto2-Aufgebot des Schweizer Teammanagers Fred Corminboeuf für die Saison 2018 – neben Sam Lowes und Iker Lecuona.

Aber Raffin kann mit seinen Ergebnissen in der dritten WM-Saison nicht zufrieden sein: Er holte 2017 nur bei zwei Rennen (14. in Katar und 13. in Argentinien) Punkte im Trockenen und ist jetzt mit elf Punkten WM-24. Zuletzt in Aragón kam der Kalex-Pilot über Rang 23 nicht hinaus.

Raffin hat zwar einen gültigen Vertrag für 2018. Aber sein Manager Marco A. Rodrigo traut dem Frieden nicht.

Denn er hat natürlich mitbekommen, dass Corminboeuf zuletzt noch mit Fahrern wie Bendsneyder Gardner, Quartararo und Cortese verhandelt hat.

Und sobald ein zahlungskräftiger Fahrer mit rund 500.000 Euro Mitgift auftaucht, könnte Raffins Stunde im Team geschlagen haben.

Marco Rodrigo, der 2011 mit dem Grand Prix Switzerland selbst ein Moto2-WM-Team mit Randy Krummenacher betrieb, macht sich keine Illusionen. Er ahnt: Der Verbleib von Raffin im CBGM-Team ist noch nicht in Stein gemeißelt.

«Eigentlich», sagt Rodrigo, «wollte ich nicht zu den Übersee-Rennen gehen. Aber wenn es heikel wird, muss ich vielleicht nach Australien oder Malaysia fliegen.»

Der ehemalige Immobilien-Händler aus der Schweiz hat sich längst einen Überblick über den Moto2-Transfermarkt verschafft. «Bei SAG ist ein Platz frei, den wird wohl Jules Danilo bekommen, wie man hört. Und Kiefer sucht einen Bezahlfahrer, falls er überhaupt einen zweiten Platz in Anspruch nimmt.»

In einer anderen Serie wird Rodrigo Raffins Karriere nicht mehr unterstützen. «In irgendeine zweitklassige Meisterschaft abzuwandern, nur damit gefahren wird, ist sinnlos. Wenn Jesko keinen Moto2-Platz bekommt, wird er aufhören. Er ist jung und kann sich beruflich etwas aufbauen.»

Raffin, 2011 Sieger des deutschen Yamaha-Cups und 2014 Gewinner des CEV-Repsol-Moto2-Meisterschaft, hat sich bereits vor einem Jahr, als er nach zwei Jahren keinen Vertrag beim SAG-Team mehr bekam, in der Schweiz zum diplomierten Fitness-Trainer ausbilden lassen.

Das CGBM-Evolution-Team von Fred Corminboeuf steigt 2018 auf KTM um. Der Rennstall, der 2015 und 2016 noch mit dem Dream Team Lüthi und Aegerter unterwegs war, hat für das nächste Jahr den MotoGP-Nachzügler und Bruchpiloten Sam Lowes unter Vertrag (2 Punkte in 14 Rennen), den in der WM völlig punktelosen Iker Lecuona (Platz 21 in Aragón) und den aktuellen WM-24. Jesko Raffin.

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