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Le Mans, Qualifying: Sensation durch Noyes

Von Jörg Reichert
Jeder Amerikaner macht gerne Wheelies - auch Kenny Noyes

Jeder Amerikaner macht gerne Wheelies - auch Kenny Noyes

Nicht einer der etablierten GP-Stars wie Elias, Takahashi oder Cluzel, sondern WM-Neuling Kenny Noyes steht auf der Moto2-Pole-Position in Le Mans. Grosses Pech für Stefan Bradl.

Auch im Qualifying bewies sich die Moto2 als die ausgeglichenste Klasse der Motorrad-WM. Die ersten 27 (!) Piloten lagen innerhalb nur einer Sekunde! Umso spannender ging es im Kampf um die Pole-Position zu, denn nicht nur theoretisch kam jeder Teilnehmer dafür in Frage. Auf Kenny Noyes wurden nach den Freien Trainings wahrscheinlich nur wenige Wetten platziert.

Der WM-Neuling war nur 28. am Freitag und schien auch als 18. des zweiten Freien Trainings nicht für die Pole-Position in Frage zu kommen. Aber der Amerikaner steigerte sich im Qualifying enorm, auch wenn er auf seiner schnellsten Runde vom vorausfahrenden Yuki Takahashi (J/Tech-3) profitierte. «Es ist ein unglaublicher Start in die Saison», strahlte der 31-jährige Noyes. «Ich hatte nie erwartet in der ersten Reihe zu stehen. Aber das Team hat mir das Material hervorragend vorbereitet. Jetzt hoffe ich auch noch auf ein gutes Rennen am Sonntag.»

Für Takahashi blieb mit nur 31/1000 sec. Rückstand auf Noyes die zweite Position, womit sich der Japaner aber auch sehr gut arrangieren konnte. «Ich bin sehr zufrieden mit dieser Position, weil es das Heimrennen meines Teams ist», gab sich der ehemalige MotoGP-Pilot versöhnlich. Routinier Alex Debon (E) und Lokalmatador Jules Cluzel komplettieren die erste Reihe.

Einen sehr guten sechsten Startplatz holte Sergio Gadea, der mit dem Moto2-Chassis des deutschen Herstellers «Kalex» ausrückt. Toni Elias (E/Moriwaki) stürzte bereits in der Anfangsphase des Zeittrainings, konnte sein Bike aber noch zur Schnellreparatur an die Box bringen. Kurz vor Ende ging der Spanier wieder auf die Strecke und holte sich den siebten Platz.

Mit einer Wild-Card ist der Superstock-1000-Champion von 2009, Xavier Simeon, in Le Mans am Start. Der Belgier zog sich dabei ausgesprochen gut aus der Affäre und geht aus der dritten Reihe von Position 11 ins Rennen.

Verlierer des Qualifyings war WM-Leader Shoya Tomizawa, der zuvor mit einem Sieg in Katar und Platz 2 in Jerez brillierte. Von der 15. Startposition wird dem Japaner ein solches Ergebnis sicher deutlich schwerer fallen.

Den erhofften Platz in der zweiten Startreihe verpasste Tom Lüthi deutlich. Der Schweizer Interwetten-Pilot büsste zwar nur 0,6 sec. auf den Pole-Setter ein, doch dies bedeutet in der Moto2 den 18. Startplatz! Auch bei Arne Tode lief es im Qualifing nicht wunschgemäss. Im Freien Training guter 15. kam der 24-jährige Sachse im Zeittraining nur auf Rang 26. Dominic Aegerter wurde mit 1,2 sec. Rückstand 30. der Startaufstellung.

Stefan Bradl klebt auch beim dritten Event des Jahres das Pech an den Reifen. Im Qualifying pfefferte der 20-Jährige seine Suter-MMX bereits in der fünfte Runde mit hoher Geschwindigkeit in den Dreck und konnte anschliessend nicht mehr auf die Strecke zurückkehren. Von Startplatz 35 hat der Vissmann-Kiefer-Pilot im morgigen Rennen eine schwere Aufgabe zu bewältigen.

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