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Trevor Morris (ExternPro): Triumph-Rennmotoren laufen

Von Günther Wiesinger
Bei ExternPro laufen die Vorbereitungen für die Umstellung von Moto2-Honda-Einheitsmotoren auf Triumph auf Hochtouren. MV Agusta, Ex-FTR-Designer Steve Bones und Bultaco wollen 2019 neu einsteigen.

Die Saison 2018 bildet die neunte mit den Honda CBR600 RR-Einheitsmotoren in der Moto2-Weltmeisterschaft, zugleich die letzte, denn in der nächsten Saison werden die neuen 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph eingesetzt, die mehr als 135 PS leisten sollen.

Die Firma ExternPro, im Technopark im MotorLand Aragón zuhause, kümmert sich jetzt im sechsten Jahr um die Moto2-Motoren. Sie werden von ExternPro aufgebaut, revidiert, dann in Kisten verpackt und dann per Losentscheid an die Teams verteilt.

Beim letzten IRTA-Test in dieser Woche in Jerez erhielten die Teams die ersten offiziellen Einheitsmotoren für 2018, bei allen anderen Wintertests mussten die Teams eigene Triebwerke verwenden.

Meist handelt es sich um Honda-Motoren, die wegen Überschreitung der Laufzeit nach einer Revision von ExternPro verkauft wurden. Manche Rennställe setzen aber auch selbst getunte Supersport-Motoren mit höheren PS-Zahlen ein, deshalb können die Testergebnisse verfälscht werden.

Nach dem Jerez-Test wurden die Einheitsmotoren wieder ausgebaut und neue Triebwerke geliefert, denn sie halten jeweils für drei Grand Prix, also für Katar, Argentinien und Texas. «Die Motoren vom IRTA-Test bekommen wir dann wieder für den Jerez-GP und Le Mans», erklärte Jürgen Lingg, Technical Director vom Dynavolt Intact GP-Team.

Vor Beginn der letzten Honda-Saison beantwortete Trevor Morris, Technical Director von ExternPro, die Fragen von SPEEDWEEK.com.

Trevor, bei euch läuft die Vorbereitung der Triumph-Triple-Motoren für 2019 schon auf Hochtouren. Habt ihr ein Testteam installiert? Oder überlasst ihr das Testen auf der Rennstrecke weitgehend den Herstellern von Kalex bis KTM?

Wir haben bisher sehr viel Arbeit auf dem Prüfstand verrichtet, dazu haben wir eine Menge Ausdauertests auf einer Piste in der Nähe von Barcelona gemacht, Auf dem Circuito de Alcarras. Bei einem ExternPro-Test in Aragón ist Julián Simón gefahren. Aber Triumph hat seine eigenen Testfahrer, ungefähr acht davon, sie spulen einfach Kilometer um Kilometer ab.

Da geht es in erster Linie um Ausdauer und Standfestigkeit, es werden aber die Rennstrecken-Verhältnisse simuliert.

Wie viele Triumph-Rennmotoren habt ihr schon gebaut?

Wir haben im neuen Jahr begonnen. Vorher wollten wird ausreichend Ausdauertests absolvieren, damit wir überall sicher waren, was wir brauchen. Im November gab es ein Meeting mit den Lieferanten, da wurden die Lieferfristen festgelegt.

Habt ihr die Ausdauertests mit Serienmotoren gemacht?

Nein, nein, wir haben dafür Motoren mit der Moto2-Spezifikation aufgebaut. Alle Kilometer wurden mit Triebwerken gefahren, die im MotoGP-Renntrimm waren.

Wie viele Test-Kilometer habt ihr mit Triumph absolviert?

Ich denke, es waren mehr als 12.000 km.

Wir sind so vorgegangen: Wir haben 3000 km zurückgelegt, dann den Motor geöffnet, dann wurde er wieder zusammengebaut und noch einmal 3000 km gefahren. Dann wurde wieder alles überprüft. Wir wollten einfach die Standfestigkeit sicherstellen.

In der Zwischenzeit bauen die Hersteller bereits Prototypen. Kalex hat bereits mit Triumph-Motoren getestet.

Ja, die Chassis-Hersteller haben wir mit einem Standard-Motor ausgerüstet. Damit können sie gewährleisten, dass der Motor ins Chassis passt.

So einen Motor hat auch Neueinsteiger NTS bekommen? Neben Kalex, KTM, Tech3, Speed-up und Suter?

Ja, NTS bekam einen. Tech3 hat sich selber ein Triebwerk besorgt. Es ist ja käuflich.

Wann können die Hersteller erstmals mit Rennversionen testen?

Den offiziellen Einheitsmotor für 2019 wird es erst bei einem offiziellen IRTA-Test geben. Gut, dieser Plan ist bisher noch nicht bestätigt worden.

Wir haben die Absicht, die offiziellen Triumph-Einheitsmotoren 2019 bei allen IRTA-Tests auszuliefern. Das sind üblicherweise drei. Bisher haben wir nur den letzten Test betreut.

Aber weil es sich um einen neuen Motor handelt, wird er im Winter 2019 bei allen IRTA-Tests zur Verfügung gestellt.

Was wir für 2018 machen, haben wir noch nicht genau bestimmt. Da müssen wir noch abwarten, wie die Vorbereitungen mit der ECU laufen.

Die Hersteller bekommen aber 2018 zusätzliche Testtage für die Triumph-Prototypen?

Ja, es werden ihnen zehn Tage mit Triumph-Motoren zugebilligt. Das ist zusätzlich zu den privaten Testtagen, die sie mit Honda absolvieren dürfen. Es können Testfahrer oder Stammfahrer eingesetzt werden, so viel ich weiß. Es besteht auch Interesse von neuen Moto2-Chassis-Herstellern für 2019.

Du meinst MV Agusta? Und Ex-FTR-Konstrukteur Steve Bones aus England?

Ja, und ich kann mir vorstellen, dass einige der neuen Hersteller nicht die Ressourcen haben, um so viel zu testen wie die renommierten und etablierten Moto2-Chassis-Hersteller. Bultaco hat sich auch gemeldet.

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