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Schrötters Crew-Chief: «Der Podestplatz kommt»

Von Sharleena Wirsing
Der deutsche Moto2-Pilot Marcel Schrötter zeigt sich 2018 deutlich konkurrenzfähiger als in den letzten Jahren. Die Gründe dafür verriet sein Crew-Chief Patrick Mellauner im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Marcel Schrötter belegt derzeit den neunten WM-Rang. Der Bayer glänzte trotz einer Schulterverletzung und der Nachwirkungen seines Kahnbeinbruchs aus dem letzten Jahr mit Platz 4 in Le Mans und Startplatz 2 in Mugello. Schrötter machte in Mugello Jagd auf seinen ersten Podestplatz, stürzte aber in Führung liegend.

Schrötters Crew-Chief Patrick Mellauner, der 2016 Jonas Folger betreute, sprach mit SPEEDWEEK.com über die Gründe für die Steigerung des 25-Jährigen in diesem Jahr. «Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich die Chance habe, ein zweites Jahr mit demselben Fahrer zusammenzuarbeiten. Das freut mich wirklich sehr, denn ein Jahr ist immer ziemlich schnell vorbei. Mir war auch sehr wichtig, dass die Mechaniker dieselben geblieben sind. Wir haben eigentlich nur das Motorrad gewechselt. Die Crew ist gleich, die Lackierung ist gleich… Doch Marcel ist nun in besserer Form, weil er nun mehr Selbstvertrauen hat. Wir kennen uns nun besser und kennen gegenseitig unsere Stärken und Schwächen. Dadurch haben wir eine sehr gute Stimmung im Team. Marcel fällt mit der Kalex vieles leichter, er hat ein Jahr mehr Erfahrung und einen großen Schritt machte er nach dem Jerez-GP beim Test in Aragón.»

Beim Aragón-Test gelang Schrötter ein entscheidender Fortschritt, was sich beim Le Mans-GP mit Platz 4 bestätigte. «Wir haben dort zwei Tage getestet. Von Tag 1 auf 2 gelang uns eine große Verbesserung. Den größten Schritt hat dabei Marcel selbst gemacht. Er fand 0,4 sec, was die konstante Pace betrifft, eigentlich über Nacht. Für mich ist es nun einfacher, mit ihm zu arbeiten, denn seine Aussagen sind präziser, ich kann genauer arbeiten. Je schneller ein Fahrer ist, desto präziser werden seine Aussagen. Ich muss am Motorrad immer weniger machen. Er fühlt sich viel wohler mit der Maschine. Darum ist im Moment alles sehr gut für uns», bestätigt Mellauner.

Schrötter verbringt immer mehr Zeit in Andorra und trainiert dort mit MotoGP-Fahrern wie Jack Miller. «Das hat vielleicht auch Einfluss. Man muss wirklich sagen, dass Marcel hervorragend trainiert und topfit ist. Das spricht wirklich für ihn. Er verbringt viel Zeit mit Jack. Es kann sein, dass auch das einen positiven Effekt hat. Vielleicht hilft ihm das. Ich habe ein bisschen Angst, das zu sagen, aber er ist jetzt auch ein bisschen unkomplizierter geworden. Es macht in letzter Zeit noch mehr Spaß mit ihm.»

Doch trotz seiner Steigerung hat Schrötter noch Schwachstellen. «Im Qualifying haben wir oft ein bisschen zu kämpfen. Daran müssen wir noch arbeiten. Ich habe kein spezielles Rezept, aber er braucht ein bisschen mehr Lockerheit. Sonst ist Marcel sehr gut drauf. Wir müssen es nun mal auf das Podest schaffen, damit es bei ihm ‹klick› macht. Er kann das vom Speed her alleine, er braucht keinen Windschatten. Das zeigte sich auch in Le Mans und Mugello. Ich hoffe, dass wir so positiv weiterarbeiten. Wenn er so weitermacht wie bisher, dann wird der Podestplatz kommen.»

«Wenn man Marcel auf einer schnellen Runde zusieht, dann hat man den Eindruck, er sei langsam unterwegs. Das spricht für ihn», erklärt Mellauner. «Er ist nicht so am Limit, dass alles wackelt. Er fährt sauber und kann seine Rundenzeiten immer wiederholen. Es ist nicht nur eine einzelne Runde. Wenn er schnell fährt, dann auch über mehrere Runden.»

Also fehlt Schrötter manchmal diese eine Chaosrunde für die Qualifyings? «Genau, diese eine Runde im Qualifying, die dann drei Zehntel besser ist, fehlt uns im Moment manchmal. Sehr wichtig ist aber, dass die Stimmung im Team hervorragenden ist. Es macht uns allen viel Spaß.»

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