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Alex Márquez: MotoGP-Pläne müssen verschoben werden

Von Günther Wiesinger
Alex Márquez

Alex Márquez

Alex Márquez möchte seinem berühmten Bruder Marc nacheifern und in die MotoGP-Klasse aufsteigen. Aber drei Siege in dreieinhalb Moto2-Jahren – das reicht nicht.

Wie lange wird es noch dauern, bis wieder zwei Brüder in der Königsklasse gegeneinander antreten, wie es zum Beispiel bei Kenny und Kurtis Roberts der Fall war?

Eigentlich gab es zwischen dem entlassenen Marc VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy und Alex Márquez eine mündliche Vereinbarung, wonach der Spanier bis Ende Juni mitteilen sollte, ob er 2019 noch einmal mit Kalex Moto2 fahren oder in die MotoGP-Klasse aufsteigen will.

Aber diese Vereinbarung ist inzwischen aus mehreren Gründen hinfällig. Erstens ist Bartholemy für Alex Márquez bei Marc VDS kein Ansprechpartner mehr, zweitens wird der belgische Rennstall nach vier Jahren aus der MotoGP-Klasse aussteigen, drittens konnte Márquez-Manager Emilio Alzamora das Team nicht retten, viertens sind alle MotoGP-Plätze nach menschlichem Ermessen besetzt, fünftens sind die Darbietungen von Alex Márquez in der Moto2-Klasse auch in der vierten Saison nicht gerade überzeugend.

Alex Márquez hat zwar 2014 auf der Estrella Galicia 0,0-Honda die Moto3-WM mit zwei Punkten Vorsprung (278 zu 276) gegen Jack Miller und Alex Rins gewonnen, aber in der Moto2-WM ist er bei Marc VDS einiges schuldig geblieben.

Auch im vierten Jahr ist der Weltmeister-Bruder kein Titelanwärter. Die ersten drei Jahre hat er auf den WM-Rängen 14, 13 und 4 beendet. Nach den drei Siegen im Vorjahr (Jerez, Catalunya und Motegi und den 201 Punkten (2015 und 2016 heimste er nur 73 und 69 Zähler ein) schien Alex zum engsten Favoritenkreis für diese Saison zu gehören.

Aber der 22-jährige Spanier liegt nach 7 von 19 Rennen in der Tabelle mit 94 Punkten nur an dritter Stelle, 25 Punkte fehlen auf Leader Pecco Bagnaia, 24 auf Miguel Oliveira, die wohl den WM-Titel unter sich ausmachen.

Frustrierend für den Fahrer mit der Nummer 73: Der 20-jährige Mallorquiner Joan Mir, sein neuer Teamkollege bei Marc VDS, hat nach den dritten Plätzen in Le Mans und Mugello bereits einen MotoGP-Werksvertrag bei Suzuki unterschrieben; er ist WM-Sechster und klar bester Rookie.

Alex Márquez hat in dreieinhalb Moto2-Jahren erst drei Siege errungen, 2018 noch keinen.

Bruder Marc hatte in diesem Alter schon zwei MotoGP-WM-Titel in der Tasche. Außerdem gewann der ältere Bruder 2011 als Rookie gleich sieben Moto2-WM-Rennen, 2012 in seinem WM-Jahr sogar neun.

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