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Intact GP: Heiß auf WM-Saison mit Lüthi & Schrötter

Von Otto Zuber
Am Sonntag enthüllten Tom Lüthi und Marcel Schrötter auf der Swiss Moto in Zürich das unverkennbare Design ihrer IntactGP-Motorräder für die Moto2-Saison 2019. Auch im MotoE-Weltcup mischt das deutsche Team mit.

«Nach den Jahren fühlt es sich immer noch toll an, solch ein Team auf die Beine gestellt zu haben. Es war immer ein Traum von mir. Dass dieser einmal wahr werden würde, konnte ich mir kaum vorstellen. Aber dank Stefan Keckeisen und Wolfgang Kuhn war es möglich, dieses Projekt gestemmt zu bekommen. Wir freuen uns darüber, machen so weiter und versuchen natürlich, immer noch einen Schritt nach vorne zu machen», betonte IntactGP-Teammanager Jürgen Lingg. «Wenn man sieht, was die Jungs auf der Rennstrecke leisten, dann kann man nur begeistert sein», fügte Teamteilhaber Kuhn hinzu.

Das deutschsprachige Fahrerduo, Marcel Schrötter und Tom Lüthi, geht hoch motiviert in das neue Jahr, das die Moto2-Triumph-Ära einläutet. Im Februar konnten die WM-Piloten in Jerez ihre 2019er-Kalex-Rennmaschinen mit den 765ccm -Dreizylinder-Motoren von Triumph und der Magneti Marelli-Elektronik bereits ausgiebig testen.

Für Schrötter beginnt die dritte Saison im deutschen Rennstall. Nachdem er im vergangenen Jahr in Misano seinen ersten Podestplatz gefeiert hat, sollen 2019 weitere folgen. «Nach den ersten Runden auf dem neuen Bike letztes Jahr im November hatte ich ein Lächeln unter dem Helm. Als Fahrer hat man immer Spaß, sobald man etwas mehr Power hat, vor allem aus den Kurven heraus. Dennoch ähnelte sich das Motorrad ziemlich zu dem, was ich vorher hatte. Es war ein gutes Zeichen, dass ich mich sehr schnell wieder wohl fühlen konnte», erzählte er.

«Jetzt ist noch Zeit, in der ich lernen muss, die Elektronik besser zu verstehen. Wir haben nicht sehr viel zur Verfügung, aber es sind Punkte wie Motorbremse und Schaltung, die auf die Zehntel genau sehr entscheidend sein können. Im Großen und Ganzen macht es viel Spaß, das Bike zu fahren. Wir werden nicht mehr solch extreme Slides haben, die wahrscheinlich einige vermissen könnten. Aber ich denke, was Zweikämpfe angeht, dass man sicher mehr Überholmanöver auf der Bremse sehen wird», meinte der Deutsche mit Blick auf die kommende Moto2-Saison.

Mit Lüthi erhält er einen erfahrenen Teamkollegen, der im Vorjahr in der MotoGP-WM unterwegs und zuvor in der Moto2-Klasse erfolgreich war: Ganze elf GP-Siege feierte der 125er-Weltmeister von 2005 in der hart umkämpften mittleren Kategorie und wurde in den Jahren 2016 und 2017 Vizeweltmeister.

«Ich bin auch schon eine Weile dabei und habe viel Erfahrung gesammelt. Tom und ich kennen uns jetzt sehr lange und waren schon einmal zusammen im Team», erinnerte Marcel. «Es ist eine gute Kombination und wir kommen sehr gut miteinander aus. Für mich ist es interessant zu sehen, wie Tom in der Box arbeitet. Da kann ich mir mit Sicherheit auch ein paar Punkte abschauen oder kann vergleichen, was macht er oder was mache ich besser. Hier können wir uns sicher sehr gut ergänzen.»

«Ich finde es cool, mit Marcel in einem Team zu sein. Das ist nicht neu für uns zwei», bestätigte der Schweizer. «Wir waren schon einmal Teamkollegen, wenn auch in zwei unterschiedlichen Klassen. Ich bin schon viele Jahre dabei, aber auch Marcel hat sehr viel Moto2-Erfahrung. Das wird uns beiden helfen, um uns gegenseitig zu pushen. Schon beim Test konnten wir ab und zu zusammen auf der Strecke fahren. Das ist für uns beide perfekt, gerade jetzt, wo wir das Motorrad noch genauer kennenlernen müssen.»

Der Moto2-Rückkehrer schwärmte von der Stimmung im Dynavolt Intact GP Team, mit dem er nach einem glücklosen MotoGP-Jahr wieder voll angreifen wird: «Das letzte Jahr in der MotoGP-Klasse war ein schwieriges Jahr für mich, ich habe aber trotzdem sehr viel gelernt. Jetzt bin ich in das neue Team gekommen und habe viele motivierte Leute angetroffen. Das ist genau das, was ich brauche. Ich selber bin motiviert, wie ich es schon lange nicht gewesen bin. Das hilft natürlich sehr. Es ist eine coole Truppe und das schweißt zusammen. Ich glaube wirklich, dass wir sehr gut aufgestellt sind.»

Lüthi weiter: «Von der MotoGP zu kommen, wo man so viel Power hat, das ist natürlich eine Umstellung. Fahrtechnisch muss ich die MotoGP vergessen. Ich kann ein paar Sachen mitnehmen, aber es ist gut, dass ich jetzt etwas komplett Neues anpacken kann. Ich war überrascht, wie viel Power in den tiefen Gängen des Motorrads vorhanden ist. Es ist ein spannendes Bike, was extrem viel Potenzial hat.»

Mit Jesko Raffin schickt der deutsche Rennstall dieses Jahr einen weiteren schnellen Schweizer ins Rennen. Auch der Zürcher präsentierte sein zukünftiges Elektro-Bike auf der Swiss Moto: Mit der 260kg schweren Energica Ego Corsa wird er 2019 bei sechs Rennen starten und um den FIM Enel MotoE World Cup-Titel kämpfen.

«Der Winter war dieses Jahr sehr arbeitsintensiv. Wir mussten viele Dinge neu organisieren im Hinblick auf unser MotoE-Projekt und den Umstieg auf die Triumph-Bikes. Aber wir sind sehr gut vorbereitet und freuen uns jetzt wirklich, wenn es übernächste Woche losgeht», berichtete Teamteilhaber Keckeisen.

In wenigen Tagen geht es für die Moto2-Fahrer nach Katar, wo der letzte IRTA-Test (1. bis 3. März) vor dem Saisonauftakt, der ebenfalls auf dem Losail International Circuit stattfindet, abgehalten wird. «Ich bin heiß auf Katar und darauf, dass es endlich losgeht. Es ist aber gut, dass wir dort noch einen Test haben vor dem Startschuss in die Saison. Ich hoffe, dass wir vorne dabei sind und dass wir dies dann so über die Saison durchziehen können», wünschte sich Lüthi.

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