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Gardner-Spirit ist zurück: «Du kriegst mich nicht»

Von Manuel Pecino
Remy Gardner im Kampf um die Spitze mit Schrötter, Márquez und Baldassarri

Remy Gardner im Kampf um die Spitze mit Schrötter, Márquez und Baldassarri

Ex-Weltmeister Wayne Gardner war für seine mutige Fahrweise bekannt, im Moto2-Rennen von Termas eiferte ihm sein Sohn Remy nach: «Nein, du überholst mich heute nicht», sagte sich der Kalex-Pilot.

Beim Saisonauftakt in Doha verlor Remy Gardner den Kampf um das Podium noch um 0,002 sec gegen Marcel Schrötter. In Las Termas stand der Sohn von Wayne Gardner, 500er-Weltmeister 1987, als Zweiter erstmals auf dem WM-Treppchen.

Der SAG-Kalex-Pilot erkämpfte sich den Podestplatz mit einer Entschlossenheit, die Erinnerungen an den Fahrstil seines Vaters weckte: Wayne Gardner war wohl der mutigste Fahrer, den die Grand-Prix-Szene je gesehen hat.

Remy, den man bisher nicht regelmäßig an der Spitze gesehen hatte, stellte das Moto2-Rennen in Argentinien auf den Kopf – mit seiner überlegten und unbeugsamen Gashand holte er sich jeden verlorenen Platz in der nächsten Kurve wieder zurück und fand dabei nicht vorhandene Räume, um seine Gegner zu überholen.

Diese Fahrweise war kein Zufall, wie Gardner junior im Interview erklärte.

Nach dem Rennen in Argentinien hast du einige Male erwähnt, dass du immer, wenn du nach vorne gefahren bist, zu dir selbst gesagt hast: «Du überholst mich heute nicht.»

Ja, weil ich im Rennen von Katar wie ein guter Junge war. Ich wollte nicht sehr aggressiv sein und fuhr präziser – oder wenn du das lieber magst, höflicher. Aber dieses Mal nicht. Als ich sah, dass Schrötter an mir vorbei ging, sagte ich: «Nein, heute nicht. Das wird nicht passieren.»

Glaubst du, dass der Schritt nach vorne, den du gemacht hast, damit zu tun hat, dass alle Motorräder mit den neuen Triumph-Motoren bei Null starten?

Es stimmt, dass der Motor für alle neu ist, aber was in der Moto2-Klasse den Unterschied macht, ist das Chassis. Unseres ist konkurrenzfähig, nicht wie das von Mistral...

Der Triumph-Motor ist viel änlicher zum MotoGP-Motor, das bereitet dich auch auf die «premier class» vor.

War dein Vater in Argentinien? Ich kann mir vorstellen, dass er glücklich mit deinem Rennen war? Was hat er gesagt?

Er war nicht in Argentinien. Er war sehr glücklich, ja, aber er war auch sehr wütend, weil ich nicht gewonnen habe. Er hat gesagt, dass ich das Rennen hätte gewinnen müssen, und das machte ihn wütend. Aber hey, er hat mir auch gesagt, dass ich sehr gut war und dass ich weiter an den Dingen arbeiten soll, die ich falsch gemacht habe.

In Termas bist du im Gardner-Style gefahren...

Nun ja, ich habe mich ein bisschen mit seinem Fahrstil identifiziert... Ich habe Eier gezeigt! [Lacht.]

Es ist ähnlich und gleichzeitig anders, weil die Motorräder heute anders sind, als sie es früher waren.

Wenn ich mich recht erinnere, hat dein Bruder zusammen mit dir angefangen, Rennen zu fahren. Richtig?

Ja, aber er fährt nicht mehr. Er hat wie ich im jungen Alter angefangen und er fuhr Rennen, bis er 15 Jahre alt war, aber mit 16 hat er aufgehört. Er fuhr in der Spanischen Pre-Moto3-Meisterschaft und gewann dort nie etwas; es endete damit, dass er sich für andere Dinge interessiert hat.

Das hier, Motorradrennen zu fahren, erfordert viel Geduld. Mein Bruder war auch das typische Kind, das alles zu wissen glaubt und nicht auf die Ratschläge hören will. In den letzten zwei Jahren seiner Karriere hatter er keine gute Zeit, er war nicht glücklich – und er sagte am Ende, dass er sich lieber anderen Dingen widmen will.

Letze Frage... Planst du, das 8-Stunden-Rennen von Suzuka zu fahren? Einen Gardner auf der Entry-List zu sehen wäre speziell, weil dein Vater einer der Mythen dieses Rennens ist.

Nein, dieses Jahr nicht. Ich will mich auf die Grand Prix konzentrieren. Das 8-Stunden-Rennen zu fahren wäre zu riskant.

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