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FIM Generalversammlung: Neue Verbände, Streit mit KTM

Von Oliver Feldtweg
FIM-Generalversammlung

FIM-Generalversammlung

Die erste FIM-Generalversammlung unter der Leitung von Präsident Jorge Viegas wurde in Monte Carlo abgehalten. Mit KTM gibt es Streit wegen der Enduro-Serie WESS.

Die Themen, die den Delegierten des Motorradweltverbands FIM in Monte Carlo den anwesenden Nationalen Föderationen vorgestellt wurden, waren folgende:

Strategie-Plan:
Im Jahr 2019 und dank des neuen FMN & CONU Liason- & Events-Teams wurde eine Befragung durchgeführt, die Meinungen der Nationalen Föderationen und der Continental Unions abverlangte und ihre Stimmen geltend machen wollte. Der Ausgang war positiv, da die Föderationen der Direktorin Nita Korhonen und ihrem zweiköpfigen Team Anne-Laure Rey und Aurélie Grob ihre Anliegen darlegen und ihren Enthusiasmus zeigen konnten, weil sie nun einen klare Anlaufstelle haben. Dieser Dialoge und die Transparenz sollen Schlüsselaspekte der Präsidentschaft von Viegas sein: Im modernen Zeitalter gelten Zugänglichkeit zu allem, Fairness und soziale Verantwortung die führenden Prinzipien. Die FIM möchte den Motorsport weiterentwickeln und die Interessen der Rennfahrer beachten, wurde gemeldet. 

Und das hat der neue Präsident Viegas schon nach 70 Jahren des Bestehens der FIM gemerkt?

Dazu möchten die Internationalen Föderationen nationale und kontinentale Training-Camps für Fahrer jedes Alters veranstalten, mehr Seminare für Amtspersonen und Trainer anbieten und Standards für Streckensicherheit und Nachhaltigkeit etablieren. Laut Präsident Viegas kann all dies nur durch verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Fahrern, der Branche, der Öffentlichkeit und der FIM selbst und ihren Landes- und Kontinentalverbänden umgesetzt und verbessert werden.

IFM (International Foundation for Motorcycling):
Die Generalversammlung der FIM stimmte der Gründung einer Stiftung zu, deren Ziel es ist, neue Einkommensquellen zu kreieren und Motorrad-Interessenten für FIM-Projekte zusammenzuführen.

KTM/WESS:
Seit Anfang des Jahres hat die FIM öffentlich mit der KTM-Gruppe und den Verantwortlichen für die bereits existierende «World Enduro Super Series» gesprochen, um einen Weg zu finden, den Enduro-Sport zu verbessern. Die FIM legt Wert auf die Umweltregeln, Sicherheitsvorkehrungen, den Schutz der Fahrer und die Kontrolle des Sports. Ein neues Meeting wird im Februar 2020 stattfinden, bei dem alle Parteien hoffen, eine Einigung zu erlangen.

Übrigens: Die FIM nennt die WESS heute noch «Extreme Enduro Series» und kennt offenbar die wirklichen Bezeichnung nicht. Die WESS ist eine von KTM ins Leben gerufene Enduro-Rennserie, die laut Eigendefinition den «ultimativen Enduro Champion» sucht. Diese Meisterschaft begann am 11. Mai 2018 mit dem «Extreme XL Lagares» ausgerechnet in Portugal, der Heimat des neuen FIM-Chefs, der sich auch im Jahr 2019 nicht damit abfinden kann, dass die FIM kein Monopol auf Motorradrennserien hat.

KTM wird die WESS 2020 sogar mit dem Titel Weltmeisterschaft für Amateure und Profis durchführen, was beim Valencia-GP zu einer laustarken Auseindersetzung zwischen dem selbstherrlichen Viegas und KTM-Chef Stefan Pierer geführt hat. Zur WESS gehören Wettkämpfe wie Classic Enduro, Hard Enduro und Beach-Races.KTM bringt die qweltbesten Athleten an den Start. Von Cody Webb über Taddy Blazusiak bis zu Johnny Walker.

SVV (Side by Side Vehicles):
Trotz vieler Bemühungen konnten die FIM und die FIA sich nicht zum Thema SSV-Klassen einigen. Die FIM macht weiter mit ihrer eigenen «production category» leichter Vehikel.

Enduro/Enduro «Extreme»:
Zwei verschiedene Angebote wurden bekanntgegeben: Eines für Förderung der FIM Enduro Weltmeisterschaft 2021 bis 2030 und ein anderes für eine neue FIM Enduro Extreme Weltmeisterschaft 2020 bis 2029, mit dem Ziel, die Enduro-Familie zusammenzubringen. Die FIM hofft auf interessante Angebote.

Speedway:
Ein Angebot wurde im dritten Trimester 2019 für die Förderung der FIM Speedway Grand Prix Weltmeisterschaft 2022 bis 2031 veröffentlicht. Seitdem sind unterschiedliche Angebote beim FIM-Vorstand eingegangen und sie haben sich nach langen Überlegungen dafür entschieden, bei Discovery/Eurosport Events zu unterschreiben, da deren Angebot das spannendste und innovativste war, wenn man es vom Gesichtspunkt des Sports, der Entwicklung und der TV-Übertragung betrachtet. Die FIM möchte sich bei BSI für den Einsatz und die harte Arbeit bedanken und hofft, in Zukunft wieder mit ihnen zusammenarbeiten zu können.

E-Bike:
Die Delegierten stimmten der Gründung einer E-Bike-Kommission zu, die aus Mitgliedern von verschiedenen Kontinenten besteht. Die Kommission, zuerst geführt von Jean-Paul Gombeaud, dem FIM-Sportdirektor, wird voll funktionsfähig, sobald alle Mitglieder die nötigen Lizenzen erhalten, nachdem sie ein Seminar besucht haben, das am 3. Dezember in Paris/Frankreich stattfindet.

Versicherung:
Ab 2020 wird die Rennfahrer-Versicherung (Notfall-Medizin, Rückführung, Tod und Behinderung), die von der FIM mit TSM angeboten wird, alle Disziplinen abdecken, außer E-Bike-Amateur-Lizenzen. Das als großer Fortschritt für alle Rennfahrer, obwohl es für Cross-Country-Rallyes Ausnahmen gibt).

Wahl eines neuen Vorstandmitglieds:
Nach der Wahl von Jorge Viegas als Präsident der FIM wurde sein Platz im Vorstand frei und er musste sein Zeit im Amt noch absitzen. Die Delegierten der Nationalen Föderationen wählten seinen Nachfolger aus zwei Kandidaten aus: Ignacio Verneda, ehemaliger CEO der FIM, wurde neues Vorstandsmitglied für die übrige Amtszeit von Herrn Viegas (ein Jahr). Herr Verneda wurde dann als Vizepräsident vom Vorstand gewählt.

CJI:
Nach dem Rücktritt von Anand Sashidaran, wegen schwerer beruflicher Belastung, bestätigten die wählenden Delegierten der Nationalen Föderationen die Wahl von Robert Hofstetter als Leiter der International Commission of Judges. Anand Sashidaran bleibt Mitglied der Kommission.

Aufnahmen:
Die Versammlung hieß zwei neue Landesverbände als Mitglieder willkommen, da die Delegierten die Aufnahme-Anfragen der FADM (Angolan Motorcycling Federation) sowie der CMSF (National Cambodian Federation) akzeptierten. Gleichzeitig akzeptierten die FMNs den Rücktritt der BiHAMK, der momentanen Bosnischen Föderation, welche die FIM per 31. Dezember 2019 verlassen wird. Als deren Ersatz wurde die MS BiH willkommen geheißen, die am 1. Januar 2020 startet.

Die Generalversammlung der FIM hat sich von der AAM (Automobile Association of Malaysia) getrennt, weil sich nicht länger der Mitglieds-Kriterien der Landesverbände fügen wollte, die in den FIM-Statuten und -Verordnungen niedergeschrieben sind. Die MAM (Motorsport Association of Malaysia) hingegen wurde als neuer Verband für Malaysia gewählt, nachdem sie einen Aufnahme-Antrag gestellt hatten, der mit den FIM-Statuten und -Verordnungen übereinstimmte.

Bezüglich des Streits mit KMSC (Kuwait Motor Sport Club) und der FIM, wurde die FIM von der CAS-Entscheidung (Court of Arbitration for Sports) am 14. Oktober 2019 angeordnet, bei dieser Generalversammlung dem Ausschluss des aktuellen Mitglieds KIAC (Kuwait International Automobile Club) zuzustimmen und im Gegenzug die Aufnahme von dessen Herausforderer KMSC in die Wege zu leiten. Aber die GA stimmte für den Verbleib von KIAC als offizieller Verband in Kuwait.

Finanzen:
Die Generalversammlung bestätigte die Financial Statements von 2018, entlastete den Vorstand und bestätigte das Budget für 2020.

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