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Lukas Tulovic: Warum Manager Peter Bales aussteigt

Von Günther Wiesinger
Peter Bales (rechts) mit Lukas Tulovic

Peter Bales (rechts) mit Lukas Tulovic

Lukas Tulovic hat ein Drei-Jahres-Programm mit Kiefer Racing hinter sich und die Erwartungen nicht erfüllt. Jetzt folgt die angekündigte Trennung von Manager Peter Bales.

Der deutsche Unternehmensberater Peter Bales, Inhaber der Agentur «pb motorsport», hat in den letzten Jahren junge deutsche Rennfahrer wie Lukas Tulovic und Dirk Geiger mit viel Leidenschaft und Begeisterung betreut, beraten, gemangt und ihnen Verträge bei Teams und Sponsoren besorgt. Aber die Talente schafften den internationalen Durchbruch nicht, und da der Zeitaufwand immer größer wurde, kündigte Bales, der für Suzuki einst zwei Cups im Rahmen der IDM veranstaltet hat, schon im Frühjahr 2020 seinen Rückzug per Jahresende an. Auch die euphorischen Pläne, in Deutschland eine Riders Academy wie Monlau in Spanien oder SKY VR46 in Italien zu installieren, ließen sich nie in die Tat umsetzen.

«Wir haben 2016 mit unserem Unternehmen PB Motor Events die Zusammenarbeit mit Lukas Tulovic gestartet», fasst Bales zusammen. «Damals fuhr Lukas mit unterlegenem Material beeindruckende Rennen in der Moto2-Europameisterschaft. 2017 begann eine lose Zusammenarbeit mit ihm, seit 2018 agieren wir als eingeschworenes Fahrer-Manager-Team.»

Bales betont, man habe neben dem sportlichen Erfolg überwiegend in die Außenwirkung von Tulovic investiert – Auftritt, Kommunikation, Werte, Vorbildfunktion, Platzierung, Vermarktung.

Im Rückblick räumt Bales durchaus Fehler ein. Manchmal bekam man dein Eindruck, die Öffentlichkeitsarbeit und die Auftritte in den sozialen Medien seien dem Duo wichtiger gewesen als der Erfolg auf der Rennstrecke. So war es sicher nicht sinnvoll, dem Moto2-WM-Neuling einen Jaguar von einem Autohaus zu besorgen, bevor er in die Nähe von WM-Punkten kam.

Tulovic nahm 2018 mit dem WIMU-Tech3-Team an der Moto2-EM teil und bestritt damals auch die spanische Supersport-600-Meisterschaft, die IDM ließ er immer links liegen. Im selben Jahr sprang Tulovic bei Kiefer Racing ab dem Jerez-GP für drei Rennen den verletzten Stammfahrer Domi Aegerter ein. Daraus entwickelte sich für 2019 ein Fulltime-GP-Vertrag bei Kiefer. Lukas erreichte im Quali zum GP von Frankreich den neunten Startplatz und kassierte in Assen drei WM-Punkte.

Für 2020 bekam Kiefer keinen Moto2-WM-Startplatz mehr, der geplante Einstieg von Kiefer in die Supersport-WM mit Gradinger und Tulovic auf Yamaha scheiterte. Deshalb kehrte der Eberbacher in die Moto2-EM zurück und nahm für Tech3 am MotoE-Weltcup teil, den er als Gesamtelfter beendete.

Dazu wurde Lukas Tulovic in das Sportförderungsprogram der Polizei aufgenommen, er wird seit September zum Polizisten ausgebildet.

«Es ist nun Zeit, dass Lukas die nächste Stufe seiner Karriere zündet», sagt Peter Bales. «Für 2021 übernimmt Lukas seine Vermarktung eigenverantwortlich.»

Auch die Zusammenarbeit mit Dirk Geiger, der in der Moto3-WM bei Prüstel bei den Wintertests und in Katar enttäuschte und dann auch in der Junioren-WM die Erwartungen nicht erfüllt, hat Bales bereits vor einigen Monaten beendet. Geiger wird jetzt von der Prüstel Academy gemanagt.

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