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Tony Arbolino zu Besuch bei Liqui Moly Intact-Team

Von Günther Wiesinger
Tony Arbolino (20) ist erst der zweite Moto2-Fahrer des Intact-Teams seit Sandro Cortese 2013, der direkt aus der Moto3 kommt.

Das Liqui Moly Intact GP-Team aus Memmingen bekam vor dem Wochenende Besuch des italienischen Neuzugangs Tony Arbolino, der erstmals das Intact-Team auf dem Gelände der Firma Keckeisen Akkumulatoren besuchte. Der Moto3-Vizeweltmeister hat die letztjährige Moto2-Kalex seines Vorgängers Tom Lüthi im November in Jerez schon getestet. Arbolino übernimmt die Technik-Mannschaft von Marcel Schrötter, weil dort mit Crew-Chief Patrick Melauner und Chefmechaniker Thomas Wegscheider zwei Südtiroler beschäftigt sind, die sich mit dem zweifachen Moto3-Sieger auf Italienisch verständigen können. Auch sein Data- Recording-Ingenieur kommt aus Italien.

Tony Arbolino wird nach Xavi Vierge erst der zweite nicht Deutschsprachige Moto2-Piliot des Teams sein, das sich seit 2023 in der Mittelgewichtsklasse engagiert. Zuerst nur mit Cortese, 2016 kam Jonas Folger neu dazu, der dann 2017 nach dem Wechsel zu Tech3-Yamaha durch Marcel Schrötter ersetzt wurde.

Arbolino stand in Memmingen für ein Foto-Shooting zur Verfügung, dazu überwachte er den Aufbau seiner neuen Kalex für die ersten privaten Testfahrten in Jerez (24./25. Februar) und in Portimão (2./3. März). Einige andere namhafte Moto2-Teams wie Marc VDS testen zu diesem Zeitpunkt in Valencia. Der offizielle IRTA-Test von Jerez (16. bis 18. März) wurde nach Losail bei Doha in Katar verlegt.

Arbolino hat 2020 als Corona-Verdachtsfall (er saß im Flugzeug neben einem positiv getesten Passagier) beim ersten Aragón-GP gefehlt und deshalb dort seinen einzigen Nuller in 15 Rennen verzeichnet.

Arbolino kommt aus der Umgebung von Mailand und gewann 2019 in Mugello im Snipers-Team von Mirko Cecchini seinen ersten Grand Prix. Dieses Kunststück wiederholte er im Vorjahr auf seiner Honda NSF 250RR beim zweiten Valencia-GP. Dazu schaffte der talentierte Nachwuchsmann drei zweite GP-Plätze in Spielberg, Catalunya und Le Mans, Platz 3 eroberte er beim ersten Jerez-GP.

«Ich habe Tony schon 2019 immer beobachtet und 2020 genauer hingeschaut», schildert Lingg im Gespräch mit SPEEDWEEK.com über den Moto3-Vizeweltmeister. «Es ist dann auch ein Manager Carlo Pernat auf uns zugekommen. Das hat genau gepasst, denn ich wollte gerade mit ihm in Kontakt treten.»

Arbolino hat bereits 70 Moto3-WM-Rennen bestritten und ist 20 Jahre alt. Sein Speed und sein Können sind unbestritten.

Lingg: «Tony ist in der Moto3-WM konstant gewesen. Er hat in den 15 hart umkämpften Rennen nur einen Nuller erreicht. Was mich am meisten beeindruckt hat: Er ist sehr gut auf der Bremse, das ist sehr wichtig in der Moto2. Und er sitzt gut auf dem Motorrad. Wir haben schon beim Jerez-Moto2-Test im November gesehen, dass er seine Vorzüge auch in der Moto2 zum Vorschein bringt. Tony bremst echt gut und sitzt gut auf dem Motorrad. Ich denke, dass er sich in dieser Klasse durchsetzen wird. Aber das wird eine Zeit dauern, und die müssen wir ihm geben.»

Tony Arbolino trainiert schon seit 2020 mit 600-ccm-Bikes. Er soll für das Liqui-Moly-Team den Rookie of the Year-Award gewinnen. Aber mit Weltmeister Albert Arenas, Ai Ogura, Raúl Fernandez und Celestino Vietti rücken noch vier weitere schnelle Moto3-Fahrer aus den Top-5 von 2020 in die Moto-2-Klasse auf.

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