MotoGP: Für KTM hätte es anders kommen können

Schrötter: Wo bleibt für die Jungen Zeit zum Lernen?

Von Nora Lantschner
Hugo Millán verstarb mit 14 Jahren im ETC

Hugo Millán verstarb mit 14 Jahren im ETC

Nach dem Tod des erst 14-jährigen Hugo Millán im European Talent Cup kam die Frage auf, ob die Altersgrenze in den Nachwuchsserien und der WM erhöht werden sollte. Marcel Schrötter kann dem etwas abgewinnen.

Keine zwei Monate nach dem fatalen Qualifying-Crash von Moto3-Talent Jason Dupasquier (19) in Mugello verlor die Motorrad-Familie mit Hugo Millán im European Talent Cup in Aragón am 25. Juli wieder einen aufstrebenden Nachwuchsfahrer. Der Spanier wurde nur 14 Jahre alt.

Angesichts dieser tragischen Vorfälle flammte die Sicherheitsdiskussion einmal mehr auf: Paolo Simoncelli etwa schlug vor, im ETC zwei Rennen mit weniger Piloten in der Startaufstellung auszutragen. GP-Safety-Officer Franco Uncini verwies bei dieser Art Unfalldynamik von Pech («Wir können solche Unfälle nicht verhindern»). Wieder andere überlegen, ob man den Fahrern ein Neckbrace wie im Motocross anpassen könnte, und gar einige prangerten zuletzt an, dass die Nachwuchsfahrer zu früh in die Weltmeisterschaft kommen würden (das Mindestalter liegt bei 16 Jahren) und dementsprechend auch in den «Road to MotoGP»-Serien noch zu jung wären.

Beschäftigt sich ein Fahrer auch mit diesen Themen? «Ein bisschen natürlich schon, aber auch nicht so viel», erklärte Marcel Schrötter auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. «Wenn ich mich in diesem Moment zu viel mit dem ganzen Thema beschäftige, dann würde es mich nicht schneller machen. Ich muss momentan einfach meinen Job und meine Leidenschaft so gut machen, wie es geht. Natürlich bekommt man alles mit und macht sich schon ein bisschen Gedanken. Direkt beschäftige ich mich damit aber nicht, das muss ich ehrlich sagen. Dafür sind eigentlich extra Leute da, die dafür verantwortlich sind.»

Einem Ansatz kann der 28-Jährige aber etwas abgewinnen: «Das Alterslimit ein bisschen hochzusetzen, würde Sinn machen, wenn man überlegt, wie viele jetzt schon mit 20 in der MotoGP fahren. Wo bleibt da die Zeit für die jungen Leute, um wirklich zu lernen? Natürlich kommen sie heutzutage besser vorbereitet in die WM wie damals – je nachdem aus welchem Land. Ich denke, die Spanier sind schon immer top vorbereitet in die WM gekommen, die hatten ihre Mentoren wie einen Alberto Puig usw.», warf der Bayer ein.

«Die Maschinen werden ja auch nicht langsamer, die Moto3 sind ja mittlerweile auf gewissen Strecken vier Sekunden schneller, als zu der Zeit, in der ich noch 125er gefahren bin. Es wird nicht ungefährlicher. Das Material ist besser, die Schutzkleidung ist besser, aber die Geschwindigkeiten werden auch höher. Ob das immer noch so zu verantworten ist, einen 15-Jährigen mit solchen Raketen rumzuschicken… Man könnte sich überlegen, ob man es nicht zumindest auf 17 erhöht. Ein 17-Jähriger ist bald volljährig, das ist dann schon ein Alter, wo man auch selbstständig handeln kann. Das ist die eine Sache. Und dann hätte man auch genug Zeit, in den nationalen Meisterschaften Erfahrung zu sammeln. Jetzt ist es ja schon so, dass man, wenn man nicht mit 13 oder 14 nach Spanien kommt, schon das Gefühl hat, man wäre zu spät dran. Dass man da den Leuten einfach ein bisschen mehr Zeit gibt, kann eine Lösung sein.»

Zu den Sicherheitsstandards der Rennstrecken meinte der Kalex-Pilot aus dem Liqui Moly Intact GP Team: «Um die Strecken sicherer zu machen gibt es immer irgendwas, das man ändern und verbessern kann, aber irgendwann ist die Strecke die Strecke und das Grundstück das Grundstück, man kann nicht jede Auslaufzone 500 Meter weit machen. Aber klar, was verbesserbar ist, kann man natürlich verbessern. Aber die Maschinen werden, wie gesagt, immer schneller.»

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