MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Fix: Intact GP 2022 mit Schrötter und Rookie Alcoba

Von Nora Lantschner
Jeremy Alcoba, Jürgen Lingg und Marcel Schrötter

Jeremy Alcoba, Jürgen Lingg und Marcel Schrötter

Es ist offiziell: Das Liqui Moly Intact GP Team bestätigt Marcel Schrötter und verpflichtet dazu Jeremy Alcoba, der 2022 sein Moto2-Debüt geben wird.

2022 wird die sechste Saison für Marcel Schrötter in der Intact GP-Familie: In dieser Zeit holte er drei Pole-Positions und feierte 2018 sein erstes Grand-Prix-Podium in Misano. Es folgten 2019 Podien in Katar, in Austin sowie ein dritter Platz beim Heimspiel auf dem Sachsenring. In der Saison 2020 stürmte der Kalex-Pilot in Österreich aus der vordersten Reihe als Dritter auf sein bis dato fünftes Podium in der Moto2.

Der Neuzugang im Team, der 19-Jährige Jeremy Alcoba, wird bei seinem Aufstieg in die Moto2 von der Erfahrung seines zukünftigen Teamkollegen profitieren können. Doch auch der Spanier hat in seiner Karriere bereits einige Errungenschaften vorzuweisen: Im Jahr 2019 gewann der junge Fahrer die Moto3-Junioren-WM und fuhr daraufhin 2020 seine erste Saison in der Moto3-Weltmeisterschaft. Er schien sich auf der großen Weltbühne sofort zu Hause zu fühlen und war ein regelmäßiger Top-Ten-Anwärter. Das brachte ihm in Valencia den Titel «Rookie of the Year» ein, bevor er sein Debütjahr mit dem ersten Podiumsplatz seiner GP-Karriere beim Saisonfinale in Portimao abschloss.

Bislang kamen in der Saison 2021 zwei weitere Podiumsplatzierungen auf sein Konto. Nach zwei Jahren in der Moto3-Weltmeisterschaft bei Gresini Racing folgt kommendes Jahr, mit dem Aufstieg in die Moto2 ein neues Kapitel für den Youngster. Diesen wichtigen Step in Richtung seines MotoGP-Traums will Jeremy Alcoba mit dem Liqui Moly Intact GP Team gehen.

Marcel Schrötter: «Ich bin sehr glücklich, weiterhin Teil der Intact GP-Familie zu sein und zu wissen, dass wir ein weiteres Jahr die Moto2-Weltmeisterschaft zusammen bestreiten werden. Ich habe das schon öfter betont, denn vom Gefühl her bin ich nicht einfach nur ein Fahrer in irgendeinem Team. Das liegt nicht an den fünf Jahren, die wir zusammenarbeiten, sondern generell daran, dass wir alle gut zusammenpassen. Wir sind meines Erachtens mehr als nur Menschen, die zufällig zusammenarbeiten. Manchmal, wenn die Dinge nicht nach unseren Vorstellungen verlaufen, muss man sich wieder ins Bewusstsein rufen, dass wir in der zweithöchsten Motorradmeisterschaft der Welt antreten. Ich bin happy, weiter im Rahmen der MotoGP in der Moto2 fahren zu dürfen. Ich denke, darauf kann ich durchaus stolz sein. Die fünf Jahre vergingen unheimlich schnell, was auch ein Zeichen dafür ist, dass wir Spaß haben und alles zusammenpasst. Ich bin mittlerweile 28 Jahre alt und damit einer der Ältesten im Feld. Dass das Team weiterhin an mich glaubt, an mir festhält, ist einfach großartig und ich will wirklich alles versuchen, um unsere Ziele zu erreichen.
Ich möchte die Zeit im Team noch so erfolgreich wie möglich nutzen und ich hoffe, dass wir noch viele schöne Rennergebnisse einfahren können. Wir haben oft gezeigt, was wir können, aber es war immer ein harter Weg mit den vielen neuen Situationen, neues Motorrad, neue Reifen und so weiter. Ich hoffe, dass wir wieder an alte Erfolge anknüpfen können, damit wir in dieser, wie auch der nächsten Saison viel erreichen können.»

Jeremy Alcoba: «Ich bin natürlich unglaublich glücklich, denn es war schon immer mein Traum, als Fahrer zu wachsen und irgendwann in die nächste Kategorie zu kommen. Jeder Fahrer möchte in die MotoGP aufsteigen, also war dies eindeutig der nächste wichtige Schritt nach der Moto3. Ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit, die Intact GP mir gegeben hat. Als ich jünger war, hatte ich schon ein Auge auf dieses Team geworfen, weil sie immer konkurrenzfähig waren. Ich habe stets die Karriere von Tom Lüthi mitverfolgt, der auch für dieses Team fuhr, also freue ich mich umso mehr, Teil davon zu werden. Es ist ein Team mit viel Erfahrung, was mir helfen wird, mich in dieser Klasse einzuleben. In den letzten zwei Jahren war ich ein Teil der Gresini-Familie, wir haben einige herzzerreißende und schmerzliche Zeiten durchgemacht und ich werde ihnen immer eng verbunden bleiben, aber ich weiß, dass dies die richtige Entscheidung für mein persönliches Wachstum und meine Entwicklung als Fahrer ist. Ich bin wirklich froh, diesen Schritt mit einem großartigen Team wie Intact GP zu machen, und ich freue mich darauf, dieses neue Kapitel in meiner Karriere zu beginnen.»

Teamchef Jürgen Lingg: «Wir freuen uns sehr, eine tolle Fahrerpaarung mit Marcel Schrötter und Jeremy Alcoba für 2022 präsentieren zu können. Dass Marcel mit uns in die sechste Saison geht, zeigt, was wir von ihm halten und das bringt natürlich auch viel Stabilität in unser Team. Wir wissen, dass noch mehr in ihm steckt und er weiter Steigerungspotential hat. Ich bin zuversichtlich, dass wir weitere Schritte nach vorn machen können. Wir sind alle froh, Marcel an unserer Seite zu haben. Er gehört zu unserer Familie, umso bedeutsamer ist es, dass er auch 2022 bei uns bleibt.»

«Wir sind auch besonders glücklich, dass wir Jeremy für unser Team gewinnen konnten. Er ist mir schon in seiner Rookie-Saison 2020 in der WM aufgefallen. Jeremy ist ein Hoffnungsträger, er hat 2019 die Junioren-WM gewonnen und absolviert aktuell seine zweite erfolgreiche Saison in der Moto3. Bereits in seinem Debütjahr in der Weltmeisterschaft hat er einen ersten Podestplatz eingefahren und das beweist das Potential, welches in ihm steckt. Man muss auch bedenken, dass seine Größe und sein Gewicht ihm aktuell in der kleinen Klasse eher hinderlich sind, wohingegen ihm das in der Moto2 zugutekommen kann. Ich habe ihn als einen ruhigen, ausgeglichenen Menschen kennengelernt und ich denke das passt hervorragend in unsere Teamkonstellation.»

«Das gesamte Team setzt viel Hoffnung in unsere zwei Piloten. Auf der einen Seite haben wir einen erfahrenen Fahrer, von dem unser Rookie hoffentlich viel lernen und sich schnell in der Moto2 adaptieren kann. Gleichzeitig hoffe ich, dass Jeremy Marcel ebenso fordern wird. Natürlich geben wir unserem Neuzugang Zeit, sich in der neuen Klasse zurechtzufinden. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich, dass wir unser Konzept so realisieren konnten und sich beide für unser Team entschieden haben.»

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