Weltmeister Moreira: Schlaflose Nächte vor WM-Finale!
Jubelstimmung: Diogo Moreira steigt als Moto2-Champion in die MotoGP auf
Mit seinem Sieg beim vorletzten Grand Prix der Moto2-WM-Saison 2025 in Portimao hatte Diogo Moreira bereits für eine Vorentscheidung gesorgt. Der WM-Erfolg war so gut wie sicher, dennoch ging der Brasilianer angespannt ins abschließende Valencia-Wochenende. Schlussendlich sollte beim 22. Rennen der Saison 2025 nichts mehr anbrennen. Ein zehnter Platz reichte Moreira zum WM-Titel.
«Wir müssen diesen Moment genießen – zusammen mit dem Team und meiner eigenen Crew und Familie. Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die mich in diesem Jahr unterstützt haben», freute sich Moreira nach dem bisher größten Erfolg seiner Karriere.
Von Startplatz 9 aus ins Rennen gegangen, behauptete er die diese Position bis zur 17. Runde. Dann machte er einen Platz gut und verlor später aber zwei Platzierungen. Der WM-Titel war nie in Gefahr, da sich WM-Rivale Manuel Gonzalez zu keinem Zeitpunkt auf Siegkurs befand und später auch noch ein Problem bekam.
Für Gonzalez wäre es ohnehin schwierig gewesen, die WM noch einmal zu drehen. Dennoch ging Moreira alles andere als entspannt in den Showdown: «Letzte Nacht war schwierig, ich konnte kaum schlafen. Doch das war die ganze Woche lang der Fall. Ich dachte einfach zu viel nach. Doch das ist normal. Es ist schwierig, ruhig zu bleiben, wenn man um eine Weltmeisterschaft kämpft. Als ich heute Morgen aufwachte, fühlte ich mich aber super wohl und war zuversichtlich. Und schlussendlich haben wir es geschafft.»
Welche Strategie hatte Moreira für sein vorerst letztes Moto2-Rennen? «Ich wollte zu Beginn des Rennens pushen. Nach dem Start und den ersten Runden fiel es mir aber schwer, die anderen Fahrer zu überholen. Ich versuchte, sanft zu fahren und meine Reifen zu kontrollieren. Es war schwierig, konzentriert zu bleiben und gleichzeitig flüssig zu fahren. Wenn ich sanfter fuhr, wurde es schwierig. Es wurde aber noch schlimmer, wenn ich versucht habe, zu attackieren. Ich wollte einfach die Ruhe bewahren.»
Seinen ersten Saisonsieg feierte Moreira beim zehnten Saisonrennen in Assen. Es folgten zwei Nuller. Im Sommer deutete nicht viel auf einen WM-Erfolg hin. Nach dem Rennen in Brünn lag Moreira 60 Punkte zurück. Doch bei den Überseerennen drehte er den Spieß um.
«Unser Start in die Saison war gut, doch dann hatten wir ein Tief. Vor der Sommerpause hatte ich den Sturz in Deutschland und die Verletzung am Arm. Das Comeback war schwierig, weil ein Nerv beschädigt war. Doch danach gelang uns ein Neustart. Wir hatten eine andere Arbeitsweise an den Wochenenden. Nach Malaysia und Portimao sprach ich mit dem Team über die Chancen, die WM zu gewinnen», blickte Moreira zurück.
Das vorletzte Rennwochenende sorgte dann für die Vorentscheidung. «Ich pushte in Portimao. Ich sagte dem Team, dass ich dieses Rennen gewinnen will», so der Brasilianer, der am Dienstag bereits das MotoGP-Bike testen wird.
Spürte Moreira weniger Druck, nachdem der MotoGP-Deal mit LCR-Honda fix war? «Nein, der Druck war ohnehin nicht da. Nach dem Sieg in Österreich unterschrieb ich den MotoGP-Vertrag. Deshalb hat sich nichts verändert, meine Ergebnisse waren konstant. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf die Moto2-Saison», so der neue Weltmeister.
Am Sonntag will Moreira den WM-Erfolg ausgiebig feiern. Erst danach will er den Fokus auf die neue Herausforderung in der Königsklasse lenken: «Heute bin ich der Moto2-Champion und ab morgen denke ich an die neue Welt, die mich empfängt.»
Die Moto2 als Weltmeister zu verlassen, sorgt bei Moreira für eine große Genugtuung: «Viele Leute haben gemeint, dass ich nur auf Grund meiner brasilianischen Herkunft in die MotoGP aufsteige. Doch ich gewann Rennen und die Meisterschaft. Aber für Brasilien ist es sehr wichtig, mich im Feld zu haben.»
Ergebnisse Moto2 Valencia, Rennen (16. November):
1. Izan Guevara (E), Boscoscuro, 22 Runden in 34:19,229 min
2. Daniel Holgado (E), Kalex, +0,717 sec
3. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +2,327
4. Collin Veijer (NL), Kalex, +2,888
5. Filip Salac (CZ), Boscoscuro, +5,714
6. Albert Arenas (E), Kalex, +7,867
7. Jake Dixon (GB), Boscoscuro, +8,595
8. Senna Agius (AUS), Kalex, +8,944
9. Celestino Vietti (I), Boscoscuro, +11,075
10. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +11,520
11. Diogo Moreira (BR), Kalex, +12,019
12. Alonso Lopez (E), Boscoscuro, +14,100
13. Marcos Ramirez (E), Kalex, +15,715
14. Alex Escrig (E), Forward, +15,985
15. Aron Canet (E), Kalex, +21,975
– Eric Fernandez (E), Boscoscuro
– Hector Garuo (E), NTS
– Sergio Garcia (E), Kalex
– Barry Baltus (B), Kalex
WM-Endstand nach 22 von 22 Rennen:
1. Moreira 286. 2. Gonzalez, 257 Punkte. 3. Baltus 232. 4. Canet 227. 5. Dixon 224. 6. Holgado 208. 7. Vietti 156. 8. Arenas 155. 9. Alonso 153. 10. Agius 148. 11. Guevara 134. 12. Öncü 100. 13. Ramirez 99. 14. Roberts 97. 15. Veijer 97.
Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 518. 2. Boscoscuro 342. 3. Forward 27.










