Sieger trotz Niederlage: Gonzalez und das Intact-Team

Von Thomas Kuttruf
Moto2-Vizeweltmeister Manuel Gonzalez

Moto2-Vizeweltmeister Manuel Gonzalez

Dass sich Diogo Moreira in Valencia zum neuen Moto2-Weltmeister krönte, war keine Überraschung mehr. Nach einem tiefen Durchatmen in der deutschen Intact-GP-Box überwiegt jetzt die Freude über den Vizetitel.

Kurz nach der Titelentscheidung in Valencia wurde Manuel Gonzalez in der überfüllten Hospitality von Liqui Moly Dynavolt Intact GP mit lautem Applaus begrüßt. Denn auch wenn der Spanier in Diensten des Teams aus Memmingen über weite Teile als Favorit auf den Titel in Erscheinung getreten war, schon vor der letzten Wettfahrt war der Vorteil ins Lager von Italtrans mit Diogo Moreira gewandert – mit 24 Punkten Vorsprung ging es für den Brasilianer nur noch darum, sich aus einer Katastrophe herauszuhalten.

Zu dem Thriller um den Titel kam es nicht, denn Manuel Gonzalez war in 22 Runden nicht in der Lage, das Kommando über die Moto2-Konkurrenz zu gewinnen. Während es zunächst gut aussah und die Nummer 18 auf Platz 5 liegend zumindest in Reichweite der Spitze lag, ließ der Speed  in der zweiten Rennhälfte erst langsam, dann immer stärker nach. Im Finale fuhr der Madrilene mit stumpfen Waffen.

Nach dem Grip-Debakel, das sogar einen Halt in der Intact-Box nach sich gezogen hatte, sagte Teamchef Jürgen Lingg gegenüber SPEEDWEEK.com: «Die Chancen vor dem Rennen waren sehr gering. Wir haben dennoch alles probiert und waren in jeder Hinsicht am absoluten Limit. Es hatten eigentlich alle Piloten über die Distanz große Probleme mit dem Grip hinten. Bei manchen kam es früher, bei anderen später. Bei Manu ging es schon früh los und er hatte auch von Beginn an nicht das optimale Gefühl – und konnte entsprechend so nicht vorfahren.»

Jürgen Lingg weiter: «Senna, der ja weiter vorne fuhr, hatte die gleichen Probleme, aber eben erst später. Bei Manuel war es kein Defekt am Reifen, er war schlicht komplett hinüber. Klar ist es für das Rennen an sich schade, aber es fällt uns trotzdem leicht, uns zu freuen.»

Der Teammanager fasste mit Stolz zusammen: «Es war die längste, anstrengendste Saison, aber wir haben uns als Team besser als je zuvor geschlagen. Beide Fahrer haben in der Moto2 gewonnen, der härtesten Klasse überhaupt. Wir sind weiter gewachsen – und zusammengewachsen. Wir waren bei 25 Siegerehrungen – da überwiegt ganz klar die Freude. Und sicher ist auch: Wir sind schon jetzt in großer Vorfreude auf 2026.»

Nach 22 Events fehlten der Mannschaft von Intact GP 29 Punkte auf den Titel. Dank Senna Agius, der sich in der WM-Tabelle um acht Positionen auf Platz 10 verbesserte, holte das Team auch den Vizetitel in der Team-Weltmeisterschaft.

Ergebnisse Moto2 Valencia, Rennen (16. November):

1. Izan Guevara (E), Boscoscuro, 22 Runden in 34:19,229 min
2. Daniel Holgado (E), Kalex, +0,717 sec
3. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +2,327
4. Collin Veijer (NL), Kalex, +2,888
5. Filip Salac (CZ), Boscoscuro, +5,714
6. Albert Arenas (E), Kalex, +7,867
7. Jake Dixon (GB), Boscoscuro, +8,595
8. Senna Agius (AUS), Kalex, +8,944
9. Celestino Vietti (I), Boscoscuro, +11,075
10. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +11,520
11. Diogo Moreira (BR), Kalex, +12,019
12. Alonso Lopez (E), Boscoscuro, +14,100
13. Marcos Ramirez (E), Kalex, +15,715
14. Alex Escrig (E), Forward, +15,985
15. Aron Canet (E), Kalex, +21,975
– Eric Fernandez (E), Boscoscuro
– Hector Garuo (E), NTS
– Sergio Garcia (E), Kalex
– Barry Baltus (B), Kalex

WM-Endstand nach 22 von 22 Rennen:

1. Moreira 286. 2. Gonzalez, 257 Punkte. 3. Baltus 232. 4. Canet 227. 5. Dixon 224. 6. Holgado 208. 7. Vietti 156. 8. Arenas 155. 9. Alonso 153. 10. Agius 148. 11. Guevara 134. 12. Öncü 100. 13. Ramirez 99. 14. Roberts 97. 15. Veijer 97.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 518. 2. Boscoscuro 342. 3. Forward 27.

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