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Caterham: Nach der Moto2 in die MotoGP-WM?

Von Günther Wiesinger
Der Formel-1-Rennstall Caterham betreibt künftig ein Moto2-Team. Aber es wird auch über MotoGP und eigene Sportmotorräder nachgedacht.

Das neue Moto2-WM-Team des britischen Sportwagenherstellers Caterham stellt eine willkommene Bereicherung für die gesamte MotoGP-Szene dar. Und der malaysische Unternehmer Tony Fernandes, der Caterham Ende April 2011 gekauft hat und mit der AirAsia die am schnellsten wachsende Fluglinie der Welt besitzt, ist mit seiner Airline bereits seit einigen Jahren Sponsor des Red-Bull-Ajo-KTM-Teams, in dem auch der Malaysier Zulfahmi Khairuddin (Platz 2 beim Sepang-GP 2012) fährt.

Und natürlich hoffen Dorna und IRTA, dass Caterham so bald als möglich auch in der Königsklasse auftritt. Malaysia hat in der MotoGP schon Akzente gesetzt: Zweiradhersteller Modenas und Autofirma Proton waren mit Kenny Roberts dabei, Hong Leong hat als MuZ-Eigentümer 1998 die 500er-Auftitte von Doriano Romboni finanziert.

Für nächstes Jahr sucht Caterham-Projektleiter Mia Sharizman Ismail die zwei besten verfügbaren Moto2-Fahrer. Mika Kallio (jetzt bei Marc VDS) und Domi Aegerter (jetzt bei Technomag CarXpert) stehen auf der Wunschliste von Projektleiter Mia Sharizman Ismail.

«Gemäss heutigem Stand wird Domi auch 2014 bei Technomag fahren», erklärte Aegerteres Manager Dr. Robert Siegrist gegenüber SPEEDWEEK.com.

Viele andere Top-Ten-Fahrer sind nicht verfügbar – im besten Fall noch Zarco und Corsi.

Tony Fernandes: Riesenerfolg mit AirAsia

In der Formel 1 lebt Fernandes seit 2010 seine Motorsport-Leidenschaft aus. Und er nützt sie geschickt als Plattform für seine Unternehmen. Zuerst warb er am Williams-Heckflügel für Air Asia. 2010 trat er unter dem Namen Lotus Racing an. 2011 nannte er den Rennstall Team Lotus. Fernandes hatte sich mit dem Rechteinhaber am Markennamen – David Hunt – geeinigt.

2012 wurde das Team auf Caterham F1 Formula One umgetauft. Am 27. Mai 2011 bestätigte ein britisches Gericht, dass das Team Lotus offizieller Nachfolger und Namensträger des grossen Namens sei. Allerdings erlaubte das Gericht auch der Lotus-Renault-Gruppe, den Namen Lotus (allerdings ohne den Zusatz Team) zu verwenden. Damit war der Teamname Lotus Renault GP ebenfalls legal.

Der gerichtliche Streit um die Namensrechte ging im Sommer 2011 zu Ende. Tony Fernandes entschied sich, sein Formel-1-Team 2012 unter dem Namen Caterham F1 Team an den Start zu bringen. Er hatte den britischen Automobilhersteller Caterham Cars im Frühjahr 2011 übernommen.

Zu den namhaften Caterham-Modellen gehört der von Lotus-Gründer Colin Chapman 1957 designte Lotus Seven. Er wird von Lotus seit 40 Jahren nicht mehr gebaut, Caterham Cars erwarb die Produktionsrechte. Aber Caterham Cars kann momentan wegen der geringen Stückzahlen nur als Liebhaberei bezeichnet werden.

Dafür gilt Fernandes’ Vorzeige-Airline AirAsia als Erfolgsgeschichte sondergleichen. Sie wurde vom staatlichen Konzern DRB-HICOM vor 20 Jahren gegründet, der Flugbetrieb begann im November 1996. Im Dezember 2001 wurde die in Finanznöten steckende Fluglinie durch die Airline «Tune Air» für den symbolischen Preis von einem Ringgit gekauft. Die Tune Air gehörte dem einstigen Warner-Music-Manager Tony Fernandes, der 2002 bereits in die schwarzen Zahlen kam und die dominierende Malaysia Airlines frontal angriff. AirAsia erweitert seither jedes Jahr ihr Streckennetz und ihre Flotte. In Kuala Lumpur betreibt Air Asia einen eigenen Terminal.

Im Juni 2011 meldeten AirAsia und Airbus die Bestellung von mehr als 200 Flugzeugen des Typs A320neo. Es ging um ein Auftragsvolumen von 18 Milliarden US-Dollar. Kein Wunder, wenn auch ein Aufkleber von Airbus auf den Rennfahrzeugen prangt und der Airbus-Mutterkonzern EADS auf der Boxendekoration wirbt.

Momentan betreibt die AirAsia-Gruppe 123 Flugzeuge, insgesamt sind inzwischen 352 neue Airbus A320neo bestellt. Der Gewinn lag 2012 bei 114 Millionen US-Dollar; der Profit soll in diesem Jahr um 168 Prozent anwachsen.

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