Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Maverick Viñales (1.): «Das schaut gut aus»

Von Günther Wiesinger
Der neue Moto3-Weltmeister Maverick Viñales hat turbulente Zeiten hinter sich. Jetzt hat er aufgeräumt: neuer Manager, neue Klasse, neues Team, neues Motorrad.

Er gilt aus Ausnahmekönner. Er hat ein fahrerisches Kaliber, das jenem von Marc Márquez nicht viel nachsteht. Ein Kämpfertyp mit unbändigem Siegeswillen. Ungeduldig. Unnachgiebig. Dem Erfolg wird alles untergeordnet.

Im Oktober 2012 machte der neue Moto3 World Champion Maverick Viñales Schlagzeilen, weil er seine Titelchancen im Blusens-Honda-Team wegwarf, als er beim Malaysia-GP streikte und abreiste. Maverick bezeichnete seinen Rennstall als zweitklassig, er vermisste den Siegeswillen. Und er wollte für 2013 eine KTM statt der lahmen FTR-Honda.

Und er wollte weg von seinem Manager und Entdecker Ricard Jové. Er warf ihm vor, ihm ein Angebot von Red Bull-KTM-Teamchef Aki Ajo vorenthalten zu haben.

«Es war ein heisser Tag», versuchte Jové diesen einmaligen Vorfall damals runterzuspielen.

Tatsächlich wechselte der begnadete Viñales im Winter das Team. Er unterschrieb bei Calvo-KTM, er musste sich bei Blusens mit rund 300.000 Euro freikaufen. Unter diesen Wirrnissen litt auch Mavericks Verhältnis zu seinem Vater. Er lebt jetzt mit seiner Freundin zusammen. Seinen Manager Jové wurde der elffache GP-Sieger erst im Sommer 2013 los; Aki Ajo trat an die Stelle des Spaniers.

Maverick entpuppte sich in der vergangenen Saison als Muster an Beständigkeit, stand aber etwas im Schatten von Salom und später auch von Rins, er gewann bis zum Finale in Valencia nur zwei Rennen, Salom sieben, Rins sechs.

Doch als es um die Wurst ging, trumpfte Maverick Viñales beim Finale in Valencia gross auf. Er siegt vor Folger – und gewann die Weltmeisterschaft.

Der Spanier heimste bei den letzten zwei Rennen 45 Punkte ein, Salom nur zwei, Rins nur 16.

Inzwischen hat für den neuen Moto3-Weltmeister Maverick Viñales ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Der Überflieger trumpfte am Dienstag bei seinem zweiten Moto2-Test auf der 2013-Kalex des Tuenti HP 40-Teams von Sito Pons in Almeria mit einer Bestzeit auf.

Manager Aki Ajo war beeindruckt. «Maverick hat als Neuling Moto2-Sieger wie Torres, Nakagami und Simón hinter sich gelassen», lobte der Finne, der als Teambesitzer mit seinem Titelanwärter Luis Salom 2013 noch in einer Konkurrenzsituation zu Viñales stand...

«Das war eine aufregende Saison», erklärte Viñales in Almeria gegenüber SPEEDWEEK.com. «Bei KTM sind alle Fahrer gleich behandelt worden, alle haben identische Motorräder erhalten. Das war hart... Wir haben uns immer bemüht, das Beste aus dem Motorrad herauszuholen. Aber es war wirklich schwierig, gegen die Teams von Red Bull und Estrella Galicia zu kämpfen.»

War die Situation mit Manager Ricard Jové, der im Sommer entlassen wurde, eine Belastung? Viñales: «Nein, das hat mich nicht berührt. Es war höchstens eine zusätzliche Motivation. Ich wollte zeigen, was in mir steckt.»

Das Moto2-Abenteuer

Jetzt hat der Weltmeister die Umstellung auf die 600-ccm-Moto2-Maschine mit dem 128 PS starken Honda-Motor in Rekordzeit geschafft. Aber Viñales will den Ball flach halten. «Im Moment habe ich mir noch keine grossen Ziele für 2014 gesetzt. Es ist schwierig, sich den Moto2-Fahrstil anzueignen. Aber ich lerne, lerne und lerne. Ich bin bei der Umstellung auf die neue Klasse schon weit fortgeschritten. Jetzt muss ich noch mehr Vertrauen zum Motorrad finden. Ich schaue mir Videos an, ich schaue mir in der Box die Datenaufzeichnungen von Pol Espargaró an, meines Vorgängers in diesem Team. Ich kopiere seinen Fahrstil. Das schaut bereits gut aus.»

Die Zeiten von Almeria am Dienstag, 26. November

Moto2
1. Maverick Viñales (E), Kalex, 1:36,740 min
2. Jordi Torres (E), Suter, 1:37,102
3. Xavier Siméon (B), Suter, 1:37,379
4. Sandro Cortese (D), Kalex, 1:37,412
5. Julián Simón (E), Kalex, 1:37,588
6. Alex Mariñelarena (E), Tech3, 1:37,713
7. Simone Corsi (I), FTR, 1:37,846
8. Takaaki Nakagami (J), Kalex, 1:37,955
9. Luis Salom (E), Kalex, 1:38,030
10. Jonas Folger (D), Kalex, 1:38,442
11. Marcel Schrötter (D), Tech3, 1:38,523
12. Axel Pons (E), Kalex, 1:38,546
13. Azlan Shah (MAL), Kalex, 1:38,695
14. Lorenzo Baldassarri (I), Suter, 1:38,700
15. Mattia Pasini (I), FTR, 1:39, 324
16. Jesko Raffin (CH), Kalex, 1:39,990

Moto3
1. Alex Rins (E), Honda, 1:41,300
2. Alex Márquez (E), Honda, 1:41,4123
3. Arthur Sissis (AUS), Mahindra, 1:41,740
4. Marcos Ramirez (E), Honda, 1:42,697
5. Miguel Oliveira (P), Mahindra, 1:42,763
6. John McPhee (GB), FTR-Honda, 1:42,814
7. Zulfahmi Khairuddin (MAL), FTR-Honda. 1:43,547
8. Alexis Masbou (F), Honda, 1:43,794

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 11:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Mo. 23.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 5