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Sandro Cortese gestürzt: Stimmung am Gefrierpunkt

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese kollidierte mit Folger und stürzte eine Runde später, er rutschte auf den 12. WM-Rang ab. Die Stimmung in der Box war trotz 26 Grad eisig.

Sandro Cortese beobachtete die letzten Runden des Moto2-Rennens auf seinem Chefsessel in der Dynavolt Intact GP-Box, mit zerschundenem Leder, ähnlich wie nach dem Sturz im Qualifying am Samstag.

Teamgründer Stefan Keckeisen fuhr mit dem Teamroller wortlos davon, lange Gesichter – so weit das Auge reichte.

Kein Wunder: Nach dem vierten Startplatz waren die Erwartungen hoch, Cortese wollte sein bisher bestes Moto2-Ergebnis (Rang 7) verbessern.

Aber in der zweiten Runde schmiss der Moto3-Weltmeister von 2012 seine Kalex neben die Piste.

«Der Jonas ist mir in der ersten Kurve voll reingefahren. Dann war die Bremse voll unten, ich habe sie wieder richten müssen», schilderte Sandro im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es war am Motorrad irgendwas beschädigt, ich habe nicht mehr richtig fahren können, das Hinterrad ist immer ausgebrochen. Ich bin dann gestürzt, weil ich das Motorrad nicht mehr kontrollieren konnte.»

Sandro Cortese hatte nach den ersten drei WM-Rennen noch mit einem Top-3-Rang in der WM spekuliert, er war schon zweimal Trainingszweiter, aber bei der Umsetzung im Rennen hapert es.
Jetzt liegen vier Rookies in der WM-Tabelle vor ihm, neben Neuling Jonas Folger (2014 schon zweimal GP-Dritter) macht ihm sogar Marcel Schrötter zu schaffen, dessen Mistral-Eigenbau technisch sicher nicht der letzte Schrei ist.

«Was soll ich zur Situation in der WM noch sagen? Ich habe ein Top-Wochenende gehabt», seufzte Cortese. «Wenn dann gleich in der ersten Kurve nach dem Start das Rennen wieder kaputt ist... Im Moment... Mir fällt langsam gar nicht mehr ein. Es ist schwierig, noch irgendeine Aussagen zu treffen.»

Jürgen Lingg, Teammanager und Technik-Direktor, ein Gemütsmensch, wie er im Buch steht, steht vor einem Rätsel.
«das ist halt Barcelona, hier ist die erste Ecke immer kritisch. der Jonas war halt auf der Bremse ein bisschen spät dran», stellte er ungerührt fest, «er hat dem Sandro eine mitgegeben, er musste einen grossen Bogen machen und hat sich auf Platz 18 wieder eingereiht. Nachher hat er halt einfach überzogen...»

Aber es war ja die Bremse beschädigt? «Da war nichts beschädigt», hielt Lingg fest, ohne eine Miene zu verziehen.

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