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Jeremy McWilliams; Moto2-Debüt mit Hindernissen

Von Michael Scott
Jeremy McWilliams debütiert im Alter von 50 Jahren in Silverstone mit der Brough Superior in der Moto2-WM. Er erlebte ein mühseliges Wochenende.

«Keiner will Letzter werden», sagte der 50-jährige Brite Jeremy McWilliams vor seinem GP-Comeback in Silverstone beim Interview mit SPEEDWEEK.com.

Der Haudegen verhalf dort der britischen Brough Superior zum Moto2-WM-Debüt, nachdem Testfahrer Luke Mossey abgesprungen war.

«Es würde mich wundern, wenn Jeremy mit diesem Bike die Qualifikationszeit schaffen würde», meinte der ehemalige Rothmans-Honda-500-Werksfahrer Roger Burnett Freitagfrüh.

Es gab mit dem Motorrad schon Probleme bei der Abnahme, dann büsste der unverwüstliche Jeremy im ersten freien Training als 35. und Letzter 10,894 Sekunden ein, im zweiten Training lag er 8,1 sec hinter der Bestzeit. Und in dieser Tonart ging es weiter.

McWilliams blieb auch nach dem Qualifying an letzter Stelle, er hatte nur fünf Runden drehen können, es gab etliche Kinderkrankheiten, er büsste wieder neun Sekunden ein. Er war einmal ausgerutscht, danach wieder aufgestiegen – und wieder gestürzt.

Damit verpasste er die Quali-Hürde, doch die Race-Direction drückte ein Auge zu. Denn er hatte die 107-Prozent-Hürde im freien Training geschafft, zumindest beinahe...

Im Rennen kämpfte sich Jeremy McWilliams auf dem 29. und vorletzten Platz (vor Dakota Mamola) ins Ziel, allerdings mit einer Runde Rückstand.

Trotzdem wurde er von IRTA-Chef Mike Trimby als bester Neuling ausgezeichnet. Trimby: «Normal ehren wir den Rookie of the Year, diesmal den Oldie oft he Year.»

Die Brough Superior hat ein Karbonchassis, sie heisst Carbon 2 und Taylor Made (also massgeschneidert), sie wurde in Amerika schon eingesetzt.

Da die Marke Brough jetzt wiederbelebt wird, wurde sie auf Brough Superior umgetauft und in die WM geschickt, um auf die neue Marke aufmerksam zu machen.

Natürlich fehlte es an «track time», zumal es keine Erfahrungswerte für den Einheitsmotor und der Einheits-ECU gab, die erst nach dem Eintreffen im Fahrerlager zugeteilt wurden.

Dazu klagte McWilliams über starke Chatteringprobleme, verursacht durch das extrem steife Karbon-Chassis.

Auch die beiden Quali-Stürze hinterliessen ihre Spuren. «beim zweiten Crash hat mich das Bike verfolgt», berichtete der Nordire. «Das Hinterrad hat mich hart an der Vorderseite des Helms getroffen.»

McWilliams erlitt einen Nasenbeinbruch und sah aus, als sei er in eine Schlägerei verwickelt worden. Trotzdem fuhr er das Rennen wacker zu Ende.

Die Brough Superior galt in der Zwischenkriegszeit als schnelles und luxuriöses Strassenmotorrad und wurde als «Rolls Royce der Motorräder» bezeichnet.

Jetzt gibt es einen Brough-Relaunch mit der neuen SS100 im Retro-Style. Die polierte Tank bleibt als typisches Merkmal; dazu gibt es ein modernes Chassis mit einen Vierventil-Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen.

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