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Domi Aegerter: «2014 wurde der Druck immer größer»

Von Sharleena Wirsing
Mit seinem ersten GP-Sieg auf dem Sachsenring schaffte Dominique Aegerter 2014 ein echtes Highlight. Doch seine Zukunft bereitete dem Schweizer zeitweise Kopfzerbrechen.

Die Saison 2014 brachte für Dominique Aegerter Höhen und Tiefen mit sich. Das Highlight war sicher sein erster Grand-Prix-Sieg auf dem Sachsenring. Außerdem platzierte sich der Rohrbacher drei weitere Male auf dem Podest.

Doch es lief nicht immer rund. Aegerter blickte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf die Saison zurück. «Am Anfang der Saison hatte ich mit Motorschäden schon etwas Pech. Danach traf ich in Assen die falsche Reifenwahl, bin in Barcelona fast abgeschossen worden und hatte zwei Stürze in Silverstone und Japan.»

«Ich ging mehr Risiko ein, da die Klasse sehr hart umkämpft war. Dadurch kamen natürlich auch mehr Stürze zustande. Doch es kam auch mein erster GP-Sieg dabei heraus. Nach dem Sieg auf dem Sachsenring stand ich auch in Indianapolis noch einmal auf dem Podest.» Aegerter schnappte sich neben dem Sieg beim Deutschland-GP drei weitere Podestplätze in Austin, Jerez und Indianapolis.

Aegerter räumte ein, dass ihn die Verhandlungen für 2015 nachhaltig beschäftigten. «Danach begannen die Gespräche für 2015. Die Teamwahl stand an. Ich hatte sehr viele Gedanken in meinem Kopf durch die zukünftige Zusammenarbeit mit Tom und den Wechsel zu Kalex. Eine Zeit lang geisterte mir auch die MotoGP-Chance durch den Kopf. Ich musste das erst alles verarbeiten. Als es nicht so gut lief, wollten mir viele Leute reinreden. Mental war ich zu diesem Zeitpunkt nicht so stark, wie ich es hätte sein sollen. Daher konnte ich bei einigen Rennen nicht meine volle Leistung zeigen.»

Aegerter: «Bekanntheitsgrad stieg deutlich»

Konntest du aus dieser Situation für die Zukunft etwas lernen? «Nach meinem ersten Sieg stieg mein Bekanntheitsgrad deutlich. Auf einmal gab es unzählige SMS und Anrufe von Journalisten aus Print, TV und Radio. Auch viel mehr Fans kamen auf mich zu. Der Druck wurde immer größer, wieder zu siegen oder zumindest auf dem Podest zu stehen. Das habe ich nun verarbeitet.»

2015 starten die Schweizer Moto2-Piloten Tom Lüthi, Dominique Aegerter und Robin Mulhauser in eine neue Ära. Sie treten zwar in zwei Teams an (Derendinger Interwetten und Technomag Interwetten), doch diese teilen sich eine Struktur. Es ist eine Art «Schweizer Nationalteam» des Motorradsports. Alle drei Fahrer steigen für 2015 von Suter auf Kalex-Maschinen um.

«Als die Zusammenarbeit in Brünn beziehungsweise Misano öffentlich gemacht wurde, war es nicht einfach», räumte der 24-Jährige ein. «Wir sind große Rivalen. Nun sollen wir zusammenarbeiten unter einer Teamstruktur. Das hat Vor- und Nachteile. Jetzt lasse ich das auf mich zukommen. Mein Team bleibt für 2015 gleich, wir bleiben bei WP Suspension, aber die Maschine wird eine andere sein. Für mich ändert sich also nicht allzu viel. Man weiß jedoch nicht, wie wir harmonieren werden, obwohl wir Rivalen sind.»

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