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Tech3: Wechsel zu Kalex? Unwahrscheinlich!

Von Sharleena Wirsing
Das Moto2-Team von Hervé Poncharal testete nach dem Österreich-GP eine Kalex mit Federelementen von Kayaba. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Teamchef über die Gründe des Tests und einen möglichen Wechsel.

Isaac Viñales und Xavi Vierge liegen mit den Mistral 610-Bikes von Tech3 nach den ersten zehn Rennen 2016 nur auf den WM-Rängen 24 und 28. Rookie Viñales konnte zehn Punkte sammeln, Vierge nur drei. 2014 hatte Marcel Schrötter auf dieser Maschine mit WM-Rang 10 geglänzt, 2015 erreichte auch der schnelle Bayer nur den 20. Gesamtrang. Mit der Kalex des AGR-Teams preschte er beim Österreich-GP zuletzt auf den fünften Platz.

Am Testtag nach dem Österreich-GP war Xavi Vierge dann mit einem Kalex-Chassis auf der österreichischen Strecke unterwegs. Sein Manager Dani Devahive, der auch ein Kalex-Team in der Moto2-Europameisterschaft betreibt, hatte eine dieser Kalex-Maschinen für den Test zur Verfügung gestellt. «Ich will betonten, dass wir leider nur eineinhalb Stunden bei trockener Piste hatten. Die beiden Sessions danach wurden wegen des Regens abgesagt. Das war sehr schade», erklärte Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal.

War es mehr ein Test für Suspensions-Hersteller Kayaba als der Test eines alternativen Chassis für dein Team? «Der Hauptgrund war, dass jeder Fahrer, der noch keine Kalex gefahren hat, glaubt, dass es eine Art magisches Bike ist. Kalex ist im Moment das beste Bike, denn sie gewinnen derzeit alles», ist Poncharal bewusst. «Da Xavi, wie jeder Fahrer, darüber nachdenkt, warum er eine halbe Sekunde oder eine Sekunde zurückliegt... Bin ich es oder liegt es am Bike? Da sein Manager ein Kalex-Team in der CEV hat, bot er mir an, diesen Test zu machen. Ich wollte ihm das nicht abschlagen. Um ein Chassis vergleichend zu testen, muss man natürlich dieselbe Suspension verwenden. In der CEV setzen sie Öhlins ein. Wir wollten nicht für Kayaba testen, nein. Aber es ist gut, wenn wir die Chassis wirklich vergleichen können. Also statteten wir die Kalex mit der Kayaba-Suspension aus. Wir hofften, dass wir einen vollen Testtag haben, um zu verstehen, ob wir nah an Kalex dran sind oder nicht. Und es sollte Xavi einen klareren Kopf geben. Doch in eineinhalb Stunden kann man kein Bike bewerten. Natürlich, Xavi war mit der Kalex langsamer als mit unserer Maschine, aber wenn er noch zwei Sessions gehabt hätte, dann hätte er sich sicherlich noch verbessert. Es war schade, aber das Wetter hat entschieden.»

Wird vor den Übersee-Rennen noch Zeit sein, das Kalex-Bike erneut zu testen? «Ich denke nicht, dass wir dazu noch die Möglichkeit haben werden. Von Brünn geht es direkt weiter nach Silverstone. Zudem haben wir schon all unsere Testtage aufgebraucht. In Österreich kämpften Isaac und Xavi aber in einer sehr interessanten Gruppe, was die Zukunft betrifft: Luca Marini, Xavi Vierge, Isaac Viñales, Remy Gardner und Edgar Pons. Sie alle sind sehr jung. Drei von ihnen waren auf Kalex unterwegs, zwei auf Mistral. Die einen auf WP, die anderen Öhlins oder Kayaba. Xavi war am Ende der erste dieser Gruppe, Marini war Zweiter, Isaac lag dahinter vor Gardner und Pons. Wenn man darüber mit Gardner spricht, wird er sagen, die Mistral hat ein besser Turning als sein Bike, dasselbe gilt für meine Jungs, sie denken die Kalex ist besser als unsere Maschine. Die Rundenzeiten waren identisch, sie lagen eng beisammen.» Punkte holte jedoch keiner der Fahrer aus dieser Gruppe, Vierge belegte den 16. Platz.

Also gibt es keine Überlegungen, 2017 zu Kalex zu wechseln? «Um ehrlich zu sein, ist für mich eine Sache ganz klar. Wenn du ein Rennteam betreibst, dann brauchst du Resultate. Einen Teil trägt der Fahrer zu den Resultaten bei. Die Top-Fahrer wechseln 2017 in die MotoGP-Klasse. Wenn nun aber beispielsweise Morbidelli auf mich zukommen und sagt: ‹Hervé, ich komme in dein Team, wenn du eine Kalex hast.› Dann würde ich darüber nachdenken. Doch das wird nicht passieren, denn die Top-Fahrer sind für das nächste Jahr schon unter Vertrag. Ich glaube, dass zwischen den Bikes kein großer Unterschied besteht», versicherte der Franzose im Rahmen des Brünn-GP.

Also gibt es gar keinen Grund, über einen Wechsel nachzudenken? «Nein, das denke ich nicht. Trotzdem wurde noch keine Entscheidung getroffen. Wir müssen noch etwas abwarten und mit den Fahrern sprechen. Ich denke, dass es gut ist, dass wir noch immer Speed Up und Tech3 im Feld haben. Das macht die Weltmeisterschaft... Ich will nicht sagen, dass es sie spannender macht, denn es ist immer spannend, wenn viele Jungs an der Spitze kämpfen. Dabei spielt das Chassis keine Rolle. Es ist aber gut, wenn es etwas Abwechslung gibt.»

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