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Max Biaggi über Mahindra: «Keine Konkurrenz zu VR46»

Von Adam Wheeler
Max Biaggi: «Es geht nicht darum, der VR46-Academy Konkurrenz zu machen»

Max Biaggi: «Es geht nicht darum, der VR46-Academy Konkurrenz zu machen»

Im nächsten Jahr wird Max Biaggi in die Rolle des Teammanagers und Mahindra-Markenbotschafters schlüpfen. Der vierfache 250ccm-Weltmeister und zweifache Superbike-Champion spricht über seine neuen Aufgaben.

Kurz vor dem MotoGP-Saisonfinale in Valencia verkündete Mahindra einen prominenten Zuzug. Mit Max Biaggi engagierte der in Italien stationierte Motorradhersteller aus Indien eine prägende Figur der letzten Jahrzehnte im Motorradsport. Der 45-Jährige aus Rom war in den Neunziger Jahren vierfacher 250-ccm-Weltmeister – drei Mal auf Aprilia, ein Mal auf Honda. Danach stand er in der Königsklasse als Honda- und Yamaha-Pilot sechsmal auf dem WM-Podest, allerdings ohne nochmals einen Titel zu holen.

Zwei WM-Kronen eroberte der langjährige Rivale von Valentino Rossi hingegen in der Superbike-WM, Biaggi wurde 2010 und 2012 Weltmeister – wieder mit seiner Stammmarke Aprilia. Nach dem zweiten Titel gab der Italiener seinen Rücktritt, ehe er 2015 bei seinem Comeback nochmals in Sepang einen Podestplatz holte. Nun schlägt Biaggi bei Mahindra ein neues Kapitel auf. Die Aprilia-Legende ist ab 2017 Teammanager in der italienischen und der spanischen Moto3-Meisterschaft mit den Talenten Alessandro Del Bianco und Davide Baldini. Dazu werden ihn die Inder als Markenbotschafter einsetzen.

Über seine Motivation, eine neue Herausforderung zu meistern, sagt Biaggi: «Die war schon ziemlich gross. Ich habe einige Monate schon ziemlich intensiv darüber nachgedacht und letztlich kam alles zusammen. Ich werde für Mahindra als Botschafter und Gesicht der Marke präsent sein. Ich werde in dieser Funktion auch einige Moto3- und MotoGP-Rennen für sie mitverfolgen. Aber nicht die ganze Saison – wir fokussieren uns auf die nationale Moto3-Meisterschaft, mit dem Zweck, Talente aus Italien zu fördern.»

Der 45-Jährige betont: «Es geht nicht darum, der VR46-Academy oder etwas Ähnlichem Konkurrenz zu machen. Wir konzentrieren uns nicht auf die grossen Schritte. Wir treten mit zwei Fahrern an – zwei Chancen, zwei Möglichkeiten. Wir wollen diesen Beiden die besten Voraussetzungen geben. Wir werden etwa viele Tests organisieren, denn in der italienischen Meisterschaft gibt es nicht so viele Tests, vielleicht zwei, bevor die Saison startet. Wir wollen die Jungs jeden Monat testen lassen.»

Und auf die Frage, ob er bald wieder als Konkurrent von Valentino Rossi auftreten wird, antwortet er: «Vielleicht treten wir eines Tages gegen die VR46-Academy an, aber das war nicht mein Ziel. Wir müssen dieses Programm aufbauen und starten, und das heisst nicht, dass wir nach einem Jhr beriet sein werden, um in die WM aufzusteigen. Wir werden natürlich unser Bestes geben, aber Rossis Academy ist uns voraus, die sind schon länger da und fahren gute Ergebnisse ein. Ich ziehe es vor, auf einem tieferen Niveau zu starten und mich zu entwickeln.»

«Natürlich ist das teuer», räumt Biaggi ein. «Die italienische Meisterschaft umfasst zwölf Läufe, die an sechs Wochenenden ausgetragen werden. Aber wir werden für die Rennen der Junioren-WM zwei Monate in Spanien verbringen. Für mich ist das ein überwältigendes Projekt und es ist immer gut, wenn man jemanden helfen kann, sich zu entwickeln.»

Dass er bei Mahindra nun als ehemaliger Racer unterwegs ist, sorgt auch für Druck, wie der Ex-Profi aus Rom unumwunden zugibt: «Es ist nicht einfach, wieder in diese Rolle zu schlüpfen. Von aussen betrachtet sieht es manchmal so aus, als hätte man alles zu verlieren und nichts zu gewinnen. Aber es ist gut für den Sport und gut für Mahindra, die damit ihre Muskeln spielen lassen. In diesem Jahr haben sie drei Rennen gegen Top-Marken wie Honda und KTM gewonnen. Nun braucht es einen weiteren Schritt, und ihre Träume gehen in Erfüllung.»

Und Biaggi erklärt noch einmal: «Unser Ziel im nächsten Jahr ist die Teilnahme an der italienischen Meisterschaft und an einigen Rennen in Spanien. 2018 wollen wir dann mit zwei gut vorbereiteten Fahrern in den GP-Zirkus einsteigen.Sollte das nicht gehen, dann steigen wir vielleicht auch nur mit einem Fahrer auf und holen uns einen der schnellen Jungs hier an Bord, die zum Team passen.»

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