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Moto3-Quali: Wer bummelt, wird drakonisch bestraft

Von Günther Wiesinger
Moto3-Start in Valencia: Es drohen wieder Grid-Penaltys

Moto3-Start in Valencia: Es drohen wieder Grid-Penaltys

Weil in den Moto3-Qualifyings immer viele Piloten spazierenfahren und auf einen Windschatten warten, wird Race Director Mike Webb weiter unbarmherzig strafen. Wenn das nichts hilft, wird das Format geändert.

Seit Jahren bilden die Qualifyings in der Moto3-WM ein Ärgernis für die Race Direction, weil viel zu viele Fahrer in den 30 Minuten bummeln und auf einen schnellen Windschatten warten.

Alle Strafen haben nichts genützt, weder Grid Penaltys (also Rückversetzung um 1, 3 oder 5 Plätze, je nach Häufigkeit der Vergehen) oder Geldstrafen.

Folgende Vergehen werden geahndet: 

– Langsames Fahren in mehr als 3 Sektoren (über dem 110-%-Limit der besten Sektorzeit des jeweiligen Fahrers), dafür werden Grid Penaltys verhängt.

– Langsames Fahrer auf der Rennstrecke und Warten auf schnelle Fahrer, die von hinten kommen. Diese Penaltys liegen zwischen 500 und 1500 Euro, je nach Häufigkeit der Vergehen.

Mike Webb, Race Director im MotoGP-Sport, hat sich monatelang den Kopf zerbrochen. Er dachte sogar über ein Einzelzeitfahren nach, aber es stehen eben nur 30 Minuten zur Verfügung. Deshalb bleibt 2018 alles beim alten.

«Wir haben uns entschieden, so weiterzumachen wie nach dem Motegi-GP 2017», schildert der Neuseeländer. «Seither haben wir die Strafen dramatisch erhöht. Aber wir haben uns nicht dazu durchringen können, das Qualifying-Format grundsätzlich zu verändern. Ich habe ja immer gesagt, das sei nur der letzte Ausweg…»

In der Moto3-WM drohen den Sündern also weiterhin drastische Strafen. «Und wir werden mit den Fahrern noch häufiger Meetings veranstalten und sie daran erinnern, wie wir vorgehen. Das erscheint mir sinnvoller, als zu ganz schweren Waffen zu greifen. Wir werden also die Startplätze immer wieder neu ordnen», versichert Mike Webb.

«Wir machen das nicht mit Begeisterung, der Weltverband FIM hat wenig Freude damit» berichtet der Renndirektor. «Aber wenn uns nichts anders übrig bleibt, werden wir weiter saftige Strafen aussprechen. Die Drohungen nützen nichts. Und eines Tages wird der Zeitpunkt kommen, an den wir noch rigoroser vorgehen müssen. Aber vorläufig beschränken wir uns auf die Penaltys.»

«In den letzten zwei, drei Jahren haben wir gesehen, dass das Benehmen der Fahrer bei den ersten fünf, sechs Rennen noch recht anständig ist», sagt Webb. «Das liegt zum Teil auch an der Beschaffenheit der Rennstrecken. Aber bis wir nach Mugello und Catalunya kommen, verstärken sich die Probleme.»

Webb weiter: «Wir werden die Piloten also regelmäßig ermahnen, besonders vor diesen Rennen in Europa. Normalerweise tauchen bei den ersten Moto3-Rennen keine Probleme auf. Aber nachher werden wir mit mehr Nachdruck auf die Fahrer einwirken. Denn wir wollen vermeiden, dass wir das Quali-Schema komplett auf den Kopf stellen müssen.»

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