Valentino Rossi über Bezzecchi: «Er war ein Risiko»
Marco Bezzecchi
Marco Bezzecchi mischt 2018 auf der KTM des Prüstel-Teams die Moto3-Klasse auf. Bis zu seinem Sturz beim Assen-GP führte er die Moto3-Gesamtwertung an. Auch jetzt hat Bezzecchi noch beste Chancen auf den Titel, denn er liegt nur zwei Punkte hinter WM-Leader Jorge Martin.
Der 19-jährige Bezzecchi ist Teil der VR46 Academy, doch bereits vor der Aufnahme in diesen ausgewählten Kreis hatte Valentino Rossi großen Einfluss auf Bezzecchis Leben. «Für meinen sechsten Geburtstag bat ich meinen Vater, mir einen Helm zu kaufen. Im Geschäft sagte ich dem Verkäufer dann, dass ich den Helm da ganz oben will. Es war ein Helm im Design von Valentino Rossi. Der Ladenbesitzer sagte, dass dies der Helm seines Sohnes ist, der Rennen fährt. Dann sagte ich zu meinem Vater, dass ich nun auch Rennen fahren will. So hat alles begonnen», erinnert sich Bezzecchi.
«Valentino ist schon mein Idol, seit ich sehr jung war. Manche sagen, dass ich ihm ähnlich sehe. Ein Teil der VR46 Academy zu werden, war wie ein Traum. Ich sehe ihn jeden Tag, wir trainieren zusammen», berichtet Bezzecchi.
Rossi lobt: «Er ist ein sehr ruhiger Kerl, manchmal zu sehr. Aber ist ein wirklich netter Junge. Es war aber ein Risiko, ihn vor zwei oder drei Jahren in die Academy aufzunehmen. Ich sah ihn schon ein paar Jahre zuvor in Katar, weil er ein großer Fan war.»
Bezzecchi blickt zurück: «Ich wurde ein Mahindra-Fahrer und trat in der Junioren-WM an. Dort stürzte ich aber zu viel. Doch sie glaubten an mich und brachten mich 2017 in die Weltmeisterschaft. Mein erster Podestplatz beim Japan-GP im letzten Jahr war einer der besten Tage meines Lebens. Aber auch mein erster Sieg in Argentinien 2018 war unglaublich. Beim Start fühlte ich mich schon sehr gut mit dem Bike. Erst standen nur die verbleibenden Runden auf meiner Boxentafel. Nach ein paar Runden zeigten sie mir dann drei Sekunden Vorsprung an. Dann erkannte ich: ‹Ah, ich bin schnell.›»
In Argentinien feierte Bezzecchi den ersten Moto3-Sieg für KTM seit Mugello 2017. «Die Jungs von KTM sind alle sehr fokussiert und unterstützen mich sehr. Die KTM ist etwas schwieriger zu fahren, weil sie sehr aggressiv ist. Aber ich bin schnell mit ihr. Ich habe nicht erwartet, die Gesamtwertung anzuführen. Ich gebe einfach in jedem Rennen mein Bestes. Martin ist einer der besten Fahrer, aber auch Bastianini, Di Giannantonio und Canet sind stark.»