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Kevin und Leon Orgis: Harte Gehschule für GP-Sport

Von Jordi Gutiérrez
Kevin und Leon Orgis sind zwei deutsche Talente, die gern in die GP-Szene aufsteigen möchten. Vielleicht klappt es 2019 zumindest mit Wildcards.

Die zwei Brüder Leon und Kevin Orgis fahren 2018 in der CEV Repsol-Moto3-Junioren-WM im Junior-Team von Kiefer Racing. Der Vater der beiden Nachwuchstalente, Rene Orgis, fungiert als Teammanager.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erzählt er, welche Zukunftspläne er für seine Söhne und das Team verfolgt.

Der 18-jährige Kevin beendete den Red Bull Rookies-Cup 2017 auf dem zehnten Gesantrang, er holte einen zweiten Platz und sammelte insgesamt 86 Punkte. In der Junioren-WM ist er wie sein 17-jähriger Bruder Leon bisher noch punktelos.

Rene, was kannst du uns zur bisherigen Saison in dieser hart umkämpften Nachwuchsserie erzählen?

Der Anfang der Saison war schwierig, weil wir null Vorbereitungszeit hatten. Das bedeutete, dass wir beim ersten Weltmeisterschaftslauf zum ersten Mal das ganze Material testen konnten und die Fahrer da auch zum ersten Mal Kontakt mit dem Motorrad hatten. Über das Jahr hinweg haben wir uns immer mehr mit dem Material angefreundet und die Fahrer haben immer mehr Vertrauen zum Motorrad gefunden.

Dasselbe gilt aber auch für die anderen Rennfahrer, deshalb holt man den Rückstand nicht innerhalb von wenigen Wochen auf.

Leider kann man in Deutschland wegen der Lautstärke der Motorräder nirgendwo richtig trainieren, sodass das ganze Material in Spanien bleibt. Das hilft unserem Fortschritt nicht.

Trotzdem waren wir in Jerez jetzt sehr stark unterwegs. Kevin war ganz vorne dabei und auch Leon findet langsam seinen Weg dorthin. Leider liegt er momentan mit einem gebrochenen Schlüsselbein zu Hause und darf beim nächsten Rennen nicht antreten.

Leon ist von einer Standardmaschine auf eine Rennmaschine umgestiegen. Das war bestimmt eine grosse Veränderung?

Ja, obwohl man sagen muss, dass Kevin ja bisher auch nur mit Standardmaschinen gefahren ist. Damit kann man schon sehr gut trainieren. Aber dadurch, dass es eine KTM war, mussten wir auch in der GP-Klasse damit starten. Die anderen Jungs, die eine richtige GP-Maschine hatten, waren dadurch starke Gegner, aber wir konnten uns trotzdem gegen sie behaupten.

Der Umstieg von den Standardmotorrädern auf die GP-Maschinen ist daher sehr krass, weil es viel mehr Möglichkeiten gibt, das Motorrad ein-, aber auch zu verstellen. Da ist natürlich unsere Crew gefragt, die sehr gut ist. Sie bringt die Jungs in die richtige Richtung. Von Rennen zu Rennen verringert sich der Abstand zur Spitze.

Was kannst du uns zu 2019 verraten?

Wir würden uns wünschen, diese Meisterschaft noch einmal fahren zu können. Wir haben es bisher in allen Meisterschaften so gemacht, dass wir zwei Jahre mitgemacht haben: Ein Jahr Trainingsjahr und ein Leistungsjahr.

Im zweiten Jahr kennt man die Strecken schon und man kann um gute Resultate kämpfen, bestenfalls um die Top Ten. Man kann im zweiten Jahr die Dinge nutzen, die man im ersten erarbeitet hat.

Also geht es jetzt erst einmal darum, das Projekt auf die Beine zu stellen?

Ja, damit haben wir uns bereits in den letzten zwei Monaten beschäftigt. Das leidige Thema ist natürlich immer das Geld. Wenn das in rauen Mengen zur Verfügung stünde, könnten die Jungs viel mehr trainieren, um ans Ziel zu kommen. Leider lässt das Budget das nicht zu.

Lass uns mal ein bisschen träumen. Wäre eine GP-Wildcard ein Thema?

Definitiv. Das ist das Ziel. Wir wollen auf dem Sachsenring schauen, was geht und ob man mit einem oder sogar zwei Fahrern antreten kann.

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