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Ángel-Nieto-Team: Sorgen mit Sponsoren, Ersatz ist da

Von Günther Wiesinger
Albert Arenas war der erfolgreichste Martinez-Schützling 2019

Albert Arenas war der erfolgreichste Martinez-Schützling 2019

Das Nieto-Team von Jorge Martinez wurde 2019 wieder von Sponsorproblemen heimgesucht. Beim Valencia-GP traten überraschend zwei neue Hauptsponsoren auf.

Es hörte sich an wie ein Märchen aus 1001 Nacht, als das Ángel-Nieto-Team im März am Tag vor dem ersten Training zum Katar-GP einen neuen Hauptsponsor für die Klassen Morto3 und Moto2 präsentierte. Der angebliche Immobilien-Gigant Sama Qatar wollte an der Küste in Spanien riesige Hotelkomplexe mit Tausenden Zimmern erreichten, Teambesitzer Jorge «Aspar» Martinez fädelte einen Fünf-Jahres-Deal ein. Im riesigen Bankettsaal des mondänen Hyatt Hotels in Doha wurde die Neuigkeit verkündet, vor Hunderten Gästen, auch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta und IRTA-CEO Mike Trimby sowie IRTA-Präsident Hervé Poncharal machten freundlich ihre Aufwartung.

Um die Trennung des Sponsors Sama Qatar beim Martinez-Team wurde weniger Wirbel gemacht, er ging geräuschlos über die Bühne. Auf Nachfrage ist zu hören, der Geldfluss von Doha Richtung Teamquartier in Valencia sei bald versiegt.

Deshalb trat das Ángel-Nieto-Team seit einiger Zeit unter dem Namen Gaviota auf, das ist ein Hersteller von Aluminium-Fenstern, Rolladen und Markisen.

In Valencia kam aber schon wieder ein neue Teamname zum Vorschein: Die Moto2-Fahrer Jake Dixon und Bezahlfahrer Xavier Cardelús (er soll € 1,5 Mio für die Saison 2019 abgeliefert haben) traten beim Finale für das «Inde Ángel Nieto Team» an.

In der Moto3 existiert ebenfalls eine neue Teambezeichnung: Albert Arenas und Raúl Fernandez rückten für das «Valresa Ángel Nieto Team» aus.

Im Moto3-KTM-Team von Martinez werden 2020 übrigens der dreifache GP-Sieger Arenas und Antonio Nepa fahren.

Der Engländer Tom Booth-Amos war vor Nepa im Gespräch. Er zeigte zwar bei CIP-KTM 2019 überwiegend enttäuschende Leistungen, aber die Dorna hat dem britischen Pay-TV-Sender «BT Sports» in den Klassen Moto3 und Moto2 die Teilnahme von je zwei Briten zugesichert: Das sollten 2020 McPhee und Booth-Amos und Dixon sowie Sam Lowes sein. Aber Booth-Amos wurde jetzt ausgebootet.

Der vierfache Weltmeister Jorge Martinez hat nicht nur in Valencia beste Kontakte in die höchsten Kreise der Politik. Deshalb findet er immer wieder zahlungskräftige Sponsoren. Das waren einst Mapfre (Versicherungen) und Bankaia (Geldinstitut), dann Power Electronics, Pull & Bear und so weiter.

Arenas stürzte zwar in den Rennen in Sepang und in Valencia, er schaffte aber immerhin den elften Moto3-WM-Rang. Teamkollege Raul Fernandez landete mit 60 Punkten auf dem 21. WM-Rang, Jake Dixon sicherte sich in der Moto2 nur sieben Punkte, Cardelus errang gar keinen Punkt.

Martinez betreibt ein weitschweifenden Nachwuchsprogramm. In der Moto3-Junioren-WM setzte er 2019 die Talente Alex Viu und Barry Baltus ein. Beide schafften beim Finale in Valencia am Sonntag je einen Podestplatz. Baltus fehlten am Ende der WM nur drei Punkte zum dritten Schlussrang. Der Österreicher Max Kofler glänzte im zweiten CEV-Rennen in Valencia vor zwei Wochen mit Rang 10. Der Oberösterreicher steigt jetzt als CEV-Junioren-WM-Gesamt-17. mit dem CIP-Team von Alain Bronec in die Moto3-WM auf.

Iván Ortola aus dem Gaviota Ángel Nieto-Team hat im European Talent Cup den Sieg beim Finale in Valencia geholt und die Meisterschaft auf Platz 2 beendet.

Das Moto3-Ergebnis des Valencia-GP

1. Sergio Garcia, Honda, 25:17,918 min
2.
Andrea Migno, KTM, + 0,005 sec
3. Xavier Artigas, Honda, + 0,180 sec
4. Tatsuki Suzuki, Honda
5. Filip Salac, KTM
6. Aron Canet, KTM
7. Marcos Ramirez, Honda
8. Celestino Vietti, KTM
9. Makar Yurchenko, KTM
10. Ai Ogura, Honda
11. Stefano Nepa, KTM
12. Can Öncü, KTM
13. Kaito Toba, Honda
14. Riccardo Rossi, Honda
15. Jakub Kornfeil, KTM
16.
Kazuki Masaki, KTM
17. Romano Fenati, Honda

Der WM-Endstand nach 19 von 19 Rennen:

1. Dalla Porta, 279 Punkte. 2. Canet 200. 3. Ramirez 183. 4. Arbolino 175. 5. McPhee 156. 6. Vietti 135. 7. Antonelli 128. 8. Suzuki 124. 9. Masia 121. 10. Ogura 109. 11. Arenas 108. 12. Foggia 97. 13. Migno 78. 14. Kornfeil 78. 15. Garcia 76. 16. Fenati 76. 17. Lopez 71. 18. Rodrigo 67. 19. Toba 63. 20. Sasaki 62. 21. Raul Fernandez 60. 22. Darryn Binder 54. 23. Salac 32. 24. Yurchenko 29. 25. Nepa 24. 26. Artigas 16.

Moto2-Ergebnis, Valencia:
1. Binder. 2. Lüthi. 3. Navarro. 4. Manzi. 5. Martin. 6. Fernandez. 7. Vierge. 8. Marini. 9. Di Giannantonio. 10. Lowes. 11. Pasini. 12. Aegerter. 13. Locatelli. 14. Dixon. 15. Bastianini. – Ferner: 17. Schrötter. 26. Öttl.

Moto2-WM-Endstand nach 19 Grand Prix:
1. Alex Márquez 262. 2. Binder 259. 3. Lüthi 250. 4. Navarro 226. 5. Fernandez 207. 6. Marini 190. 7. Baldassarri 171. 8. Schrötter 137. 9. Di Giannantonio 108. 10. Bastianini 97. 11. Martin 94. 12. Lecuona 90. 13. Vierge 81. 14. Nagashima 78. 15. Gardner 77. – Ferner: 22. Aegerter 19. 25. Dixon 7. 27. Raffin 6. 29. Tulovic 3.

Team-WM Endstand:
1. Flexbox HP 40, 391 Punkte.
2. Dynavolt Intact GP 387. 3. Red Bull KTM Ajo 353. 4. EG 0,0 Marc VDS 343. 5. MB Conveyors Speed Up 334.

Konstrukteurs-WM:

Kalex 442 Punkte. 2. KTM 281. 3. Speed-up 259. 4. MV Agusta 45. 5. NTS 11.

 

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