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Can Öncü: «Das Interesse in der Türkei ist gestiegen»

Von Maximilian Wendl
In der Moto3-WM ist Can Öncü nicht glücklich geworden

In der Moto3-WM ist Can Öncü nicht glücklich geworden

Can Öncü hat die Moto3-Serie verlassen und ist in die Supersport-Klasse gewechselt. Bruder Deniz ist immer noch in der Moto3-WM. Im zweiten Teil des Interviews gibt Can Einblicke in das Verhältnis der beiden Talente.

Einen Traum hat sich Can Öncü bereits erfüllt, als er 2018 in Valencia bei seinem Debüt in der Moto3-WM gewann. Einen weiteren hat er im ersten Teil des Interviews mit SPEEDWEEK.com geäußert: Er will den WM-Titel in der Königsklasse gewinnen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Im zweiten Teil erzählt der Supersport-Pilot von seinem Verhältnis zu Bruder Deniz, der immer noch in der Moto3-Serie unterwegs ist, und außerdem gibt er Einblicke, wie die Karriere der Öncü-Zwillinge begann.

Can, du hast deine Karriere mit Mini-Bikes begonnen, später bist du zum Motocross gewechselt. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Die Zeit hat Spaß gemacht, obwohl wir jeden Tag Teile der Maschinen kaputtgemacht haben. Manchmal hat der Motor aufgegeben, ein anderes Mal gab es Probleme mit dem Rahmen und unser Vater musste immer wieder eingreifen, um die Teile zu reparieren. Es war verrückt: Wir sind ganz normal gefahren und plötzlich war etwas hinüber. Aber wir wussten immer, dass wir am darauffolgenden Tag wieder auf den Maschinen sitzen würden. Dort gab es einen Mann, der immer geholfen hat. Wenn wir mit kaputten Teilen ankamen, dann sagte er: «Nicht schon wieder.» Das werde ich nie vergessen.

Optisch siehst du deinem Zwillingsbruder nicht ähnlich. Gibt es auch Unterschiede hinsichtlich der Charakterzüge?

Wir sind eigentlich immer einer Meinung und verhalten uns ähnlich. Wir haben eine Menge zu lachen und genießen die gemeinsame Zeit. Natürlich gibt es zwischen Brüdern auch mal schwierigere Zeiten, aber wir sind lustige Persönlichkeiten und haben nie Probleme, uns gegenseitig zu respektieren.

Welche Eigenschaft würdest du gerne von deinem Bruder übernehmen?

Keine. Im Großen und Ganzen sind wir uns einfach zu ähnlich. Wir haben einen ähnlichen Fahrstil, sind beide schnell. Ich fahre etwas aggressiver, während er sanfter mit dem Motorrad umgeht. Aber der Grundspeed ist entscheidend und der passt bei uns beiden.

Zu Beginn eurer Karriere waren du und Deniz immer zusammen. Wie würdest du euer Verhältnis mittlerweile beschreiben?

Wir haben immer noch eine perfekte Verbindung. Wir wollen immer noch so häufig wie möglich gemeinsam Zeit verbringen. Wir sind zwar nicht mehr in einer Klasse unterwegs, aber dennoch verändert sich kaum etwas. Wir telefonieren häufig, um uns gegenseitig zu motivieren oder mal Druck abzulassen.

Was kannst du von ihm lernen?

Ich kann eigentlich gar nicht mehr viel von ihm lernen, weil wir so viel Zeit zusammen verbringen. Eigentlich können wir nur noch lernen, wie wir besser auf der Strecke kämpfen. In jedem Training berühren wir uns, stürzen manchmal, aber es macht Spaß.

Der frühere Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu, dein Manager, hat dich und deinen Bruder überredet, euch auf den Straßensport zu fokussieren. Wie hat er das angestellt?

Er sagte, er könne uns nicht helfen, wenn wir zum Motocross gehen sollten. Anders ist das beim Straßenrennsport, da hat er selbst fünf WM-Titel gewonnen und kann uns Tipps geben. Außerdem hat er dort ein großes Netzwerk.

Er hatte auch großen Einfluss auf den Motorradsport in der Türkei. Ist das Interesse noch weiter gestiegen, seitdem du, dein Bruder Deniz und Toprak Razgatlioglu in den Weltmeisterschaften um Punkte kämpfen?

Kenan ist der König des Motorsports in der Türkei. Von der älteren Generation kennt ihn jeder. Seitdem wir jungen Fahrer mit unseren Karrieren begonnen haben, ist das Interesse aber schon noch einmal gestiegen.

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