Crash von Toprak muss ein Weckruf sein

David Alonso (CFMOTO/1.): Im Club der großen Namen

Von Thomas Kuttruf
Für den jungen Kolumbianer David Alonso hätte das Drehbuch zum Deutschland-GP nicht besser sein können. Alonso zeigte sich in bester Form – und profitierte zusätzlich vom Abflug seines härtesten Gegners Collin Veijer.

CFMOTO-Pilot David Alonso war zunächst mit einem Gefühl der Ungewissheit an den Sachsenring gereist. Denn obwohl der souveräne Tabellenführer auch beim vorletzten GP in Assen als Fünfter gut dabei war, so hatte der Niederländer Collin Veijer doch klargemacht, dass er sich im Kampf um die Weltmeisterschaft der Moto3 geschlagen geben wird. In Assen hatte der härteste Konkurrent Alonsos den Sieg nur im Foto-Finish verpasst und damit Punkte gut gemacht.

Und auch in Deutschland gab der Intact-GP-Pilot weiterhin das Tempo an. Veijer hatte im Quali auf seiner Husqvarna mit KTM-Power die erste 1:24er-Runde auf dem Sachsenring gedreht und damit ein respekteinflößendes Ausrufezeichen gesetzt.

David Alonso mit einem breiten Grinsen: «Ich gebe zu, ich bin nach Deutschland mit einem sonderbaren Gefühl gekommen. Ich kann nicht genau sagen, was es war, aber ich habe das ganze GP-Wochenende gebraucht, um mich dann immer wohler zu fühlen. Aber im Rennen hat es dann gepasst.»

Womöglich lag es an der Erleichterung, nachdem der Pilot des Aspar-Teams aus nächster Nähe den High-Speed-Crash von Collin Veijer beobachtet hatte. Alonso: «Die Situation mit Collin hat das Rennen natürlich verändert. Also ich seinen Sturz sah, sagte ich mir, heute ist ein guter Tag für maximale Punkte. Ich habe dann versucht, schnell ganz nach vorne zu kommen. Das hat geklappt. Es war ein Vorteil für mich, denn so konnte ich das Tempo einigermaßen kontrollieren.»

Ein geschenkter Sieg war es dennoch nicht. Bis zum Zielstrich musste sich der Kolumbianer mit allen Mitteln gegen eine Handvoll hungriger Gegner erwehren. Vor allem Taiyo Furusato und Ivan Ortola setzten alles daran, den nächsten Sieg Alonsos zu verhindern. An der Linie hatte die CFMOTO mit der #80 einen zarten Vorsprung von 0,187 sec.

Von neun GP-Rennen des Jahres konnte Alonso sechs gewinnen. In der WM-Tabelle liegt er fast 60 Zähler in Front. Im Fahrerlager wird der 18-Jährige aus Südamerika bereits mit den ganz großen Namen des Rennsports, Rossi und Márquez, verglichen. Auf Basis der Statistik ist der Vergleich jedenfalls berechtigt. Nur in Sachen Mundwerk gibt sich der klare WM-Favorit deutlich bescheidener: «Es gibt sehr große Namen in diesem Sport – ich versuche mich aber ganz besonders auf die weitere Saison zu konzentrieren. Den Fokus nicht zu verlieren trotz der guten Bilanz, das ist mir wichtig.»

In der Weltmeisterschaft heißt der erste Verfolger des überragenden David Alonso nun Ivan Ortola, der nach dem Sieg bei der Dutch TT als Dritter auch am Sachsenring viel Punkte holte.

Ergebnisse Moto3 Sachsenring, Rennen (7.Juli):

1. David Alonso (CO), CFMOTO, 23 Runden in 33:02,956 min
2. Taiyo Furusato (J), Honda, +0,187 sec
3. Ivan Ortola (E), KTM, +0,339
4. Adrián Fernández (E), Honda, +2,363
5. Angel Piqueras (E), Honda, +2,438
6. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +3,786
7. Daniel Holgado (E), GASGAS, +3,869
8. David Muñoz (E), KTM, +5,461
9. Tatsuki Suzuki (J), Husqvarna, +5,685
10. Scott Ogden (GB), Honda, +5,817
11. Joel Kelso (AUS), KTM, +6,021
12. Luca Lunetta (I), Honda, +13,085
13. Stefano Nepa (I), KTM, +25,001
14. Joel Esteban (E), CFMOTO, 25,069
15. Filippo Farioli (I), Honda, + 25,071
– Noah Dettwiler (CH), KTM, Sturz in Runde 13

Moto3-WM-Stand nach 9 von 21 Rennen:
1. Alonso, 168 Punkte. 2. Ortola 121. 3. Holgado 120. 4. Veijer 115. 5. Munoz 94. 6. Yamanaka 72. 7. Fernández 67. 8. Piqueras 60. 9. Rueda 58. 10. Kelso 55. 11. Furusato 54. 12. Roulstone 44. 13. Nepa 40. 14. Esetban 48. 15. Suzuki 38. 24. Dettwiler 2

Konstrukteurs-WM:
1. CFMOTO, 179 Punkte. 2. KTM 154. 3. Husqvarna 132. 4. GASGAS 125. 5. Honda 110.

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