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Moto3: So gut wie Rossi – Sieg Nr.11 für David Alonso

Von Thomas Kuttruf
David Alonso bleibt in jeder Hinsicht auf Rekordkurs. In einem erneut sehr kurzweiligen Moto3-Rennen auf Phillip Island setzte sich der Weltmeister aus Kolumbien vor Dani Holdago und Adrian Fernandez durch.

Als hätte es nie einen Regentropfen gegeben, präsentierte sich die Naturrennstrecke von Phillip Island am Sonntagmorgen in malerischem Rennsportambiente.

Zusammen mit den beiden Lokalhelden – Routinier Joel Kelso (7.) und Rookie Jacob Roulstone (13.) – hatte das Feld der Moto3 Aufstellung genommen.

In dem kurzen Q2 hatten sich kurioserweise zum dritten Mal in Folge Ivan Ortola und Collin Veijer die Startplätze 1 und 2 gesichert. Komplettiert wurde die erste Reihe von Honda-Pilot Adrian Fernandez.

David Alonso, seit sieben Tagen Weltmeister und erster Titelträger der Moto3 aus Kolumbien überhaupt, hatte sich in auf einer noch nicht komplett trockenen Piste Startplatz 10 erfahren.

Der Schweizer Noah Dettwiler nahm die Aufwärmrunde als 24. in Angriff – was angesichts der Tatsache, dass sich der 19-Jährige erst vor einer Woche das Steißbein gebrochen hatte, an sich schon eine Sensation war. Zum ersten Mal überhaupt startete der Brite in ein GP-Rennen.

Den perfekten Auftakt in das Rennen über 21 Runden fanden die beiden BOE-Motorsports-Racer Joel Kelso und David Munoz. Zwar hatte Ivan Ortola den Start gewonnen, doch die beiden KTM von BOE abeiteten sich noch in der ersten Runden an dem Pole-Setter. Sehr gut losgefahren war auch Alonso. Der CFMOTO-Held fand sich zu Beginn der zweiten Runden bereits auf Platz vier wieder.

Schlecht begann der Lauf für das Ass der deutschen Intact-GP-Mannschaft. Collin Veijer war in der frühen Phase bis auf Platz 7 zurückgefallen. Zur Begeisterung der Fans kämpfte auch Australiens Rookie Roulstone von Beginn an in der Spitzengruppe mit.

Während der Spanier David Almansa früh zu Boden ging, formierte sich in Front eine Gruppe von nicht weniger als 13 Moto3-Piloten. Nicht dabei – Stefano Nepa. Der Italiener war ebenfalls super gestartet, durch eine frühe Long-lap war der MTA-Racer aus Gruppe 1 zurückgefallen.

Teil der riesigen Spitzengruppe waren auch wieder die drei schnellsten Moto3-Rennfahrer aus Japan. Yamanaka, Suzuki und Furusato schenkten sich nicht in der Auftaktphase des 17. Saisonrennens.

Der Lauf war acht Runden alt, da war Weltmeister Alonso das Spektakel zu bunt. Der 18-Jährige hatte sich Platz 1 geholt und versucht, mit viel Risiko, das Feld von der Spitze aus auseinander zu ziehen. Direkt ans Hinterrad seiner CFMOTO mit KTM-Technik hatte sich aber Ivan Ortola gehängt. Auf Platz 3 hatte sich bei dem verschärften Tempo Tech3-Fahrer Dani Holgado gesetzt.

Zehn Runden vor Schluss fielen zwei Top-Favoriten aus dem Match. Collin Veijer und Ivan Ortola und damit die beiden schnellsten Quali-Piloten kollidierten in Kurve 4

Die kurze Verwirrung hatte Leopard-Pilot Fernandez genutzt und die Spitze übernommen. Vor Alonso, Munoz und Holgado und Yamanaka brauste der Spanier als Führender in die zweite Rennhälfte.

Besonders gut aufgelegt – MSi-Pilot Yamanaka. Der Japaner klemmte sich mit acht Runden auf der Anzeige an die dritte Stelle, direkt hinter Fernandez und Alonso. Die Top-10 waren mit Beginn der heißen Schlussphase nur durch eine Sekunde getrennt.

Drei Runden vor Schluss versuchte David Alonso nochmals das Feld zu sprengen. Diesmal mit Erfolg. Der neue Moto3-König drehte die schnellste Rennrunde und fuhr eine Lück von eine rund einer halben Sekunde heraus. Hinter der #80 eine spanischen Dreier-Gruppe mit Munoz, Holgado und Fernandez. Erst dahinter kämpfte der Rest der ehemals großen Gruppe um den Titel des besten Geschlagenen.

An der Spitze brillierte Alonso. Die CFMOTO war nochmals schneller als der Rest – Alonso gewann den GP von Australien. Mit Sieg Nummer 11 in einem Jahr zieht der junge Kolumbianer mit keinem geringeren gleich als Valentino Rossi – dem das Meisterstück 1997 gelungen war.

Unfassbar eng ging es beim Kampf um die weiteren Podestplätze zu. Nur 0,036 Sekunden trennten Holgado auf Platz 2 vor Adrian Fernandez um einem unglücklichen Vierten Stefan Nepa. Trotz zweier Long-lap-Strafen hatte sich der Italiener noch in den Kampf um die Pokale eingeschaltet.

Zufrieden, aber nicht glücklich, waren die Australier. Kelso, der stellenweise geführt hatte, kam auf Platz 11 ins Ziel, Rookie Roulstone überstand das spannende Rennen als 13.

Äußerst tapfer fuhr Noah Dettwiler. Auch wenn der Schweizer bei seiner Rennpremiere auf Phillip Island als 21. sportlich nichts bestellen konnte – der Rookie biss auf die Zähne und fuhr den Lauf mit angeschlagener Physis zu Ende. Den letzten WM-Punkt als 15. sicherte sich Husqvarna-Pilot Tatsuki Suzuki.

In der WM-Wertung festigte GASGAS-Tech3-Pilot den zweiten Tabellenplatz hinter dem alles überragenden David Alonso.

Interessant: Die Wertung der Hersteller wurde in Australien zum Teil neu geordnet. Honda übernahm dank Fernandez Rang 3. Husqvarna fiel hinter GASGAS auf den letzten Platz zurück.

Ergebnisse Moto3 Rennen Phillip Island (20. Oktober)

1. David Alonso (CO), CFMOTO, 21 Runden in 33:49,557 min
2. Daniel Holgado (E), GASGAS, +2,936 sec
3. Adrián Fernández (E), Honda, +2,939
4. Stefano Nepa (I), KTM, +2,957
5. David Muñoz (E), KTM, +2,972
6. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +3,377
7. Taiyo Furusato (J) Honda, +3,403
8. Luca Lunetta (I), Honda, +3,886
9. José Antonio Rueda (E), KTM, +3,908
10. Angel Piqueras (E), Honda, +3,943
11. Joel Kelso (AUS), KTM, +4,449
12. Riccardo Rossi (I), KTM, +4,474
13. Jacob Roulstone (AUS) GASGAS, +4,478
14. Matteo Bertelle (I), Honda, +5,064
15. Tatsuki Suzuki (J), Husqvarna, +12,446

Ferner:
Noah Dettwiler (CH), KTM, +50,907 sec

Moto3-WM-Stand nach 17 von 20 Rennen:

1. Alonso, 346 Punkte. 2. Holgado 232. 3. Veijer 209. 4. Ortola 191. 5. Fernandez 153. 6. Munoz 152. 7. Piqueras 137. 8.Rueda 128. 9. Kelso 115. 10. Yamanaka 106. 11. Furusato 97. 12. Lunetta 86. 13. Suzuki 82. 14. Nepa 78. 15. Roulstone 53. 25. Dettwiler 3.

Konstrukteurs-WM:

1. CFMOTO, 346 Punkte. 2. KTM 291. 4. Honda 244. 4. GASGAS 237. 5. Husqvarna 236

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