Zeittraining: Bertelle Erster in COTA-Wasserschlacht
Was sich bereits vor Tagen angekündigt hatte, trat auch in vollem Umfang ein: Regen in Austin. Während es im freien Training nur leicht geregnet hatte und die Achterbahn in Texas aber durchgängig nass war, schüttete es in der zweiten Session durchgängig.
Wie schon bei rutschigen Verhältnissen fanden sich neben den etablierten Piloten auch Überraschungen auf den vorderen Positionen wieder. Mit Intact-GP-Rookie Guido Pini auf Rang 5 und Ersatzfahrer Adrian Cruces (10.) tauchten gleich zwei Neulinge in den Top 10 auf. Ebenfalls stark: Jakob Rosenthaler. Der Österreicher, der für die britische Mannschaft von Michael Laverty erstmals auf einer Honda sitzt, landete bei seinen ersten Runden in COTA auf Rang 17.
Mit Piqueras, Rueda und Bertelle hatten in der ersten Sitzung am Ende aber doch die Moto3-Elite der frühen 2025er-Saison die ersten Plätze belegt, wobei Matteo auch einen Sturz zu verkraften hatte.
Im wichtigen Zeittraining – die ersten 14 ziehen direkt ins zweite Qualifying ein – setzten sich dann zunächst die beiden Leopard-Honda-Piloten David Almansa und Adrian Fernandez an die Spitze. Bertelle, Rueda und der erneut hochmotivierte KTM-Rookie Alvaro Carpe bildeten die erste Spitzengruppe.
Erstaunlich schnell fand sich auch Maximo Quiles auf der spektakulären Piste in Texas zurecht. Quiles, der die ersten beiden GP-Events auslassen musste und erst vor einer Woche mit seinem 17. Geburtstag die WM-Lizenz «freigeschaltet» wurde, hielt sich zur Halbzeit des 30-minütigen Zeittrainings auf Platz 9.
15 Minuten vor Ende der Session überschlugen sich die Ereignisse. Beim Versuch, das Limit auszuloten, flogen etliche Piloten, darunter auch Rueda, Fernandez, Carpe und Pini, von ihren Einzylindern.
Matteo Bertelle, der bereits in Thailand und Argentinien die Qualifikationen dominiert hatte, meisterte seinen Versuch und ging in Führung. Während auch Almansa zu Boden ging, konnte sich Rookie Quiles auf Rang 6 verbessern.
Für Jakob Rosenthaler wurde es eine Zitterpartie. Mit 10 Minuten auf der Uhr lag der Linzer nur 0,2 sec vom direkten Einzug ins Q2 entfernt. Als der 18-Jährige nachlegen wollte, schlitterte auch er neben die Piste.
In den letzten Minuten gelang es David Munoz, der lange nur im hinteren Feld unterwegs war, sich mit 0,5 sec auf die Bestzeit souverän auf P5 und damit ins Q2 zu bringen.
Als in den letzten fünf Minuten auch noch Angel Piqueras stürzte, war mit Ausnahme des Spitzenreiters Bertelle die gesamte Spitzengruppe sprichwörtlich am Boden. Hinter dem starken Italiener sorgt Frischling Max Quiles auf der Aspar-CFMOTO für die große Überraschung – der Spanier drückt sich noch bis auf Platz 2. Hinter dem Rookie, der Brite Scott Ogden.
Trotz der vielen Abflüge retten sich Almansa, Rueda, Fernandez, Carpe und Piqueras ins zweite Qualifying.
Bertelle, der es auf eine 2:23,704 brachte, war trotz der Wasserfluten in Texas nur rund neun Sekunden langsamer als Moto3-Weltmeister David Alonso 2024 auf trockenem Asphalt.
Ergebnisse Moto3 COTA, Zeittraining:
1. Matteo Bertelle (I), KTM, 2:23,704 min
2. Maximo Quiles (E), KTM, +0,477 sec
3. Scott Ogden (GB), KTM, +0,665
4. David Almansa (E), Honda, +0,738
5. David Munoz (E), KTM, +0,828
6. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,985
7. Adrian Fernandez (E), Honda, +1,041
8. Alvaro Carpe (E), KTM, +1,102
9. Riccardo Rossi (I), Honda, +1,122
10. Angel Piqueras (E), KTM, +1,232
11. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +1,351
12. Adrian Cruces (E), KTM, +1,430
13. Luca Lunetta (I), Honda, +1,659
14. Taiyo Furusato (J) Honda, +1,802
22. Jakob Rosenthaler (A), Honda, +3,137