Moto3-Knaller aus Irland: Casey O‘Gorman auf Platz 6!

Von Thomas Kuttruf
Dass der neue Weltmeister Jose Antonio Rueda in Portimao nicht am Start war, tat der Spannung des Moto3-Rennens keinen Abbruch. Anteil daran hatte Casey O’Gorman, der für Liqui Moly Dynavolt Intact GP groß aufzeigte.

Der Einsatz des Iren Casey O’Gorman hatte durchaus Brisanz. Denn wirklich geplant, war nicht, dass der 18-Jährige aus der Junioren-WM die letzten beiden Rennen für die deutsche Intact-GP-Mannschaft um Peter Öttl bestreitet. Wie schon bei den Überseerennen hätte Super-Talent Brian Uriarte den Ersatz für den verletzten David Munoz übernehmen sollen.  Doch während Öttl fest mit Uriarte rechnete, vermittelte dessen Manager Emilia Alzamora den Rookies Cup-Sieger und Junioren-Weltmeister einfach an die Red Bull KTM Ajo weiter, wo man nach den Horror-Ereignissen von Malaysia ebenfalls einen Ersatz für Rueda benötigte.

Peter Öttl wusste sich zu helfen. Bestens vernetzt gelang es für die Finalrennen Casey O’Gorman an Bord zu holen. In Portugal verblüffte der Ire mit einer großartigen Leistung. O’Gorman agierte, als wäre er bereits seit Jahren etablierter Spitzenpilot, dabei war es der erste dritte Auftritt auf der WM-Bühne. Der in der Junioren-WM auf Honda aktive Youngster ersetzte in Österreich und Ungarn den verletzten Luca Lunetta bei Honda. In Ungarn gab es die ersten Punkte und so sicherte sich SIC58 ohne zu zögern seine Dienste  ab 2026.

Clever, denn bei seiner ersten Ausfahrt im Spätherbst der 2025er-Saison und der Premiere auf der Moto3-KTM saßen alle Schüsse: Direkter Einzug ins Q2, dann Startplatz 7 mit 0,3 sec Rückstand auf die Pole und ein nahezu fehlerfreies Rennen. O‘Gorman steckte in einer größeren Gruppe, inklusive Teamkollege Guido Pini.

Einschüchtern ließ sich der KTM-Debütant in kleinster Weise und während es Pini übertrieb und im Kampf um das Podium neben der Strecke landete, erreichte Casey O’Gorman das Ziel in Sichtweite des Sieger auf Platz 6 – ganz 20 Sekunden vor Brian Uriarte, der 14. wurde.

Nach der Zieldurchfahrt plauderte der junge Ire munter drauflos: «Ich bin wirklich sehr glücklich, denn wir sind ein sehr gutes Rennen gefahren. Ich war die ganze Zeit in der Spitzengruppe, obwohl ich sieben Runden vor Schluss einen kleinen Fehler gemacht habe. Leider passierte das in dem Moment, als die Führenden anfingen, Druck zu machen. Die Gruppe wurde dadurch etwas auseinandergerissen. Aber ich habe es geschafft, die verlorenen Plätze wieder aufzuholen. Mein drittes Rennen in der Moto3-Weltmeisterschaft mit nur einer Sekunde Rückstand auf das Podium zu beenden, ist einfach unglaublich.»

O’Gorman weiter: «Ein großes Dankeschön an das gesamte Intact GP Team, ich habe dieses Wochenende sehr genossen. Sie haben mir in jeder Hinsicht geholfen und mich für das Rennen ruhig gehalten. Außerdem haben sie mir ein gutes Motorrad zur Verfügung gestellt, mit dem ich kämpfen konnte. Ich freue mich auf Valencia, dort mit ihnen weiterzuarbeiten."

Moto3-Teammanager Peter Öttl fügte mit einem breiten Grinsen hinzu: «Casey zeigte im Rennen, dass er bereits auf sehr hohem Niveau fährt. Wir sind sehr stolz darauf, einen weiteren jungen Fahrer in die Weltmeisterschaft gebracht zu haben. Sein starkes Ergebnis hat auch wieder bewiesen, dass wir ein Spitzen-Team haben.»

2026 startet die Moto3-Einheit der einzigen deutschen Mannschaft mit zwei Spaniern: David Munoz und David Almansa sind gesetzt.

Ergebnisse Moto3 Portimao, Rennen (9. November):

1. Maximo Quiles (E), KTM, 19 Runden in 34:05,182 min
2. Angel Piqueras (E), KTM, +1,663 sec
3. Taiyo Furusato (J), Honda, +2,886
4. Joel Esteban (E), KTM, +3,243
5. Alvaro Carpe (E), KTM, +3,537
6. Casey O’Gorman (IRL), KTM, +4,123
7. Joel Kelso (AUS), KTM, +5,345
8. Scott Ogden (GB), KTM, +5,390
9. Adrian Fernandez (E), Honda, +5,483
10. Luca Lunetta (I), Honda, +9,469
11. Marco Morelli (RA), Honda, +9,556
12. Hakim Danish (MY), KTM, +24,276
13. Brian Uriarte (E), KTM, +24,315
14. Dennis Foggia (I), KTM, +29,897
15. Nicola Carraro (I), Honda, +29,972
– Guido Pini (I), KTM
– Jesus Rios (E), Honda
– Matteo Bertelle (I), KTM
– Valentin Perrone (RA), KTM

WM-Stand nach 21 von 22 Rennen:

1. Rueda, 365 Punkte (Weltmeister). 2. Piqueras 271. 3. Quiles 263. 4. Munoz 197. 5. Carpe 195. 6. Kelso 193. 7. Furusato 156. 8. Fernandez 154. 9. Yamanaka 134. 10. Perrone 127. 11. Almansa 126. 12. Lunetta 116. 13. Pini 98. 14. Foggia 96. 15. Ogden 62.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 520 Punkte. 2. Honda 283

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