MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Jonas Folger: «Es macht Spass, wieder vorne zu sein»

Von Matthias Dubach
Zweitletzte Kurve: Jonas Folger (vo.) ist an Alex Rins (li.) und Alex Márquez (hi.) vorbei auf Rang 3 gefahren

Zweitletzte Kurve: Jonas Folger (vo.) ist an Alex Rins (li.) und Alex Márquez (hi.) vorbei auf Rang 3 gefahren

Die Durststrecke des Bayers ist vorbei: Beim Brünn-GP feierte der Kalex-KTM-Pilot seinen zweiten Podestplatz in dieser Moto3-Saison.

Der erste Podestplatz von Jonas Folger in dieser Saison ist erstens schon lange her (Jerez-GP anfangs Mai) und zweitens stürzte damals mit Alex Rins einer der Toppiloten und machte dadurch einen Platz auf dem normalerweise für Rins, Luis Salom und Maverick Viñales reservierten Podest frei. Aber in Brünn setzte sich Folger aus eigener Kraft durch und wurde Dritter. Der Bayer konnte damit zum zweiten Mal 2013 ein reines Werks-KTM-Podest verhindern, indem er in der letzten Runde seine Kalex-KTM noch an Alex Rins und Alex Márquez vorbeischob und hinter Salom und Viñales ins Ziel kam.

Folger atmete sichtbar auf: «Das Podest bedeutet uns sehr viel. Wir haben uns zuletzt extrem abgemüht in den letzten Rennen, das konnte jeder sehen. Aber wir haben emsig gearbeitet, konnten in Indy einen Schritt machen und nun hier nochmals einen. Wir können stolz auf unsere Arbeit sein. Natürlich müssen wir jetzt so weitermachen und in Silverstone ebenso stark auftreten. Ein Dank an Kalex, an mein Team, denn wir haben viele Dinge ausprobiert und nun waren wir wieder fähig, auf das Podest zu steigen.»

In einem dramatischen Finale machte Folger in der Spitzengruppe noch zwei Plätze gut, indem er die beiden Estrella-Galicia-Teamkollegen Rins und Márquez düpierte. «Ich habe die Lücke noch nicht gesehen, als ich aus der Kurve rauskam, aber ich habe natürlich geschaut, dass ich aus der drittletzten Kurve bergauf viel Schwung mitnehme, weil ich doch schon relativ weit zurück war. Vor mir habe ich gesehen, wie sich Rins und Márquez ziemlich bekämpften, sie hatten schon die Ellbogen ausgefahren. So haben sie mir einen riesigen Windschatten gegeben, den ich eigentlich im ganzen Rennen so nie hatte. Die beiden Motorräder nebeneinander gaben einen super Windschatten, ich konnte an ihnen vorbeimarschieren. Im letzten Moment kam ich vorbei und konnte mich vorbeibremsen. Aber es war ziemlich am Limit beim Bremsen, ich hätte beinahe einen Sturz gehabt.»

Der Gedanke an das Podest kam in der drittletzten Kurve

In der letzten Links-Rechts-Kombination wollte Rins noch kontern, aber Folger entwischte dem Spanier, weil er die bessere Linie hatte. Dabei hatte der Pilot aus dem Mapfre-Aspar-Team gar nicht unbedingt mit einem Podestplatz gerechnet. «Der Gedanke kam mir erst im Bergaufstück, als ich bemerkte, wie sehr ich den beiden näher komme. Ich bin immer näher und näher gekommen, dann war ich schon neben ihnen, in dem Moment wollte ich unbedingt aufs Podium. Das hätte jeder so gemacht. Es war eine enge Situation, aber es hat gerade so noch gereicht.»

Und wenn es nicht auf das Treppchen gereicht hätte? «Enttäuscht wäre ich nicht gewesen, denn wir hatten ein super Rennen und ich hatte viel Spass beim Fahren. Es macht sehr viel Spass, wieder vorne dabei zu sein und mit den andren Fahrern zu kämpfen. Aber nun sind wir umso glücklicher, auf dem Podest zu stehen. Wir sind glücklich, dass wir eine Abstimmung gefunden haben, die in Brünn funktioniert. Hoffentlich gilt das auch in Silverstone. Man muss immer an etwas glauben… Ich habe daran geglaubt, dass wir vorne mitfahren können. Das haben wir heute gezeigt.»

Folger schildert, dass neben seinem einwandfreien Start aus der dritten Reihe die Arbeit am Motorrad den erwünschten Erfolg gebracht hatte: «Wir haben im Qualifying eine Einstellung gehabt, die noch nicht optimal war. Danach haben wir im Warm-up aber nochmals einen Schritt nach vorne gemacht. Fürs Rennen haben wir nochmals eine kleine Änderung gemacht, die ging erneut in die richtige Richtung. Daher konnten wir das ganze Rennen mitfahren, das war wirklich einwandfrei. Ich war während des Rennens schon glücklich, dass wir bis zum Ende des Rennens so gut dabei sein konnten. Es hat super viel Spass gemacht.»

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