Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Miguel Oliveira: Von Mahindra zu Calvo-KTM?

Von Günther Wiesinger
Obwohl Mahindra beim Sepang-GP in der dritten WM-Saison den ersten Podestplatz erreichte, wurde schaumgebremst gefeiert. Denn Oliveira will abspringen.

Der indische Mahindra-Rennstall wollte eigentlich 2014 in der Moto3-Weltmeisterschaft mit einem schlagkräftigen Cup antreten – mit Miguel Oliveira (beim Sepang als Dritter auf dem Podest) und Danny Kent. Efren Vaquez wird am Saisonende Richtung Racing Team Germany verabschiedet – er ist zu langsam.

Dass jedoch Kent zu Red Bull Ajo-KTM abspringen und dort als dritter Fahrer neben Jack Miller und Karel Hanika anheuern wird, hat sich bereits vor dem Malaysia-GP-Wochenende abgezeichnet. Er hatte sich Mahindra nur als Ausweichmöglichkeit offen gelassen.

Doch jetzt muss Mahindra sogar den Absprung des 18-jährigen Portugiesen Miguel Oliveira befürchten. Der wird nämlich von Calvo-KTM hofiert, wo der WM-Dritte Maverick Viñales abhanden kommt – weil er zu Pons und Kalex in die Moto2-WM wechselt, als Teamkollege von Luis Salom.

Calvo-Teammanager Pablo Nieto hat Oliveira ein überaus lukratives Angebot unterbreitet – und den talentierten 18-jährigen aus Praga damit schwer in Versuchung geführt. Das war Oliveira in Sepang auch bei der Pressekonferenz nach dem Rennen anzumerken. Es kam ihm kein lobendes Wort über Mahindra über die Lippen. Er sprach lieber über den Leistungsunterschied zu den Werks-KTM.

Der Haken an der Sache: Oliveira hat vor eineinhalb Monaten bei Mahindra einen kugelsicheren Vertrag für 2014 unterschrieben. Das hat Red-Bull-Teamchef Aki Ajo zum Beispiel schon vor vier Wochen rausgefunden.

Vielleicht muss Mahindra den Vertrag finanziell nachbessern. Oder den Portugiesen freigeben. «Denn man kann einen Fahrer nicht gegen seinen Willen festhalten», gab ein Mahindra-Teammitglied zu bedenken.

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