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Stürze von Alt und Finsterbusch: Der totale Tiefpunkt

Von Matthias Dubach
Bei ihrem letzten Einsatz für Moto3-Team Kiefer Racing schlittern Florian Alt und Toni Finsterbusch in ein Debakel. WM-Punkte beim Finale in Valencia wären ein Wunder.

Ein unliebsames Déjà-vu erlebte Florian Alt im Moto3-Qualifying in Valencia: Wie im ersten Training am Freitag stürzte der Nümbrechter ganz zu Beginn der Session. Wie am Tag zuvor wurde beim Sturz die Kalex-KTM zu stark beschädigt, um nochmals rausfahren zu können. Alt schmiss bei seinem Comeback nach dem Armbruch von Sepang die Trainingszeit mit beiden Händen weg, von drei freien Trainings bestritt er im Prinzip nur eines: Am Freitag stürzte er in seiner dritten Runde, am Samstag in der zweiten! Ohne eine einzige gezeitete Runde wird er bei seinem letzten Rennen in der Moto3-WM vom letzten Platz starten müssen.

Aber Teamkollege Toni Finsterbusch gestaltete seinen Samstag auch nicht viel besser: Am Morgen sorgte auch der Sachse mit einem Sturz für Schrott, am Nachmittag reichte es bei 32 Teilnehmern im Qualfying nur für Startplatz 31.

Was ist beim Sturz von Alt passiert? «Gute Frage, es war eine Linkskurve, wo man gar nicht stürzen kann. ich verstehe den Sturz nicht, und werde es auch nicht mehr verstehen. Es war einfach schade», sagte er. «Es war in der dritten Links, die fast mit Vollgas geht. Wir haben es auf den Daten angeschaut, ich habe alles gleichgemacht wie heute morgen, ich bin sogar eher langsamer gefahren. Aber da hat sich das Motorrad aufgeschaukelt und ich bin gestürzt. Wir haben etwas geändert am Motorrad, ob das der ausschlaggebende Punkt war, weiss ich jetzt nicht», sagte Alt, während sein Motorrad zum zweiten Mal an diesem Wochenende von den Kiefer-Mechanikern aufgebaut werden musste – die Stimmung im Team ist im sonnigen Valencia auf dem absoluten Nullpunkt angelangt.

Wenn am Sonntag beim Finale nicht ein Wunder geschieht, werden die beiden Fahrer die Saison ohne einen einzigen WM-Punkt beenden. Kiefer Racing wird damit das einzige Team in der Moto3-WM bleiben, das 2013 nie in den Top-15 landete. Auch wenn es bei Kiefer niemand offen ausspricht, der Neustart mit Luca Grünwald und Gabriel Ramos kann kaum noch abgewartet werden. Besonders bitter für Alt und Finsterbusch: Philipp Öttl erzielte mit dem identischen Kalex-KTM-Material schon 27 WM-Punkte.

Alt besiegte 2012 Öttl noch im Red Bull Rookies Cup und holte den Titel. Aber 2013 geriet der 17-Jährige in eine beispiellose Abwärtsspirale mit Verletzungen, Krankheiten, mangelnder Viertakterfahrung und Stürzen. Alt: «Die Saison fing schlecht an und hört nun schlecht auf. Ich werde morgen einfach einen Strich ziehen und vergesse den ganzen Mist; und fertig.»

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